Start in St. Pauli - Foto: Meine-Sportfotos.de/Michael Strokosch
Eine Laufreise ans Meer – Beim Staffellauf SUNSET Wattenmeer legten die Teilnehmer:innen eine Strecke von Hamburg nach St. Peter-Ording über 250 km zurück.
Die meisten der rund 900 Staffelläuferinnen und –läufer werden das vergangene Wochenende wohl nicht so schnell vergessen. Aktuell hauptsächlich, weil ihnen der Schlafmangel und die durchschnittliche 25 Kilometer pro Läufer:in noch in den Knochen hängen.
Der SUNSET Wattenmeer (zuvor Ragnar Wattenmeer) ist ein Staffellauf, welcher seinen Reiz aus der Herausforderung, seiner Dauer von über 24 Stunden und des Schauplatzes in Form eines UNESCO–Weltnaturerbes zieht.
Sonnabend, 9.45 Uhr, St. Pauli Fischmarkt: Die ersten Teams bereiten sich gerade auf ihren Start vor.
Dazu zählt das obligatorische Prerace–Foto vor dem Bogen, ein letzter Check des Streckenverlaufes und
das Schmücken des fahrbaren Untersatzes. Der Van ist nämlich integraler Bestandteil jedes Teams,
bringt er nicht nur die pausierenden Läufer:innen von Wechselpunkt zu Wechselpunkt, sondern zeigt
auch anderen Verkehrsteilnehmenden an, dass hier ist keine Butterfahrt.
Staffelmitglied Nr. 11 – Foto: Meine Sportfotos-Michael Strokosch
Teamname und andere bunte Verzierungen sowie Dachaufbauten wie ausblasbaren Maskottchen sind da schon ein Muss.
Damit alle Teams das auserkorene Ziel in St. Peter–Ording auch in ihrem Tempo erreichen konnten, verteilten sich die Starts bis in den Nachmittag hinein. Zwischen den Standard Teams mit 10 Läufer:innen mischte sich auch immer wieder eine Ultra Division, welche die Reise mit lediglich 5 Mitstreiter:innen antraten.
Immer dem Sonnenuntergang hinterher – Foto: Michael Strokosch
Vor ihnen standen insgesamt 30 Etappen mit Distanzen zwischen 5 und 18,3 Kilometern. Der Anfang führte sie über die Elbpromenade durch die HafenCity nach Veddel, wo bereits der erste Wechsel anstand. Von dort ging es zurück am Hafen nach Övelgönne, am Elbstrand entlang bis nach Teufelsbrück.
Irgendwo am Wattenmeer – Foto. Michael Strokosch
Es wird bis heute gestritten, ob der Anfang laufend oder im Fahrzeug für mehr Schweißtreiben sorgt, stellen diese Etappen auch für diefahrende Crew eine Herausforderung dar, trotz Baustellen und Umleitungen den Wechselpunkt rechtzeitig zu erreichen. Hat man die ersten Etappen aber geschafft und die Elbmetropole hinter sich gelassen, reist es sich ganz komfortabel. Entlang der Elbe geht es dann Richtung Nordsee, wo die einzigen Erschwernisse eine leichte Brise, stoische Schafe und die tiefstehende Sonne sind.
Während dieses Sonnenuntergangs erreichen die ersten Teams auch Brunsbüttel, Etappe 15 von 30. Um den Nordsee–Ostsee–Kanal zu queren, wird mittels Fähre übergesetzt, wo bereits die andere Teamhälfte wartet, um von hier den Zeitmesstransponder und Staffelarmband zu übernehmen.
Schöner läuft’s sich auf der Deichkante – Foto: Michael Strokosch
Hier kann man das Wattenmeer bereits riechen. Für die meisten Teams ist es zu diesem Zeitpunkt
jedoch stockdunkel. Viele Deichkilometer müssen in der Finsternis absolviert werden. Nur die eigene
Stirnlampe und die spärliche Wegbeleuchtung spenden etwas Licht. Keine leichte Aufgabe, wenn man
dabei noch mürrisch–trägen Schafen ausweichen soll. Erschwerend kam noch hinzu, dass auf gewissen Abschnitten die Streckenbeschilderung kleinere Lücken aufwies.
Neben den Läufer:innen war nämlich auch das Partyvolk mittlerweile unterwegs, welche auch ein Interesse an bunt blinkenden Streckenbeschilderungen entwickelten. Für Teilnehmende bedeutete das im schlimmsten Fall einige Bonusmeilen – und eine erinnerungswürdige Geschichte, die noch lange nachhallt.
Das Abenteuer läuft beim SUNSET Wattenmeer stets mit!
nonstop to the top – Foto: Michael Strokosch
Das ist alles ganz schnell vergessen, wenn man das Glück hat, eine Etappe im Sonnenaufgang genießen zu können. Oder einen Wechsel im Inneren einer Eis–Arena vollziehen darf. Oder parallel am Deich ein
Kreuzfahrtschiff verkehrt, welches mit seiner bunten Beleuchtung Licht vom Wasser aus spendet. Oder die Freude, bei Orientierungslosigkeit plötzlich doch noch das Leuchten einer entfernten Wegmarkierung zu entdecken…
So ein Staffellauf erzählt viele kleine Geschichten, welche in der Nachbetrachtung den Schlafmangel und die Dauerbelastung aufwiegen.
Zuschauer auf Schritt und Tritt … Foto: Michael Strokosch
Es ist Sonntag, 10:22 Uhr, als die ersten Teams auf der Seebrücke in St. Peter–Ording auftauchen. Vorher galt es aber nochmal alles zu geben: Die finalen Kilometer sind sehr windig und verlaufen über den Sandstrand, welcher aufgrund seiner Trockenheit den Teilnehmenden nochmal alles abverlangt, bis es auf die rettende Seebrücke geht. Hier wartet bereits das restliche Team, um den Zieleinlauf auf der Strandpromenade gemeinsam zu bestreiten.
Sun of a Beach, aber als Etappe – Foto: Michael Strokosch
Die Teams Team AKAB (All Kudos Are Beautiful) und SelbstLäufer liefern sich ein Fotofinish, wo Esteres mit 3 Sekunden Vorsprung die Nase vorn behält. Aufgrund der unterschiedlichen Startzeiten, welche schnellere Teams später auf die Strecke lassen, sind es am Ende aber die HH KRAFT RUNNERS (19:09:20 h), die multinationalen Midnight Runners Berlin (19:45:46 h) und das Team Agapleasure (20:16:05 h), welche sich am Ende ganz oben auf dem Sieger– Board verewigen. Die Ultra Division gewinnen Wadden Seeds Ultra (20:20:48) vor DDR – Die Deich Ranger (21:00:30) und Running Green (21:28:37).
Finish together – Foto: Michael Strokosch
Die Freude über das Erreichen des Ziels und die zahlreichen Erlebnisse auf dem Weg dorthin werden für die meisten Teams aber ausschlaggebender sein. Das wird auch für zwei Teilnehmer gelten, welche die Zielgerade als Pärchen querten und die Heimreise als Verlobte antraten.
Die Top–Ergebnisse:
Gesamt
1. HH KRAFT Runners, 19:09:20 h
2.Midnight Runners Berlin, 19:45:46 h
3. Agapleasure, 20:16:05 h
Ultra Division
1. Wadden Seeds Ultra, 20:20:48 h
2. DDR – Die Deich Ranger, 21:00:30 h
3. Running Green, 21:28:37
Squadgoals – Foto: Michael Strokosch
Quelle: BMS Die Laufgesellschaft mbH
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