Emelyne Izanbayo aus Ruanda - Foto: Veranstalter
„Emmi“ ist Geheimfavoritin – Bitburger-0,0%-Silvesterlauf in Trier am 31.12.2022
Wer sie an diesem Mittwoch im Training gesehen hat, muss Emelyne Izanbayo aus Ruanda am Silvester-Nachmittag eine Überraschung im Sparkasse Trier-Elitelauf der Frauen über 5 Kilometer zutrauen.
Wer ist diese Emelyne, auf deren Startnummer das Kürzel „Emmi“ aufgedruckt sein wird? Gerade mal 18 Jahre alt ist sie – eine gute Stunde entfernt von Kigali auf etwa 1800 Meter Höhe über dem Meeresspiegel aufgewachsen. Und ein Riesentalent, wie sie schon bei den Commonwealth Games 2022 im Alexander Stadium von Birmingham bewiesen hat: Dort landete „Emmi“ am 7. August „nur“ auf Platz 14, aber das als Jüngste in einer Weltklasse-Konkurrenz – und mit 15:37,87 Minuten in einer hervorragenden Debützeit.
Leistungssprünge sind garantiert. Vielleicht schon an Silvester in Trier.
Am Dienstagabend ist sie mit Ruandas Leichtathletik-Nationaltrainer John Peter Ndacyayisenga am Köln-Bonner Flughafen gelandet. Der 24-jährige Yves Nimubona, als Fünfter der Commonwealth Games 2022 ein Etablierter der Laufszene, Ruandas Hoffnung Nummer eins für die Olympischen Spiele in Paris und Mitfavorit für das 8-km-Rennen der Männer an Silvester, war leider nicht an Bord des Flugzeuges. Die bürokratischen Mühlen mahlten in seinem Fall trotz Empfehlungen der deutschen Botschaft in Kigali und des Partnerschaftsvereins Rheinland-Pfalz/Ruanda zu langsam. Das für Eveline Izanbayo zum selben Zeitpunkt beantragte Visum war binnen gut einer Woche da, das für Nimubona angefragte war laut Auskunft der für Schengen-Visa zuständige belgischen Behörde noch in der Überprüfung.
Nach der Abholung vom Flughafen im von TOYOTA bereitgestellten Shuttlebus durch Silvesterlauf-Renndirektor Berthold Mertes stand für die Gäste aus Ruanda eine Stippvisite zum Kölner Dom auf dem Programm, ein Abendessen in der Kölner Altstadt – und eine „Mütze“ Schlaf, um die vorangegangenen Flugstrapazen zu kompensieren.
Besagtes Training am Mittwochmorgen im Walddorfstadion von Straberg, einem Dorf im Kölner Norden, lässt keinen Zweifel: „Emmi“ hat das Zeug zur Geheimfavoritin. Zwei Stunden Fahrt noch, Einchecken im Athletenhotel IBIS Styles in der Trierer Innenstadt, dann gilt ihre ganze Konzentration dem Silvesterlauf.