Endlich Ausstellungsflächen für das Sportmuseum Berlin – 1925 als erstes „Museum für Leibesübungen“ der Welt gegründet – ab 1994 auch AIMS Marathon Museum of Running (Association of International Marathons and Road Races)

Das Sportmuseum Berlin (AIMS Marathon Museum of Running), das seit dem letzten Jahr im sog. Schwimmhallenflügel auf dem Jahnplatz im Olympiapark Berlin (früher: Deutsches Sportforum) sein endgültiges Domizil bezogen hat, verfügt jetzt auch über eine eigene Ausstellungsfläche im benachbarten Gebäudetrakt in der Empfangshalle im Haus des Deutschen Sports.

Auf ca. 500 Quadratmeter werden hier seitdem zusammen mit der Ausstellung „Sport unter dem Davidstern“ auch die ersten Tafeln einer sog. „Galerie der Namen“ präsentiert. Unter dieser Bezeichnung sollen alle wesentlichen Personen, Begriffe, Orte und Ereignisse, die mit der wechselvollen Geschichte des Olympiaparks Berlin verbunden sind, differenziert dargestellt und angemessen gewürdigt werden:
Den Sport-Biographien von Karl Friedrich Friesen, Hanns Braun, Rudolf Harbig und Erich Mindt wird nun als erstes mit Wort und Bild gedacht.

1925 erstes Sportmuseum der Welt

Apropos Erich Mindt: Das Sportmuseum Berlin war im Jahre 1925 als erstes „Museum für Leibesübungen" der Welt u. a. vom Journalisten Erich Mindt mit Materialien zur Kulturgeschichte von Turnen, Sport und Spiel in Berlin-Mitte gegründet, später jedoch von den Nationalsozialisten aufgelöst worden war.
Nach dem Zweiten Weltkrieg gab es getrennte Weiterentwicklungen: Im Osten gründeten Privatleute ein „Sporthistorisches Kabinett" und betrieben es ehrenamtlich, bevor in den 1980er Jahren ein „Sammlungszentrum Zentrales Sportmuseum der DDR" ins Leben gerufen wurde. Im Westteil Berlins gab es seit 1976 einen Initiativkreis, der sich „Forum für Sportgeschichte" nannte. Am 3. Oktober 1990 wurden beide Sammlungen im fortan sog. „Sportmuseum Berlin" zusammengeführt.
Dieses befindet sich nun an einem sporthistorisch einmaligen und zeithistorisch wichtigen Ort im Berliner Olympiapark.

1,6 Millionen Fotos und Negative

Die Exponate des Sportmuseums Berlin suchen weltweit ihresgleichen: Dazu gehören beispielsweise neben der Sportmuseumsbibliothek mit allein über 35.000 Bänden außerdem rund 1,6 Millionen Fotos und Negative aus dem Nachlass des Sportfotografen Heinrich von der Becke, über 50.000 Dokumente des inzwischen ebenfalls verstorbenen Turnphilologen Dr. Josef Göhler – dies sind nur drei besondere „Schätze“ neben unzähligen Pokalen und Medaillen von verschiedenen Sportarten, diversen Vereins-, Verbandszeitschriften und Veranstaltungsprogrammen sowie Sportgeräte vergangener Zeiten, Devotionalien aus unterschiedlichsten Bereichen des Sports etc.
Das Sportmuseum Berlin ist zudem seit 1994 das erste und weltweit einzige offizielle „Marathon-Museum of Running" der Internationalen Laufveranstaltervereinigung AIMS (Association of Internantional Marathons and Roadraces).

Fördererverein

Das „Forum für Sportgeschichte" fungiert als Fördererverein für das Sportmuseum Berlin. Seine Aufgabe ist es auch, die Sporthistorie lokal, national und international in das Bewusstsein der Öffentlichkeit zu rücken. Dazu bestehen demnächst reichlich Gelegenheiten:
„Große sportliche Veranstaltungen wie die 12. IAAF Leichtathletik-WM 2009 in Berlin sind wichtige Ereignisse, bei denen wir uns mit attraktiven Ausstellungen präsentieren können", verkündet Gerd Steins, der langjährige Vorsitzende des Förderervereins.

Das Forum gibt seit November 2006 einen Newsletter heraus, der von https://www.germanroadraces.de/24-0-newsartikel1119.html
heruntergeladen werden kann.

Das Sportmuseum Berlin befindet sich im Olympiapark Berlin,
Hanns-Braun-Straße,
14053 Berlin
(ganz in der Nähe der Trainingsstätte des Bundesligisten Hertha BSC Berlin).
Die Öffnungszeiten sind im Winterhalbjahr
Montag bis Freitag von 10 bis 14 Uhr.
Kontakt auch über
Tel. 030/30583-00,
Fax: -40 oder
per Email:
sportmuseum.berlin@t-online.de.

Dr. Detlef Kuhlmann

PS:
Über das Sportmuseum Berlin (AIMS Marathon Museum of Running) berichtete die IAAF in einem groß aufgemachten Beitrag auf ihrer Newsseite:

Berlin Sports Museum finds permanent exhibition home for huge collection
Wednesday 13 December 2006
https://www.iaaf.org/news/Kind=2/newsId=37064.html