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2013

Professor Dr. Norbert Müller (li.) erhält vom Bürgermeister von Daphne/Alabama (re.) den Schlüssel der Stadt als Erinnerung an die Ernennung zum Ehrendoktor der United States Sports Academy. In der Mitte Academy-Präsident Dr. Thomas P. Rosandich. ©USSA

Ehrendoktorwürde für Olympiaforscher Norbert Müller

By GRR 0

Der Sportwissenschaftler Norbert Müller (li.) ist für seine lebenslange Erforschung des Olympismus von der United States Sports Academy in Daphne/Alabama mit der Ehrendoktorwürde ausgezeichnet worden.

In ihrer Laudatio ehrt die amerikanische Sportuniversität den bis 2012 an der Johannes-Gutenberg-Universität in Mainz lehrenden Professor als den international bedeutendsten Coubertin-Kenner und Olympiaforscher. Seine Veröffentlichungen gingen weit über die Ideen Coubertins hinaus. Als ständiges Mitglied der Internationalen Olympischen Akademie seit 1977 und langjähriges Mitglied der IOC-Kommission für Kultur und Olympische Erziehung nehme Müller tatkräftigen Einfluss auf die Aktualisierung und weltweite Verbreitung der sportpädagogischen Ideen des Olympiagründers.

Norbert Müller wurde durch seine Forschungen über den Gründer der neuzeitlichen Olympischen Bewegung, den Franzosen Pierre de Coubertin, weltweit bekannt. Er bearbeitete dessen sportpädagogischen Nachlass in Editionen zunächst auf Französisch (1986), dann auf Englisch (2000), Chinesisch (2008) und Spanisch (2012); eine portugiesische Ausgabe für Rio 2016 ist in Bearbeitung. Zum 150. Geburtstag Coubertins am 1.1.2013 editierte Müller nach 30-jähriger Arbeit zusammen mit seinem Kollegen Otto Schantz das 16.000-seitige literarische Gesamtwerk des Olympiagründers in französischer Originalsprache auf DVD.

Von 1982 bis 1998 war Müller Vorsitzender des Kuratoriums Olympische Akademie des NOK und entwickelte die ersten olympischen Erziehungsprojekte für Schule und Hochschule. Die seit 1988 mit Prof. Ommo Grupe erarbeitete Definition der „olympischen Erziehung" – eine auf sportethischen Werten beruhende Sporterziehung – wurde auch in die IOC-Satzung aufgenommen. Seit 1992 hat Müller mit seinen Studenten durch 10.000 Fragebögen von Olympiazuschauern die Zukunft der olympischen Bewegung kritisch hinterfragt.

Als Präsident des Internationalen Pierre de Coubertin-Komitees initiierte der Sporthistoriker 1997 das internationale Netzwerk der Coubertin-Schulen. Inzwischen organisieren Schulen aus 35 Ländern alle zwei Jahre ein internationales Jugendforum zu diesem Thema.

Derzeit widmet sich der 66-Jährige besonders dem 2010 an der Deutschen Sporthochschule Köln eingeführten und vom IOC anerkannten berufsbegleitenden Master-Studiengang „Olympic Studies“.

 

Quelle: Regina Thiem / DOSB

author: GRR

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