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01
07
2012

2010 World Junior Championships Moncton, Canada July 19-26, 2010 Photo: Victah Sailer@PhotoRun Victah1111@aol.com 631-741-1865 www.photorun.NET

EM in Helsinki – Deutsche Läufer am Abschlusstag ohne Glück – Teil 1 – – Wolfram Marx berichtet

By GRR 0

Der Abschlusstag in Helsinki sollte nicht zum Tag der deutschen 1.500-Meter-Läufer werden. Nach einem starken und vielversprechenden Rennen in den Vorläufen erlebte Corinna Harrer einen für sie enttäuschenden Endlauf, Florian Orth einen für ihn mehr als unglücklichen und ärgerlichen Verlauf seines Finales.

Eine deutsche Mittelstrecklerin sorgte in dieser Saison für Aufsehen: Corinna Harrer. Immer wieder gab es von „Coco“ neue Bestzeiten in den Ergebnislisten, die Olympianorm von 4:05,50 konnte sie über 1.500 Meter innerhalb einer Woche gleich zweimal unterbieten. Beim Diamond League Meeting in Rom versteckte sie sich von Anfang an nicht und zeigte ein couragiertes Rennen. Am Ende stand mit 4:04,30 Minuten eine neue persönliche Bestzeit in den Ergebnislisten.

Daher stiegen der mediale Hype, wie es ihr Trainer Kurt Ring nennt, und gleichzeitig auch die Erwartungen an die 21-Jährige von der LG Telis Finanz Regensburg. Mit diesem Druck, den sie sich auch ein wenig selbst gemacht hatte, stand sie in Helsinki an der Startlinie. Ihr Ziel, ein Platz unter den besten Fünf, war aber durchaus realistisch.

Entsprechend ging sie das Rennen auch an, sie war immer neben der Russin Yekaterina Gorbunova  in der Führung. Eingangs der letzten Runde lagen die Türkinnen Gamze Bulut und Asli Cakir-Alptekin an der Spitze, dritte war die Ukrainerin Anna Mishchenko. Den entscheidenden Punkt im Rennen hatte Harrer verpasst, ihre Chance, an die Führenden heran zu kommen, war nicht mehr da.

In der Zielkurve erarbeitete sich Cakir-Alptekin (4:05,31 Minuten) einen Vorsprung von wenigen Metern vor Bulut (4:06,04 Minuten), die Mishchenko (4:07,74 Minuten) nicht mehr vorbei ließ. Cakir-Alptekin kündigte der Konkurrenz gleich eine weitere Attacke an. „Beim nächsten Mal wollen wir alle drei Medaillen.“

Die zweite Deutsche im Finale, Diana Sujew, hielt sich in einer Dreier-Gruppe und sicherte sich den sechsten Platz (4:09,28 Minuten). „Ich wollte und konnte es heute lockerer angehen als gestern im Vorlauf. Ich bin glücklich über das Ergebnis. Obwohl mir solche Rennen eigentlich nicht liegen, denn ich bin keine Spurterin. Ich hatte eigentlich mit einem Platz unter den ersten Acht gerechnet, denn ich dachte, die ersten Sechs sind vergeben.“ Ihre erste Priorität nach dem Rennen galt aber Corinna Harrer und den Versuchen, sie zu trösten. „Ich hätte es ihr wirklich gewünscht.“ Sportlich soll es für Sujew aber nächste Woche weiter gehen, denn beim Meeting am 6. und 7. Juli in Bottrop will sie versuchen, sich noch für die Olympischen Spiele in London zu qualifizieren.

Völlig enttäuscht mit ihrem neunten Platz (4:10,38 Minuten) war dagegen Harrer. „Ich habe noch nie versagt und jetzt ausgerechnet heute. Es tut mir leid für alle, die heute zuhause zugeschaut haben. Ich wollte mehr zeigen und hatte die Top Fünf als Ziel.“ Ihr Trainer Kurt Ring riet aber direkt nach dem Rennen zu Vorsicht und Nüchternheit und machte ihr keinen Vorwurf. „Sie ist überrollt worden und kam aus dem Tritt. Sie hat keinen Fehler im Rennen gemacht. Eventuell hat sie überfokussiert. Da muss sie durch, so ist der Sport.“

Er befürchtet daher keine gravierenden Folgen für Harrer. „Sie ist noch jung und hat noch viele Möglichkeiten. Es war wahrscheinlich auch eine wichtige Erfahrung für London.“ Es dürfe auch nicht vergessen werden, dass die beiden Russinen Gorbunova und Kristina Khaleyeva, die Bestzeiten von 3:59,89 Minuten und 4:00,53 Minuten aufweisen, im Rennen keine Chance hatten. Für Harrer geht es nun normal weiter. „Als nächstes steht wie geplant das Diamond League Meeting in London an. Ein Formeinbruch war heute nicht der Grund und es wird wegen heute auch keinen geben“, blickt er unverändert optimistisch in die Zukunft.

Triumphlauf für Dulce Félix

 

Selten waren die Chance für Sabrina Mockenhaupt so groß, eine Medaille bei Europameisterschaften zu gewinnen, wie in diesem Jahr. Entsprechend engagiert ging sie auch ins Rennen und zeigte sich von Anfang an an der Spitze des Feldes. Erst nach 6.800 Metern löste sich die Portugiesin Dulce Félix von der Führungsgruppe mit der Irin Fionnuala Britton, Mockenhaupt, Jo Pavey (Großbritannien), Olha Skrypak (Ukraine), Charlotte Purdue (Großbritannien) und Ana Dias (Portugal), der entscheidende Moment des Rennens. Sie vergrößerte ihren Vorsprung kontinuierlich, 800 Meter später betrug er bereits sechs Sekunden. Dann riss auch die Verfolgergruppe auseinander, auf den Plätzen zwei und drei lagen Skrypak und Pavey.

Mockenhaupt hatte Probleme, Britton zu folgen. „Irgendwann war klar, dass ich nicht mehr hinkomme. Da gibst Du im Kopf auf und läufst das Rennen nur noch zu Ende“, meinte sie enttäuscht im Ziel. Vorne war das Rennen entschieden, denn die Cross-Europameisterin Félix ließ sich den Sieg in 31:44,75 Minuten nicht mehr nehmen. „Ich dachte, die anderen würden bei meiner Attacke mitgehen, aber keine folgte mir. Selbst auf der Ziellinie habe ich mich noch einmal umgedreht“, sagte die Siegerin, die in London über die Marathondistanz an den Start gehen wird. Um Platz zwei kam es zu einer Spurtentscheidung zwischen Pavey und Skrypak, am Ende hatte die Britin in 31:49, 03 Minuten die Nase gegenüber 31:51,32 vorn.

Mockenhaupt erreichte am Ende eine Zeit von 32:16,65 Minuten und ärgerte sich. „Heute wäre eine Medaille möglich gewesen. Ohne die Verletzung im Winter und die zwei Monate Trainingsausfall hätte es klappen können. Es wäre mehr drin gewesen. Ich kann die Form einfach noch nicht so lange halten, es war mein zweiter Wettkampf über 10.000 Meter in zwei Wochen.“ Nach dem Schnelligkeitstraining in der vergangenen Woche, das gut verlaufen war, war sie eigentlich optimistisch ins Rennen gegangen. „Die Trauben hingen aber heute hoch, Félix war verdammt stark.“ Nun geht es nach einer Woche Training in der Heimat anschließend noch einmal ins Trainingslager nach St. Moritz.

Pech für Florian Orth

 

Riesenpech ereilte Florian Orth in seinem ersten Finallauf bei einer Europameisterschaft bei den Erwachsenen. In der Zielkurve berührte der hinter ihm Laufende am Bein, Orth stürzte und der Österreicher Andreas Vojta über ihn. Bis Orth wieder aufstehen konnte, war das Feld für ihn unerreichbar und damit auch die angestrebte und mögliche gute Platzierung. Ein Platz unter den ersten Sechs in Europa war für den Regensburger durchaus realistisch gewesen. Das ganze Rennen über hatte sich Orth taktisch geschickt verhalten, lief vorne mit, hielt sich aber außen, eben um Berührungen und Schwierigkeiten aus dem Weg zu gehen.

Auch als auf der letzten Runde das Tempo schließlich angezogen wurde, passte alles – bis zur letzten Kurve. „Mir wurde von hinten auf den Fuß getreten, ich hatte keine Chance mehr. Es ist sehr schade, denn ich hatte hintenraus noch etwas drauf.“ Auf der Zielgeraden kam es dann zu einer Spurtentscheidung, bei der der Norweger Henrik Ingebrigsten (3:46,20 Minuten) die besten Reserven hatte. Ironie des Schicksals ist, dass Ingebrigsten im Vorlauf noch innen an Orth vorbei wollte, Orth dies verhinderte und der Norweger sich nur über die Zeitregel einen Finalplatz sichern konnte.

Silber ging an den Franzosen Florian Carvalho (3:46;33 Minuten), Bronze sicherte sich der Spanier David Bustos (3:46,45 Minuten). Orths Trainer Kurt Ring zog ein knappes Fazit: „Es gibt Tage, die einen einfach nicht mögen.“

Trotz dieser beiden unglücklichen Finalläufe können die deutschen Mittel- und Langstreckler aber ein durchaus positives Fazit ziehen. Zwei Medaillen in diesen Laufbereichen hat es schon lange nicht mehr gegeben und das Alter der meisten Läufer, die in Helsinki am Start standen, lässt zumindest mit Zuversicht in die Zukunft schauen. Überragt wird natürlich alles von der Silbermedaille von Arne Gabius, der endlich und hoffentlich auch endgültig in der der europäischen Spitze angekommen ist. Beeindruckend auch das Comeback von Antje Möldner-Schmidt über 3.000 Meter Hindernis nach ihrer Krankheit, die sie praktisch das komplette Jahr 2010 aus dem Sport herausgezogen hatte.

Nicht nur, dass sie sich ohne Schwierigkeiten für die Olympischen Spiele qualifizieren konnte und nun stetig Zeiten um 9:32 Minuten laufen kann, sie krönt dieses Comeback auch mit ihrer ersten internationalen Medaille in dieser Disziplin. Nicht weniger stark auch der vierte Platz von Gesa-Felicitas Krause über die gleiche Distanz. Ein ebenso starkes Comeback zeigte in diesem Jahr auch Philipp Pflieger, der nach seinem deutschen Meistertitel über 10.000 Meter nun auch zum ersten Mal bei einer Europameisterschaft am Start (5.000 Meter) war.

Das Potenzial über 1.500 Meter ist vielversprechend, immerhin erreichten von fünf gemeldeten Athleten drei die Endläufe und ihr Alter lässt noch einiges erwarten. Dies gilt auch für Maren Kock und ihre Spezialdisziplin 5.000 Meter. Nun muss der DLV auf diesem Fundament aufbauen und den Athleten gemeinsame Trainingsmöglichkeiten und die entsprechende Unterstützung anbieten. Zumindest in Europa kann Deutschland den Anschluss an die anderen Nationen finden.

Wolfram Marx

 

Day 5-  Stats by Ken Nakamura

W1500m
It was first gold and silver for TUR at W1500m in European Championships; 
TUR has won gold in 2002 but no other medal 
Previously RUS, URS (twice) and GDR finished 1-2 in W1500m at Euro Championships
First medal for UKR at W1500m in European Championshps
110mH semi  
13.09 is the fastest non-Colin Jackson time at 110mH in European Championships
w4x100mR 
42.51 ties 8th fastest time at w4x100m relays in European Championships 
WHT
74.29 is the 5th longest WHT in European Championships 
74.29 is the second longest throw in Helsinki 
Wlodarczyk won first gold for POL at WHT in European Championships 
Hrasnova won first medal for SVK in WHT at European Championships 
Wlodarczyk won second medal in WHT in European Championships; 
Lysenko, Skolimowska and Kuzenkov also won two medals at WT in Euro Champ
W10000m 
Skrypak won first medal for UKR in W10000m in European Championships
POR now has two Gold medals at W10000m in European Championships; 
no other nation has more than one gold 
PV 
5.97 is the second highest vault in European Championships 
behind 6m by Gataulin from 1994 (Helsinki) 
5.97 is the second highest vault in Helsinki 
Lavillenie won second gold in PV at European Championships; 
he joined Averbukh, Gataulin Nordwig (won thrice) and Landstrom as multiwinner
GER won silver and bronze, matching their feat from 2002; 
previously RUS, URS, and FIN won 
5.92 is the best second place (best losing) mark at PV in European Championships
4x100mR
38.34 is the 6th fastest time at 4x100mR in European Championships 
Only four nations (FRA, GBR, ITA & URS) have run faster 4x100m Relay than NED in European Championships 
It was first gold for NED at 4x100mR in European Championships; previously their best medal was bronze  
1500m 
3:46.20 is the slowest (auto) winning time at 1500m in European Championships; 
previous slowest was 3:45.25 in 2002
It was first gold (in fact first medal of any kind) for NOR at 1500m in European Championship
LJ 
8.34 is the third longest legal winning jump in European Championships 
8.34 is the longest Jump in Helsinki by European 
DT
Perkovic became fifth WDiscus thrower to successfully defended the European Championships 
Wyludda, Myelnik, Press and Dumbadze also defended European Championships title at WDT 
Semenova won first medal for UKR at WDT in European Championships
110mH 
Shubenkov won first gold (in fact medal of any kind) at 110mH for RUS (not counting URS) 
at European Championships
W4x400mRelay 
UKR won first gold (in fact medal of any kind) at 4x400m Relays in European Championships.
CZE won first medal at W 4x400m Relays at European Championships (not counting TCH) 
4x400mRelays 
BEL won first gold at 4x400mR in European Championships; their best medal was bronze before today 
3:02.37 is the fastest time to miss the medal at 4x400mR in European Championships 
Only four nations (GBR, POL, FRG and URS) have run faster 4x400mR in European Championships
 
At 800m RUS (Borzakovskiy &  Arzhkakova) & SP GER (Storl & Kleinert)  
athletes from same nation won gold in European Championships 
At 800m, it was the first time athletes from the same nation won gold 
in both men and women's event at European Championships. 
At SP, UKR (twice) and GDR (thrice) won both men and women's event 
at European Championships 

 

Europameisterschaft in Helsinki (Finnland)

 

Frauen
  100 Meter (Finale)
  100 Meter (Halbfinale)
  100 Meter (Vorlauf)
  200 Meter (Finale)
  200 Meter (Halbfinale)
  200 Meter (Vorläufe)
  400 Meter (Finale)
  400 Meter (Halbfinale)
  400 Meter (Vorläufe)
  800 Meter (Finale)
  800 Meter (Halbfinale)
  1.500 Meter (Finale)
  1.500 Meter (Halbfinale)
  5.000 Meter Finale
  10.000 Meter (Finale)
  100 Meter Hürden (Finale)
  100 Meter Hürden (Halbfinale)
  100 Meter Hürden (Vorlauf)
  400 Meter Hürden (Finale)
  400 Meter Hürden (Halbfinale)
  400 Meter Hürden (Vorläufe)
  3.000 Meter Hindenis (Finale)
  3000 Meter Hindernis (Halbfinale)
  4×100 Meter (Finale)
  4×100 Meter (Halbfinale)
  4×400 Meter (Finale)
  4×400 Meter (Halbfinale)
  Hochsprung (Finale)
  Hochsprung (Qualifikation)
  Stabhochsprung (Finale)
  Stabhochsprung (Qualifikation)
  Weitsprung (Finale)
  Weitsprung (Qualifikation)
  Dreisprung (Finale)
  Dreisprung (Qualifikation)
  Kugelstoßen (Finale)
  Kugelstoßen (Qualifikation)
  Diskuswurf (Finale)
  Diskuswurf (Qualifikation)
  Hammerwurf (Finale)
  Hammerwurf (Qualifikation)
  Speerwurf (Finale)
  Speerwurf (Qualifikation)
  Siebenkampf
Männer
  100 Meter (Finale)
  100 Meter (Halbfinale)
  100 Meter (Vorläufe)
  200 Meter (Finale)
  200 Meter (Halbfinale)
  200 Meter (Vorläufe)
  400 Meter (Finale)
  400 Meter (Halbfinale)
  400 Meter (Vorläufe)
  800 Meter (Finale)
  800 Meter (Halbfinale)
  800 Meter (Vorläufe)
  1.500 Meter (Finale)
  1.500 Meter (Halbfinale)
  5.000 Meter
  10.000 Meter (Finale)
  110 Meter Hürden (Finale)
  110 Meter Hürden (Halbfinale)
  110 Meter Hürden (Vorläufe)
  400 Meter Hürden (Finale)
  400 Meter Hürden (Halbfinale)
  400 Meter Hürden (Vorläufe)
  3.000 Meter Hindernis (Finale)
  3.000 Meter Hindernis (Vorläufe)
  4×100 Meter (Finale)
  4×100 Meter (Halbfinale)
  4×400 Meter (Finale)
  4×400 Meter (Halbfinale)
  Hochsprung (Finale)
  Hochsprung (Qualifikation)
  Stabhochsprung (Finale)
  Stabhochsprung (Qualifikation)
  Weitsprung (Finale)
  Weitsprung (Qualifikation)
  Dreisprung (Männer)
  Dreisprung (Qualifikation)
  Kugelstoßen (Finale)
  Kugelstoßen (Qualifikation)
  Hammerwurf (Finale)
  Hammerwurf (Qualifikation)
  Diskuswurf (Finale)
  Diskuswurf (Qualifikation)
  Speerwurf (Finale)
  Speerwurf (Qualifikation)
  Zehnkampf

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