Yasemin Can ist die neue Europameisterin über 10.000 m. - Foto. Thomas Niedermüller / Munich 2022
EM-News München 2022: Yasemin Can gewinnt 10.000-m-Finale, Konstanze Klosterhalfen Vierte, Alina Reh Achte
Yasemin Can ist die neue Europameisterin über 10.000 m.
Bei den kontinentalen Titelkämpfen in München gewann die aus Kenia stammende Türkin das Rennen vor einer recht spärlichen Kulisse im Olympiastadion in flotten 30:32,57 Minuten überlegen.
Zwölf Tage nach ihrem 10.000-m-Triumph bei den Commonwealth Games in Birmingham wurde Eilish McColgan (Großbritannien) Zweite in 30:41,05. Die Bronzemedaille sicherte sich die Titelverteidigerin Lonah Salpeter (Israel) mit 30:46,37.
Konstanze Klosterhalfen (Bayer Leverkusen) zeigte weiter aufsteigende Form und belegte Platz vier mit 31:05,21. Alina Reh (SCC Berlin) litt während des Rennens unter Magenproblemen, erreichte aber noch Rang acht in 32:14,02.
Nach einem verhaltenen Beginn war es Eilish McColgan, die sich an die Spitze setzte, für mehr Tempo sorgte und dadurch das Feld schnell auseinanderriss. Zunächst bildete sich nach der 2.000-m-Marke eine sechsköpfige Spitzengruppe. Während Konstanze Klosterhalfen hier zunächst noch gut mithalten konnte, fiel die 10.000-m-EM-Dritte von 2018, Alina Reh, zurück.
Sie hatte bereits einen deutlichen Rückstand als sie offenbar aufgrund von Magenproblemen zwischen 6 und 7 km sogar kurzzeitig stehen bleiben musste. Dann konnte Alina Reh jedoch weiterlaufen und immerhin noch Rang acht erreichen. „Es war verdammt schwierig, aber ich wollte es zu Ende bringen“, sagte Alina Reh.
An der Spitze hatte sich die Gruppe nach rund 4.000 m auf vier Läuferinnen reduziert: McColgan führte vor Can, Klosterhalfen und Salpeter, die erst vor einem Monat bei der WM in Eugene Rang drei im Marathon belegt hatte. Daran änderte sich gut drei Kilometer lang nichts. Dann übernahm Yasemin Can, die bei der EM 2016 bereits Gold über 5.000 und 10.000 m gewonnen hatte und viermal Crosslauf-Europameisterin war, die Spitze und zog davon. Die Türkin war im Juli nicht bei der WM gestartet und hat dadurch sicherlich Kraft gespart für die Titelkämpfe in München. Kurz nach Yasemin Cans Tempoverschärfung konnte Konstanze Klosterhalfen den Anschluss an Lonah Salpeter und Eilish McColgan nicht mehr halten und fiel zurück.
„Ich wollte weiter vorne ins Ziel kommen und eine schnellere Zeit laufen. Aber mehr war nicht drin, ich habe alles gegeben“, sagte Konstanze Klosterhalfen, die im Vorfeld der WM im Juli an einer Corona-Erkrankung litt und in Eugene dann noch nicht so fit war wie erhofft. Dort war sie überraschend im Vorlauf ausgeschieden. In München lief es besser und mit 31:05,21kam sie sogar dicht an ihren deutschen Rekord von 31:01,71. „Aber eigentlich hatte ich aufgrund meines Trainings gehofft, dass ich länger mithalten und in einen Bereich von 30:30 bis 30:40 laufen könnte.“ Konstanze Klosterhalfen wird nun ebenso wie Alina Reh noch im 5.000-m-Finale antreten, das am Donnerstag stattfindet. Dort treffen beide erneut auf Yasemin Can und Eilish McColgan.
Deutschlands 1.500-m-Läufer scheiden aus
Für Mohamed Mohumed (LG Olympia Dortmund) war am Tag vor dem 5.000-m-Finale im 1.500-m-Vorlauf Endstation. Als Letzter seines Vorlaufes lief er nur auf Rang 13 nach 3:45,53 ins Ziel. Nach einer starken Früh-Saison ist er derzeit bei weitem nicht in Topform. Bricht dem 5.000-m-Spezialisten der Doppelstart am Ende das Genick bei der EM? Das wird sich am Dienstagabend beim Finale zeigen.
Wie schon bei den Weltmeisterschaften in Eugene scheiterte Christoph Kessler (LG Region Karlsruhe) knapp. Er belegte in seinem Rennen Rang acht in 3:39,32 und verpasste das Finale damit um die Winzigkeit von zwei Hundertstelsekunden.