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10
2014

Eliud Kipchoge und Rita Jeptoo sind die Sieger in Chicago. ©Bank of America Chicago Marathon

Eliud Kipchoge gewinnt Chicago-Marathon mit 2:04:11, Rückschlag für Kenenisa Bekele

By GRR 0

Als Kenenisa Bekele schließlich ins Ziel kam, machte Eliud Kipchoge gerade die letzten Schritte seiner Ehrenrunde vor den Tribünen. Der Kenianer war der große Sieger des Chicago-Marathons, der äthiopische Superstar musste dagegen bei seinem zweiten Marathon einen unerwartet klaren Rückschlag hinnehmen.

Eliud Kipchoge lief bei guten Wetterbedingungen eine Weltklassezeit von 2:04:11 Stunden, die zehntbeste aller Zeiten, und war deutlich vor seinen Landsleuten Sammy Kitwara (2:04:28) und Dickson Chumba (2:04:32) im Ziel, die ebenfalls Topzeiten erzielten. Für den 29-jährigen Kipchoge war es bereits der dritte Sieg im vierten Marathon.

Seine Bestzeit lief er vor einem Jahr in Berlin, als er als Zweiter 2:04:05 erreichte. Kenenisa Bekele, der 5.000- und 10.000-m-Weltrekordler, der im Vorfeld große Erwartungen gehegt hatte, wurde Vierter in 2:05:51. Im Frühjahr hatte er sein Marathon-Debüt in Paris mit 2:05:04 gewonnen.

Das Rennen der Frauen entschied die Vorjahressiegerin Rita Jeptoo mit 2:24:35 Stunden für sich. Die Kenianerin sicherte sich neben der Chicago-Siegprämie von 100.000 US-Dollar damit auch den mit einer halben Million Dollar dotierten Sieg in der World Marathon Majors (WMM)-Serie 2013-2014. Zweite wurde Mare Dibaba (Äthiopien) in 2:25:37, Rang drei belegte Florence Kiplagat (Kenia) mit 2:25:57.

Insgesamt 45.000 Läufer hatten für den Chicago-Marathon Startnummern erhalten. Mit Sonne sowie kühlen Temperaturen zwischen 6 und 10 Grad Celsius hatten die Topathleten insgesamt gute Bedingungen, wobei allerdings phasenweise der Wind störte. Die hohen Erwartungen der Veranstalter, die auf sehr schnelle Zeiten spekuliert hatten, erfüllten sich jedoch nicht.

„Dieses Feld ist zusammengestellt für Tempo und rekordbrechende Leistungen – wir haben große Erwartungen bei den Männern und Frauen“, hatte Race-Direktor Carey Pinkowski recht forsch im Vorfeld verkündet. Doch sein Trumpf, Kenenisa Bekele, stach nicht, und die Frauen verbummelten das Tempo frühzeitig.

Das Rennen der Männer: Das Duell Bekele gegen Kipchoge fiel aus

Bekele hatte angekündigt, dass er zumindest den Streckenrekord, den Dennis Kimetto (Kenia) vor einem Jahr mit 2:03:45 Stunden aufgestellt hatte, brechen wolle – bei einem solchen Tempo sei dann alles möglich. Obwohl Kimetto in Berlin den Weltrekord vor zwei Wochen auf famose 2:02:57 gesteigert hatte, wollte man sich auch an dieser Zeit orientieren. In etwa 61:40 Minuten sollte die erste Hälfte gelaufen werden.

Rund ein Dutzend Läufer, darunter drei Tempomacher, hatten sich in einer Spitzengruppe formiert, die schnell einen großen Vorsprung herauslief. Die Zwischenzeiten waren mit 14:43, 29:30 und 44:16 Minuten nur wenige Sekunden langsamer als beim Berliner Weltrekord von Dennis Kimetto. Doch an der Halbmarathonmarke hatte die Spitzengruppe mit 62:11 schon einen deutlicheren Rückstand im Vergleich zum Berliner Rekordrennen (61:45). Um Kimettos Zeit noch zu erreichen, wäre eine zweite Rennhälfte von 60:46 Minuten nötig gewesen.

Doch das Tempo wurde nicht schneller. An der 30-km-Marke (1:28:46), als die Tempomacher ihre Arbeit beendeten, lag man im Fernduell über eine Minute hinter Berlin zurück. Während Kimettos Weltrekord außer Reichweite war, rückte auch sein Chicagoer Streckenrekord in die Ferne – und für Bekele zudem der äthiopische Rekord von Haile Gebrselassie (2:03:59).

Es wurde in Chicago kein Rennen der Rekorde, und auch das große Duell zwischen Kipchoge und Bekele fand nicht statt. Es war Sammy Kitwara, der nach rund 31 km attackierte und die Spitzengruppe auseinander riss. Nur seine Landsleute Kipchoge und Dickson Chumba hielten noch mit, Bekele war überraschend schnell geschlagen.

Eliud Kipchoge zeigte dann wie schon vor einem Jahr in Berlin, dass er in der Lage ist, auch in der Schlussphase des Rennens noch zuzulegen. In 14:32 Minuten – das wäre Weltrekordtempo – lief der Kenianer den 5-km-Abschnnitt zwischen 35 und 40 km. Damit hatte Kipchoge sich etwas absetzen können. An der 40-km-Marke führte er mit sechs Sekunden vor Kitwara, der wiederum zwei Sekunden vor Chumba lief.

„Ich fühlte mich während des Rennens immer stark“, sagte Eliud Kipchoge, nachdem er in der immerhin drittschnellsten Zeit des Jahres weltweit ins Ziel gelaufen war. „Ich freue mich riesig, dass ich in Chicago gewonnen habe, aber mein Zeitziel habe ich verpasst. Ich wollte meine persönliche Bestzeit unterbieten.“

Kenenisa Bekele erklärte später, er habe sich müde gefühlt und hätte in der entscheidenden Phase nicht zusetzen können. Der Äthiopier überlegte auch, ob Jetlag ein Faktor gewesen könnte. „Ich werde mein Training analysieren. Ich brauche mehr Erfahrung“, wurde Bekele auf der amerikanischen Webseite von Runner’s World zitiert.

Das Rennen der Frauen: Rita Jeptoo gewinnt viertes WMM-Rennen in Folge

Ein taktisches anstelle eines schnellen Rennens entwickelte sich entgegen der Pläne bei den Frauen. Derart zurück hielten sich die afrikanischen Favoritinnen in der Anfangsphase, dass am 10-km-Punkt plötzlich die US-Amerikanerin Amy Hastings mit einer Zwischenzeit von 34:22 Minuten knapp zehn Sekunden Vorsprung hatte.

Es dauerte bis fast zur Halbmarathonmarke, bis die Verhältnisse wieder „richtig herum“ waren: Birhane Dibaba, Gelete Burka, Mare Dibaba (alle Äthiopien) sowie Rita Jeptoo und ihre kenianische Landsfrau Florence Kiplagat passierten diese Marke in 1:12:35 Stunden und lagen nun rund zehn Sekunden vor Amy Hastings, die letztlich mit Rang fünf in 2:27:03 eine persönliche Bestzeit erreichte.

Burka verlor als nächstes, noch vor der 25-km-Marke, den Kontakt und fiel weit zurück. Es war dann Rita Jeptoo, die nach rund 35 km entscheidend die Initiative ergriff und das Tempo forcierte. Die Vierergruppe zog sich in die Länge, und bald darauf lag Jeptoo alleine in Führung während Mare Dibaba und die Halbmarathon-Weltrekordlerin Kiplagat um Platz zwei kämpften. Hier lag schließlich Dibaba in 2:25:37 genau 20 Sekunden vor Kiplagat.

Nachdem Rita Jeptoo zuvor in 2:24:35 Stunden ins Ziel gelaufen war und damit zum vierten Mal in Folge ein WMM-Rennen gewonnen hatte – je zweimal in Boston und in Chicago 2013 und 2014 –, stand sie auch als Siegerin der WMM-Serie fest. Beim letzten Lauf der Serie 2013-2014 in New York kann sie keine mehr von Rang eins verdrängen.

„Es war windig und daher war es nicht leicht“, sagte Rita Jeptoo. „Ich danke Gott und den Zuschauern an der Strecke für ihre Unterstützung. Ich fühle mich wie die Königin von Chicago.“

Ergebnisse, Männer:

1. Eliud Kipchoge              KEN        2:04:11
2. Sammy Kitwara               KEN        2:04:28
3. Dickson Chumba              KEN        2:04:32
4. Kenenisa Bekele              ETH        2:05:51
5. Bernard Koech                KEN        2:08:30
6. Ghirmay Ghebreslassie    ERI        2:09:08
7. Lani Rutto                      KEN        2:10.42
8. Wesley Korir                  KEN        2:11:09

Frauen:

1. Rita Jeptoo                  KEN        2:24:35
2. Mare Dibaba                  ETH        2:25:37
3. Florence Kiplagat           KEN        2:25:57
4. Birhane Dibaba              ETH        2:27:02
5. Amy Hastings                USA        2:27:03
6. Clara Santucci               USA        2:32:21

race-news-service.com

Chicago Marathon Stats: By Ken Nakamura

Kipchoge ran 14:32 for 35 to 40Km, fastest in Chicago for this segment
Kipchoge covered the last 2.195Km in 6:18, fastest closing time in Chicago  
Sammy Kitwara just became the fastest runner (2:04:28) 
without the marathon win (after 5 starts)
Best 3rd and 4th place time in Chicago were recorded by Chumba and Bekele, respectively
Kitwara used to own fastest 3rd and 4th place time in Chicago 
And second fastest wining time as well as second fastest 2nd place time in Chicago 
were recorded by Kipchoge and Kitwara, respectively 
In the category of Average of top 3 marathon since 2011, Kipchoge with 2:04:25 is 
fifth fastest behind Kimetto, Kipsang and Emmanuel and Geoff Mutai
Kipchoge became 7th man to run multiple 2:05 marathons
Sammy Kitwara ran the fastest marathon by 27 years old
And Chumba ran the second fastest marathon by 27 years old
Based on top 10 average, Chicago is now second fastest with 2:04:40, 
behind Berlin with average of 2:03:55 
Kipchoge's two marathon average for this season is 2:04:35 (2:05:00 & 2:04:11), second only to Haile's average of 2:04:26
not counting G Mutai's and M Mosop's average from 2011 (the year they ran 2:03 in Boston)
Top 10 average (performers) for 2014 is 2:04:21, fastest in history
Kipchoge's sub-2:06 streak is now at four, tying previous streak record by Haile, Mutai and Makau
His next marathon is awaited with much anticipation 
 
Dickson Chumba recorded the best 3rd place time in history,  replacing 2:04:49 by Tadesse Tola from 2013 Dubai Marathon

 

 
In Chicago, Sammy Kitwara and Dickson Chumba became 30th and 31st runner to crack 2:05 for the marathon.

author: GRR

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