Blog
04
03
2008

Nicht nur für die Läuferinnen und Läufer, die sich Gottes Segen vor dem Marathon holten, war dies eine gute Sache. Auch für Dirk Stoll selbst.

E.ON Mitte Kassel Marathon – Marathon-Pfarrer Dirk Stoll: – Mit Gottes Segen besser laufen

By GRR 0

Bei der Premiere des E.ON Mitte Kassel Marathons im letzten Jahr gab es bereits ein Angebot, das von einigen Läuferinnen und Läufern genutzt wurde: ein Marathon-Gottesdienst. Geleitet hat ihn – gemeinsam mit Pfr. Dr. Jürgen Wolf und Pfr. Peter Bulowski – Dirk Stoll.

Für den Pfarrer der Evangelischen Philippus-Kirchengemeinde in Rothenditmold schloss sich damit ein Kreis. Denn so kam er wieder in ganz engen Kontakt zum Laufen, das in seiner Jugendzeit eine große Rolle spielte.
Der Zufall spielte mit: Bei der Herbstausstellung 2006 in den Kasseler Messehallen hatte er gerade Dienst am Stand der Evangelischen Kirche in der Region, als E.ON Mitte Kassel Marathon-Veranstalter Winfried Aufenanger auch hier sein Projekt vorstellte. Die beiden kamen ins Gespräch und fanden sofort den richtigen Draht zueinander. Die Idee des Marathon-Gottesdienstes – bei anderen Laufveranstaltungen schon bestens bewährt – wurde auch für Kassel geboren.

Nicht nur für die Läuferinnen und Läufer, die sich Gottes Segen vor dem Marathon holten, war dies eine gute Sache. Auch für Dirk Stoll selbst. „Der Kassel-Marathon war für mich eine gute Gelegenheit, wieder was zu machen“, erzählt der 46-Jährige. Denn in der Jugend war Stoll einer der besten Orientierungsläufer Deutschlands. Als Nachrücker schaffte er einmal sogar den Sprung in die Staffel der deutschen Junioren-Nationalmannschaft. Mit seiner damaligen Bestzeit über die 10 km etwa 35:00 Minuten könnte er heute zum Beispiel beim Kasseler Citylauf bestens mitmischen. „Doch das ist 25 Jahre her“, blickt der Geistliche, der durch Studium, Beruf und Familie lange Zeit mit der Laufkarriere Pause machte, zurück.

Seit letztem Jahr trainiert Dirk Stoll aber wieder fleißig und bietet in diesem Jahr nicht nur erneut einen ökumenischen Gottesdienst im Rahmen des Marathons an, sondern startet mit einer Gemeinde-Staffel auch selbst in der Marathon-Staffel. „Wir sind hoch motiviert“, sagt er, „und möchten eine gute Zeit laufen.“ Durch die lange sportliche Pause, gesteht Dirk Stoll, hat er auch an Gewicht zugelegt. Das Training der letzten Wochen hat sich bereits ausgezahlt, die Stundengrenze hat er über 10 km im Blick, und ein besonderes Ziel: „Mit jedem Kilo, das ich abnehme, wäre es schön, jeweils wieder eine Minute schneller zu werden.“

Bis zum E.ON Mitte Kassel Marathon am 1. Juni wird das wahrscheinlich noch nicht klappen, aber mittelfristig möchte er schon den Viertelmarathon unter die Stunde drücken. „Ich habe auch schon einige Gemeindemitglieder mitreißen und fürs Laufen begeistern können, darunter meine zwölfjährige Tochter Orthey“, so der „Marathon-Pfarrer“.
Deshalb absolvierte er auch die im Rahmen des E.ON Mitte Kassel Marathons von Winfried Aufenanger und Prof. Dr. Kuno Hottenrott angebotene Lauftrainer-Schulung erfolgreich – „schließlich will ich meinen Mitläufern ja auch gute Tipps geben können.“

Rothenditmold war schon bei der Premiere im letzten Jahr angesteckt vom Virus Marathon. Noch heute erinnern sich viele Teilnehmer des Laufs an die großen bunten Fahnen, welche die Schüler der Valentin-Traudt-Schule gemacht hatten und mit denen sie die Starter in Rothenditmold begrüßten. Stoll: „Ich glaube, das war ganz bestimmt einer der Höhepunkte der Party 21 beim Marathon.“ Auch in diesem Jahr sollen die Läufer die besondere Atmosphäre im traditionsreichen Kasseler Stadtteil spüren.

Nicht nur beim Kasseler Event war Dirk Stoll im Einsatz, auch beim Partnerlauf in Bad Hersfeld, dem „Lollslauf“, zelebrierte er gemeinsam mit Kollegen einen Gottesdienst. So gab es dort nicht nur die Verbindung innerhalb des „Nord-Osthessen-Cups“, sondern ebenfalls übergreifenden geistlichen Beistand.
Mit seinen seelsorgerischen Lauf-Aktivitäten will Dirk Stoll motivieren, betreuen und trösten. An seinem Beispiel sieht man, wie gut es ist, sich Ziele zu setzen; viele Sportler holen sich Kraft aus dem Glauben an Gott, aber auch die andere Seite möchte Stoll vermitteln: „Ich möchte denen helfen, die mal ins große Loch fallen bei der Vorbereitung, ihnen zeigen, wie man das wieder überwinden kann und ihnen einen anderen Blickwinkel verschaffen, wenn es nötig ist.“
Er selbst hat es 1990 erfahren, als er eine schwere Krankheit überstand.
Stoll ist erreichbar unter pfarrer@kassel-marathon.de

Dirk Stoll, in Kassel geboren, ist seit 2000 als Pfarrer in Rothenditmold tätig und wohnt dort mit Gattin Frauke und den Kindern Orthey (12), Désirée (6) und Benjamin (2).
Als „Läufer mit Gottes Beistand“ ist er in Kassel in guter Gesellschaft. Einige Kollegen schafften Marathon und Halbmarathon im letzten Jahr – und das mit sehr guten Zeiten. Pfarrer Matthias Hempel von St. Ambrosius in Oberzwehren lief tolle 3:46:40 Stunden, Pfarrer Dr. Jürgen Wolf (Lutherkirche) knapp dahinter 4:08:06 und Pfarrer Arno Wilke von der Gemeinde Jungfernkopf bewältigte den Halbmarathon in 2:01:21.

Sponsorenabend

Beim Sponsorenabend in der Martini-Brauerei in Kassel, inzwischen schon gute Tradition, gab Winfried Aufenanger einen Ausblick auf die beiden anstehenden Laufevents. Unter den Gästen waren neben den Sponsoren auch die erste Citylauf-Siegerin Angelika Stephan und der fünfmalige Sieger Ralf Salzmann. Beim 30. Internationalen Kasseler Citylauf des PSV Grün-Weiß Kassel am 4. Mai sollen auch zahlreiche ehemalige Siegerinnen und Sieger dabei sein. Die Vorbereitungen auf den zweiten E.ON Mitte Kassel Marathon am 1. Juni gehen nun ebenfalls in die heiße Phase.

Anmeldungen und News unter:
www.kasseler-citylauf.de
www.kassel-marathon.de

Michael Küppers

 

author: GRR

Comment
0

Leave a reply