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05
09
2009

Von 2002 bis 2006 sowie 2008 und 2009 gewann der Bundeswehrsportler die Deutsche Meisterschaft.

Ein Jäger mit einer Kugel – Bundeswehrsportler Ralf Bartels im Porträt

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Noch vor dem Fall der Mauer ging Hauptbootsmann Ralf Bartels mit etwa sieben Jahren in ein Trainingszentrum – so hieß das damals. „Ich wollte zusätzliches Training machen“, erklärt der Bundeswehrsoldat.

Und dort ging es auch das erste Mal an die Kugel. „Meine damalige Trainerin ließ mich relativ bald – da ich eher kräftiger Statur war – das Kugelstoßen ausprobieren“, erzählt Bartels. Das Talent des Sportlers wurde sofort erkannt.

Nachdem die beiden älteren Brüder des Bundeswehrsportlers auf eine Sportschule gingen, wollte auch Bartels dorthin. „Ich kam dann mit zwölf Jahren auf die Sportschule in Neubrandenburg“, sagt Bartels. Und dann flog ihm auch recht bald das erste Edelmetall zu. 1995 wurde er Junioren-Europameister. Ein Jahr später gewann er die Junioren-Weltmeisterschaft und 1997 abermals die Junioren-Europameisterschaft.

Von 2002 bis 2006 sowie 2008 und 2009 gewann der Bundeswehrsportler die Deutsche Meisterschaft. Zudem erkämpfte er sich 2002 bei der Europameisterschaft in München eine Bronzemedaille. Bei den Olympischen Spielen in Athen 2004 landete der Kugelstoßer auf einem achten Platz. 2005 gewann er bei der Weltmeisterschaft in Helsinki eine Bronzemedaille.

Ein Jahr später wurde Bartels schließlich Europameister in Göteborg. 2007 landete er bei der Weltmeisterschaft in Osaka auf einem siebten Platz. An den Olympischen Spielen im vergangenen Jahr in Peking konnte Bartels aufgrund einer Verletzung nicht teilnehmen. Doch nach Peking ist vor London. „Eine Olympische Medaille fehlt mir noch und das möchte ich auch noch schaffen“, verrät Bartels.

Vertrauen in das eigene Können

Bei der Weltmeisterschaft in Berlin hat Bartels die erste deutsche Medaille gewonnen. Mit persönlicher Bestleistung von 21,37 Metern holte der 31-jährige Hauptbootsmann Bronze. Vor der WM sagte Bartels: „Ich möchte auch bei dieser Weltmeisterschaft wieder eine Medaille gewinnen. Natürlich ist die Spitze dicht zusammen, so dass es auf die Tagesform und das Quäntchen Glück ankommen wird. Aber ich möchte mindestens unter die besten acht kommen.“ Dieses Ziel übertraf er deutlich.

Bartels trainiert täglich zweimal. „Nach all den Jahren als Spitzensportler hat sich für mich ein bestimmtes Schema bewährt“, erklärt er. Zwei bis drei Tage in der Woche liegt der Schwerpunkt des Trainings auf Technik und Kraft. Die anderen Tage kommen Athletikeinheiten wie Sprung und Sprint, Kreislaufstabilisation und Physiotherapie hinzu.

„In der Saisonvorbereitung liegt ein besonderes Augenmerk auf der Kondition. Da findet beispielsweise Zirkeltraining statt“, sagt der Spitzensportler. Vor den Wettkämpfen stehen allerdings wieder Technik und Kraft im Vordergrund.

Dabei gilt es ein Optimum herauszukitzeln. Ein Ritual vor Wettkämpfen hat der routinierte Athlet nicht. „Ich denke, dass man dadurch viel zu eingeschränkt und abhängig ist“, sagt er. Stattdessen bereitet er sich ruhig und besonnen vor und versucht, die Aufregung im Zaume zu halten. „Man muss schließlich auf das vertrauen, was man im Training und bisher geschafft hat“, verrät Bartels.

Der Tanz im Ring

Seit über zehn Jahren ist der Kugelstoßer Mitglied der Sportfördergruppe Frankfurt/Oder. „Durch die Sportfördergruppe der Bundeswehr habe ich die Möglichkeit, unter professionellen Bedingungen zu trainieren“, erklärt der Spitzensportler. Zwar muss er auch ein Mindestmaß an Dienstzeit erfüllen, den Rest der Zeit hat er aber zur Verfügung für das Training.

„Mein Trainer schickt einen wöchentlichen Trainingsplan – als eine Art Dienstaufsicht“, sagt Bartels. Der 1,86 Meter große Spitzensportler, dessen Bestleistung bei 21,37 Metern liegt – in der Halle bei 21,46 Metern, ist ein faszinierter Sportler. „Es ist immer ein Ausloten und Kennen lernen der eigenen Grenzen“, erklärt er. Speziell am Kugelstoßen begeistert ihn die Kombination aus Kraft und Schnelligkeit unter der Bedingung eines beengten Kugelstoßringes von nur 2,13 Metern.

„Da das Maximum an Weite zu erreichen, ist toll und nach außen sieht es aus wie ein Tanz“, sagt Bartels mit einem Lächeln. In seiner Freizeit ist der Kugelstoßer seit 2007 leidenschaftlicher Jäger. „In der Natur kann ich abschalten, finde Ruhe und kann manchmal auch etwas zum Sonntagsbraten beitragen“, erzählt der Spitzensportler.

Und kräftiges, gesundes Essen braucht man ja als Leistungssportler.

Sportliche Erfolge (eine Auswahl):

2009 Weltmeisterschaft 3. Platz
2009 Hallen-Europameisterschaft 3. Platz
2006 Europameisterschaft 1. Platz
2005 Weltmeisterschaft 3. Platz
2004 Olympische Spiele 8. Platz
2002 Europameisterschaft 3. Platz
1997 Junioren-Europameisterschaft 1. Platz
1996 Junioren-Weltmeisterschaft 1. Platz
1995 Junioren-Europameisterschaft 1. Platz

Quelle: DOSB

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