Auf der klassischen 42,195 km-Strecke von Marathon nach Athen erreichte er das Ziel in 2:13:44 Stunden vor seinen beiden Landsleuten Edwin Kipchom (2:14:18) und Pius Mutuku (2:14:39)
Ein „Wanjiru“ siegt in Athen – Generalprobe für 2010 – „2500 Jahre MARATHON“
Der Mann, den sie ,Wanjiru’ nennen, machte seinem Spitznamen alle Ehre: Der Kenianer Josephat Ngetich gewann die 27. Auflage des Athens Classic Marathons am Sonntag. Akemi Ozaki (Japan) entschied bei zeitweiligem Regen das Frauenrennen für sich. Der 23-jährige Ngetich feierte im dritten Anlauf den ersten Marathonsieg seiner Karriere.
Auf der klassischen 42,195 km-Strecke von Marathon nach Athen erreichte er das Ziel in 2:13:44 Stunden vor seinen beiden Landsleuten Edwin Kipchom (2:14:18) und Pius Mutuku (2:14:39). Akemi Ozaki triumphierte im Panathinaikon-Stadion nach 2:39:56 Stunden vor der Äthiopierin Eshetu Degefa (2:40:32) und der Weißrussin Sviatlana Kouhan (2:40:54). Rahmenwettbewerbe hinzugerechnet, beteiligten sich beim Athens Classic Marathon 11.825 Läufer.
Bei anfangs strömendem Regen bildete sich eine rund zwölfköpfige Spitzengruppe. Doch als es dann ab Kilometer 10 bergauf ging, verkleinerte sich diese Gruppe nach und nach. Nach 32 km und einem Bergauflauf von rund 150 Höhenmetern waren noch drei Läufer in der Spitzengruppe übrig: Neben dem späteren Sieger Ngetich waren dies Kipchom und der Äthiopier Belachew Alemayehu Ameta. Abwärts nach Athen laufend, verlor dann Kipchom Kontakt.
Rund zwei Kilometer vor dem Ziel fiel die Entscheidung, als sich Ngetich von Belachew Alemayehu Ameta lösen konnte. Der Äthiopier sah lange Zeit sehr locker aus, doch bekam er dann auf dem letzten Stück große Probleme und musste sich schließlich mit Rang vier in 2:14:51 Stunden zufrieden geben. Keinen guten Tag erwischte der Vorjahressieger und Kursrekordler David Lekuraa (2:12:42). Er kam aufgrund von muskulären Problemen nicht über Rang 16 in 2:28:02 Stunden hinaus.
„Eigentlich dachte ich schon während meines Trainingslagers in Kapsabet, dass ich in Athen gewinnen könnte. Sicher war ich mir dann heute im Rennen nach der 35-km-Marke“, erklärte Josephat Kipkurui Ngetich, der für die zweitschnellste je bei der Veranstaltung gelaufene Zeit neben dem Sieggeld von 6.000 Euro eine Prämie von 3.000 Euro erhielt. Ngetich hatte im vergangenen Jahr in Brescia bei seinem Marathondebüt einen dritten Platz in 2:17:09 Stunden belegt. Anfang dieses Jahres startete er in Xiamen (China), beendete das Rennen jedoch vorzeitig.
Somit stellte der Kenianer, der aufgrund seiner Statur und seines Laufstils von seinen Trainingspartnern ,Wanjiru’ genannt wird (Sammy Wanjiru ist der Marathon-Olympiasieger), in Athen trotz der schweren Strecke eine persönliche Bestzeit auf. Dass es während der ersten Hälfte des Rennens regnete, störte Josephat Kipkurui Ngetich nicht. „Das war eine willkommene Abkühlung für mich“, sagte der Sieger. Später kletterten die Temperaturen auf rund 20 Grad in der Sonne. Ngetich hat in Kapsabet hochkarätige Trainingspartner. Zu ihnen gehören unter anderem der mehrfache London-Marathon-Sieger Martin Lel und James Kwambai, der mit 2:04:27 Stunden gemeinsam mit Duncan Kibet der zweitschnellste Marathonläufer aller Zeiten ist.
Zum zweiten Mal in Folge gab es in Athen einen japanischen Sieg. Danach hatte es zwischenzeitlich allerdings nicht ausgesehen. Denn kurz nachdem sie in der Spitzegruppe die Halbmarathonmarke in 1:20:38 Stunden erreicht hatte, fiel Akemi Ozaki etwas zurück. „Die anderen haben an dieser Stelle das Tempo verschärft, ich wollte aber lieber gleichmäßig laufen“, erklärte die 32-jährige Japanerin später. Ihre Taktik erwies sich als richtig. Bei Kilometer 30 hatte sie die Spitzengruppe mit Eshetu Degefa Bruktavit, Sviatlana Kouhan und der am Ende viertplatzierten Natalia Volgina (2:41:48) wieder eingeholt.
Bei 39 km löste sich Akemi Ozaki dann entscheidend und lief gut zwei Monate nach ihrem zweiten Platz beim Sapporo-Marathon, wo sie mit 2:27:23 ihre Bestzeit aufgestellt hatte, zum Sieg. Im vergangenen Jahr hatte ihre Landsfrau Mai Tagami in Athen mit 2:36:58 Stunden gewonnen. Für den Sieg bei dem Marathon-Klassiker erhielt Akemi Ozaki eine Prämie von 6.000 Euro. „Die Strecke ist sehr schwer, der Regen war dagegen kein Problem für mich“, sagte Akemi Ozaki, die im Gegensatz zu vielen japanischen Topläufern nicht für ein Unternehmen sondern für einen Verein startet: Second Wind heißt ihr Klub in Tokio.
In Athen sorgte sie dafür, dass der zweite Wind auf dem ersten Platz landete.
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