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03
06
2008

Bis zur 1000m-Zwischenmarke lief alles nach Plan. Diese wurden in 2:20min nur 3 Sekunden über seiner 1000m-Leistung vom Dienstag absolviert und Carsten steuerte wie er selbst sagt „als ob er im Tunnel laufe“ auf die Schlussrunde zu

Eine Woche der Superlative für die Leichtathleten der LG NORD Berlin – Carsten Schlangen läuft mit 3:34,99min auf Anhieb die 1500m-Olympianorm – Alexander Hudak läuft 1.47,35min

By GRR 0

Eine Woche der Superlative geht für die Leichtathleten der LG NORD Berlin zu Ende. Ausgerechnet im 60. Jubiläumssjahr des SC Tegeler Forst e. V. (dem Stammverein der LG NORD) gelingt es den Athleten ein wahrhaftes Feuerwerk an Leistungen zu erzielen. Allen voran Carsten Schlangen, der sich erst in Königswusterhausen phänomenal über 1000m steigerte,

aber auch der bombastische Diskuswurf von Jessica Kolotzei, die in Dessau die gesamte Deutsche Konkurrenz mit 60,31m düpierte und sich der A-Norm nunmehr bis auf 69cm annähern konnte. Über Meike Kröger, die mit 1,85m erstmals Körperhöhe übersprang und bis hin zum ISTAF bei dem Carsten mit seiner phänomenalen Verbesserung über 1500m auf 3:34,99min die A-Norm für Peking von 3:35,50min locker unterbieten konnte. Dazu kommen noch die vielen Spitzenleistungen und/oder persönlichen Bestleistungen in dieser Woche von Franek Haschke, Norbert Löwa, Jonas Stifel und Maren Schulze.

Besser kann es zur Freude der gesamten sportlichen Leitung in der LG NORD Berlin ein Jahr vor der WM in der eigenen Stadt nun wirklich nicht laufen. Am 13.7 wird die LG NORD alle ihre Stars, die sich diese Woche so hervorragend in Szene setzen konnten im heimischen Trainingsstadion in der Finsterwalder Straße präsentieren. Die Veranstaltung wird unter dem Motto „LG NORD meets Friends“ stehen. In 11 ausgewählten Disziplinen wird die nationale Elite von den Nordlern herausgefordert werden und die Zuschauer dürfen tippen, wie oft eine heimischer NORD-Athlet am Ende die Nase vorne haben wird. Wenn es so weitergeht, wie in dieser Woche, dann werden es die Gäste gegen die hochmotivierten Lokalmatadoren richtig schwer haben.

15. Internationales Stadionfest in Königswusterhausen (27.5)
Kracherleistungen in KW – Carsten Schlangen läuft Weltjahresbestzeit über 1000m

Das 15. internationale Stadionfest in Königswusterhausen stand am Dienstag für die Athleten der LG NORD Berlin mit einem Sieg und zwei dritten Plätzen unter einem ganz besonderen Stern. An aller erster Stelle überzeugte Carsten Schlangen mit seinem couragierten 1000m-Rennen bei dem er nach einer 54er Anfangsrunde, den Tempomacher schon nach 450m in die Schranken wies und alleine sein Heil in der Flucht suchte. Trotz der mit eigenen Trainingskameraden und Wolfram Müller hochkarätig gespickten Konkurrenz im Verfolgerfeld ließ sich Carsten nach einer Durchgangszeit von 1:48min über die 800m auch auf dem Schlussstück die Butter dann nicht mehr vom Brot nehmen und führte seine 10m-Vorsprung unter der frenetischen Anfeuerung der Zuschauer ungefährdet ins Ziel.

Mit einer Endzeit von 2:17,44min auf 1000m konnte er den Vereinsrekord gehalten von Holger Böttcher mit 2:18,3min aus dem Jahr 1985 um fast eine Sekunde unterbieten. Er lief damit so schnell wie seit Jahren kein anderer deutscher Mittelstreckler über diese eher seltener gelaufene Distanz. Aus diesem Grund bedeuten die 2:17,44min auch eine aktuelle Weltjahresbestzeit. In seinem Schlepptau konnten auch Franek Haschke, Alexander Hudak, Jonas Stifel (alle drei ebenfalls persönliche Bestleitungen) und Falko Zauber Zeiten zwischen 2:20 und 2:23min abliefern, so dass die Weichen für einen neuerlichen Gewinn der 3x1000m DM im Sommer während der Deutschen Jugendmeisterschaften im Berliner Olympiastadion gestellt sind.

Unter diesen Umständen erscheint sogar ein Angriff auf den Deutschen Rekord für möglich. Für Carsten sind die 1000m in KW das ideale Aufbaurennen zum Angriff auf die Peking-Norm am Sonntag beim Istaf im Berliner Olympiastadion gewesen, weshalb der Veranstalter in KW auch gerne bereit war aus der ursprünglich geplanten 1500m eine 1000m-Strecke zu machen.

Emotional war dieser Lauf von Carsten ganz klar auch für die Zuschauer der Höhepunkt des Meetings.
Auch die anderen NORD-Athleten schlugen sich dieses Jahr in KW hervorragend. So konnte Norbert Löwa über 3000m Hindernis in einem internationalen Feld mit 8:42,15min bis auf eine Sekunde an seine Bestzeit heran laufen. Die Zeit von Norbert ist derzeit die aktuelle deutsche Jahresbestzeit, da Filmon Ghirmai in Rehlingen eine Sekunde langsamer gelaufen war.

Im Hochsprung der Frauen konnte Meike Kröger ihren Höhenflug nur zwei Tage nach den Meetings von Zweibrücken und Garbsen nahtlos fortsetzen. Da sie derzeit studienplanbedingt unter der Woche kein Techniktraining sondern nur Krafteinheiten absolvieren kann, muss sich die angehende Architektin den nötigen technischen Feinschliff über die Wettkämpfe erarbeiten. Das funktioniert derzeit erstaunlich gut. Meike nahm von 1,74 bis zur Einstellung ihrer persönlichen Bestleistung von 1,83m alle Höhen im ersten Versuch. Lediglich bei 1,86m tauchten dann noch kleine Fehler bei der Lattenüberquerung auf. So belegte Meike mit übersprungenen 1,83m am Ende hinter Nicole Forrester aus Kanada und der Potsdamerin Annett Engel, die 1,89m und 1,86m sprangen höhengleich mit Daniela Rath den dritten Rang. Dabei ließ sie die gesammelte Konkurrenz der polnischen Nationalmannschaft hinter sich.

Ergebnisse

Disziplin

Name

Leistung

Platz

Hoch Frauen

Meike Kröger (86)

1,83m

3. pBL eingestellt

1000m Männer

Carsten Schlangen (80)

2:17,44min

1. pBL, LG NORD Rekord und Weltjahres-bestzeit

Franek Haschke (80)

2:20,54min

3. pBL

Alexander Hudak (88)

2:21,85min

6. pBL

Jonas Stifel (80)

2:22,23min

8. pBL

Falko Zauber (87)

2:23,32min

12.

Merlin Rose (87)

2:26,89min

15.

Johannes Riewe (86)

2:28,10min

18.

3000m Hindernis Männer

Norbert Löwa (84)

8:42,15min

5. erster DLV-Jahresbestenliste

Anhalt Meeting 2008 in Dessau (30.5.08)
Jessica Kolotzei mit 60,31m in Rekordlaune – Alexander Hudak erstmals unter 1:50min

Jessica Kolotzei ist derzeit nicht zu stoppen und auch nicht zu toppen. Beim Anhalt-Meeting 2008 verbesserte sie im Paul-Greifzu-Stadion von Dessau nur wenige Tage nach ihrem letzten Rekordwurf ihre eigene Bestmarke im Diskuswurf auf erstmals über 60m. Mit 60,31m, erzielt im dritten Versuch, belegte sie als beste Deutsche im internationalen Feld den vierten Rang und pirscht sich nun bis auf 69cm an die Olympianorm heran. In der Deutschen Bestenlisten rangiert sie derzeit sogar noch vor Franka Dietzsch. Außerdem waren auch die Hauptstadtläufer der LG NORD am Start.

Als bester konnte sich wenige Tage nach seiner 1000m-Bestzeit Alexander Hudak präsentieren, der seine Bestzeit über 800m erstmals unter 1:50min drückte und als sechster eine 1:49,36min lief, dicht gefolgt von Trainingskumpel Merlin Rose, der eine 1:50,22min erlief und auf Rang neun einkam. Über 1500m legte sich Franek Haschke leider gleich im Startgerangel auf die Nase und musste aufgeben, aber Jonas Stifel lief durch und wurde mit ordentlichen 3:44,51min knapp hinter Wolfram Müller sechster der Gesamtwertung vor Falko Zauber, der mit 3:48,10min als elfter einlief.

Disziplin

Name

Leistung

Platz

Diskus Frauen

Jessica Kolotzei (85)

60,31m

4. LG NORD Rekord

800m Männer

Alexander Hudak (88)

1:49,36min

6.

Merlin Rose (87)

1:50,22min

9.

1500m Männer

Jonas Stifel (80)

3:44,51min

6.

Falko Zauber (87)

3:48,10min

11.

Meike Kröger springt mit 1,85m erstmals über Körperhöhe

Beim Sparkassenmeeting in Hannover zeigte Meike Formkurve bei schwülwarmer Hitze weiter steil nach oben. Mit der neuen Bestleistung und zugleich neuem LG NORD-Rekord von 1,85m übersprang sie erstmals ihre Körperhöhe von "nur" 1,84m. Die Bundestrainerin Brigitte Kurschilgen (geb. Holzapfel und selber Hochspringerin mit einer BL von 1,95m) quittierte diesen erfreulichen Fakt mit den Worten: „Welcome to the Club“. An das Stadion in Hannover hatte Meike gute Erinnerungen, hier war sie vor einem Jahr mit 1,81m bereits Deutsche Meisterin der Junioren geworden und so machte ihr weder die Hitze, noch der Zeitplanverzug, noch ein Hungerast während des Wettkampfes, der mit einem Mars-Schokoriegel gestillt werden musste und auch nicht der permanente Gegenwind etwas aus.

Ganz im Gegenteil stieg Meike bei einem Wettkampf erstmals bei einer 1,76 ein und sprang dann bis einschließlich der 1,82m alle Höhen im ersten Versuch. Die neue Rekordhöhe von 1,85m wollte dann erst im zweiten Versuch gelingen und die anschließenden Sprünge über 1,88m sahen bereits gut aus und lassen auf mehr hoffen. Gewonnen hat den Wettkampf Julia Hartmann von Bayer Leverkusen, die mit 1,88m nach Verletzung im Vorjahr auch wieder eine aufsteigende Form zeigt.

ISTAF im Olympiastadion (1.6.08)

Carsten Schlangen läuft mit 3:34,99min auf Anhieb die 1500m-Olympianorm – Alexander Hudak läuft 1.47,35min und Maren Schulze 54,35s

Nur wenige Tage nach seiner tollen 1000m-Bestleistung von Königswusterhausen pulverisierte Carsten Schlangen seine alte 1500m-Bestzeit von 3:36,54min und unterbot mit famosen 3:34,99min auch gleich auf Anhieb im ersten 1500m-Lauf der Saison die geforderte A-Norm für Peking von 3:35,50min. Nun muss er nur noch einmal die B-Norm von 3:36,30min laufen und dann kann er seine Koffer für die Reise nach China packen. Carsten ging das Rennen von hinten kontrolliert an, hielt sich aus den Rangeleien der Afrikaner an der Spitze heraus, aber hielt gleichzeitig geschickt innen laufend immer Kontakt zur Spitze.

Bis zur 1000m-Zwischenmarke lief alles nach Plan. Diese wurden in 2:20min nur 3 Sekunden über seiner 1000m-Leistung vom Dienstag absolviert und Carsten steuerte wie er selbst sagt „als ob er im Tunnel laufe“ auf die Schlussrunde zu und konnte dabei sogar noch den einen oder anderen der vor ihm laufenden Athleten wieder einfangen. Das Publikum war vor Freude über die Leistung des Lokalmatadors von der LG NORD Berlin so aus dem Häuschen, dass Carsten nach dem Rennen vom Innenraumsprecher noch auf eine Ehrenrunde geschickt wurde.

Ganz in Läufermanier spulte der von Prof. Dr. Wolff trainierte Athlet diese Ehrenrunde so schnell und voller Freude im Laufschritt herunter, wie vermutlich noch nie ein Athlet seine Ehrenrunde im Olympiastadion gedreht haben dürfte. Seit 10 Jahren ist in Deutschland kein Athlet über die 1500m mehr so schnell gewesen wie Carsten, 1997 waren es Dieter Baumann und Rüdiger Stenzel die noch einen Tick schneller waren und in der ewigen Berliner Bestenliste steht nur noch Jens-Peter Herold vor Carsten, der 1992 in Rieti 3:32,77min gelaufen war. Der Deutsche Rekord liegt seit 1981 bei 3:31,58min und wurde von Thomas Wessinghage in Koblenz gelaufen. Im selben Rennen lief auch Harald Hudak die heute nach wie vor zweitschnellste jemals in Deutschland gelaufene Zeit von 3.31,96min. Und eben jener Harald Hudak hat einen Sohn, der Alexander heißt und wie Carsten in Trainingsgruppe von Prof. Wolff trainiert.

Und als wäre das nicht schon kurios genug startet Alexander genannt „Hudi“ nur wenige Stunden vor Carstens Lauf ebenfalls beim ISTAF und auch Hudi konnte mit seiner Leistung vollkommen überzeugen. Erst am Dienstag in KW war er im Schlepptau von Carsten eine neue 1000m-Bestzeit gelaufen, dann am Freitag in Dessau erstmalig über 800m unter 1:50min geblieben und nun rockte er im B-Lauf auf eine 1:47,35min und konnte ganz nebenbei auf der Zielgeraden noch den ehemaligen Olympiasieger Nils Schumann abfangen.
Ein bisschen Pech mit der Bahn hatte die dritte Starterin der LG NORD Maren Schulze über 400m.

Auf der Außenbahn Acht wusste sie nicht recht, wie schnell sie angehen sollte. Dennoch bedeuten 54,35s für Maren eine neue Saisonbestleistung und die drittbeste 400m-Zeit ihrer Langsprinterkarriere überhaupt. Fast 8 Jahre lang konnte Maren die 400m immer krankheitsbedingt nicht mehr laufen und kann nun bei den nächsten Rennen hoffentlich endlich wieder in die Bereiche von 53sec vorstoßen.

Disziplin

Name

Leistung

Platz

400m Frauen

Maren Schulze (82)

54,35s

7.

800m B-Lauf Männer

Alexander Hudak (88)

1:47,35min

8. und pBL

1500m-Lauf

Carsten Schlangen (80)

3.34,99min

10. und A-Norm OS

pBL und LG NORD Rekord

Jan-Gerrit Keil

 

author: GRR

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