Als Sohn vom BERLIN-MARATHON Gründers Horst ist Mark Milde sozusagen in diesen Job hineingewachsen. Er gewährte mir in meiner Praktikantenzeit einen tiefen Einblick in seinen weit reichenden Aufgabenbereich als Marathon Race-Director
Einblicke – Als Volontär beim Berlin-Marathon – Bericht von Elmar Remus in den Vereinsmitteilungen des LC Solbad Ravensberg (Die Nacht von Borgholzhausen)
Im Rahmen meines Sportmanagement- Studiums war ich nun 3 Monate als Praktikant bei der „SCC-RUNNING Events“ in Berlin tätig. Diese vom alt-ehrwürdigen Sportclub Charlottenburg gegründete GmbH veranstaltet neben ihrem Aushängeschild, dem real,-BERLIN-MARATHON, noch zahlreiche weitere große Laufveranstaltungen in Berlin, wie Deutschlands größten Halbmarathon oder die City-Nacht auf dem Kurfürstendamm.
Somit erklärt sich auch die schon recht beachtliche Zahl von über 20 Festangestellten und einigen studentischen Hilfskräften, die das ganze Jahr über für das Unternehmen tätig sind. Mein Interesse galt natürlich hauptsächlich dem Marathon, da hierfür dementsprechend die weitaus umfangreichste Organisationsarbeit erforderlich ist. So gehen einer erfolgreichen Durchführung einer derart großen Sportveranstaltung unzählige Treffen, Besprechungen und Außentermine voraus. Zum einen wären da natürlich die öffentlichen Behörden zu nennen: Stadtverwaltung, die Berliner Polizei, Feuerwehr oder auch Vertreter von Bundesministerien bringen Interessen und Bedenken vor, die im Vorfeld beachtet werden müssen.
Äußerst wichtig in Bezug auf die von der Medienberichterstattung abhängigen Sponsoreneinnahmen ist natürlich das Fernsehen. Hier produziert der RBB nicht nur das Bild für die ARD und das eigene Programm, sondern auch das „Weltbild“ für die zahlreichen internationalen TV-Anstalten.
Ebenso wird das Rahmenprogramm auf der Bühne am Brandenburger Tor sowie auf der Marathon-Messe „Berlin-Vital“ in Kooperation mit einem RBB Radio-Sender präsentiert und fordert dementsprechende Absprachen zwischen den verantwortlichen SCC Mitarbeitern und den Redakteuren sowie dem technischen Personal, wie z.B. Tontechnikern und Kameraleuten. Um das Feld Läufer nicht nur in der Masse, sonder auch in der Klasse erstklassig aussehen zu lassen, ist neben den nötigen Sponsoren sicherlich ein guter Kontakt zu den Athleten und Managern unabdingbar.
Als Sohn vom BERLIN-MARATHON Gründers Horst ist Mark Milde sozusagen in diesen Job hineingewachsen. Er gewährte mir in meiner Praktikantenzeit einen tiefen Einblick in seinen weit reichenden Aufgabenbereich als Marathon Race-Director und übertrug mir Aufgaben aus den Bereichen Sponsorenaquirierung und -betreuung, Athletenverpflichtung sowie Unterbringung, Dopingkontrolle und Öffentlichkeitsarbeit. So werden bereits in der Woche vor dem Marathon fast täglich Pressekonferenzen abgehalten.
Allein hier stehen für das Catering sowie die Installation und Bedienung der Audio- und Videoanlagen sicherlich Budgets zur Verfügung, von denen unsere „Nacht“ problemlos vollständig durchgeführt werden könnte – allerdings interessieren sich hier auch nicht nur Lokalreporter für das Renngeschehen.
Am Rennwochenende selbst hatte ich dann die relativ undankbare Aufgabe, den Start einer Prominenten-Staffel zu koordinieren. Hierbei handelt es sich um eine vom diesjährigen Charity-Partner „Hänsel & Gretel“ (Stiftung gegen Kindesmissbrauch) zusammengestellte Staffel aus mehr oder weniger bekannten Menschen. Beispielsweise waren hier die RTL-Jungle- Camp Teilnehmer Anthony Ross und Barbara Herzsprung mit von der Partie. Veranstalter und Charity Partner (in diesem Fall versuchen hierdurch zusätzliche Medienpräsenz im Bereich der Boulevardmagazine zu erlangen. Die sportliche Leistung ist hier sicherlich zweitrangig zu betrachten, da jeder Teilnehmer nur ca. 7 km der gesamten Marathon-Strecke zurücklegt.
An den Teilnehmerzahlen, den Siegerzeiten und weiteren Daten lässt sich sicherlich die herausragende Stellung des Berlin-Marathons unter den deutschen Marathonläufen eindrucksvoll darstellen: 36.800 Finisher, ein Weltrekord durch Haile Gebreselassie sowie eine Weltjahresbestzeit durch die derzeit schnellste deutsche Marathonläuferin Irina Mikitenko oder auch die Ausgabe von 5600 Jacken an die fleißigen Helfer belegen den Status, zu den World Marathon Majors zu gehören, den fünf wichtigsten Marathonläufen weltweit.. Der Berliner Strecke haftet also nicht von ungefähr das Attribut „weltschnellster Marathon“ an.
Diese Zahlen und Fakten haben diese Veranstaltung für mich sicherlich nicht nur zu einem unvergesslichen Erlebnis gemacht, sondern die Lust auf weitere Laufveranstaltungen nicht nur als aktiver Läufer geweckt.
Elmar Remus in den Vereinsmitteilungen des LC Solbad Ravensberg (Die Nacht von Borgholzhausen)