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14
05
2014

Viel Potenzial bescheinigt Marathon-Chef Winfried Aufenanger dem Sieger Kiprotich Kirui (Kenia), auch wenn die Siegerzeit von 2:14:40 hinter den Erwartungen zurück blieb. ©E.ON Mitte Kassel Marathon

E.ON Kassel Marathon – Event mit vielen Emotionen

By GRR 0

Es müssen nicht immer Rekorde sein. Das hat Winfried Aufenanger, Veranstalter des E.ON Kassel Marathon, am Rande der größten Sportveranstaltung in der Region, immer wieder erwähnt. Dass zwei Rekorde fielen, freute den „Macher“ dann aber doch. Der Mini-Marathon mit über 5000 Vormeldungen und schließlich über 4200 Finishern sucht in dieser Struktur in Deutschland wohl seinesgleichen.

Der Appell Aufenangers an Sponsoren und Partner, dieses hochemotionale Ereignis am Event-Samstag in dieser Größenordnung und Qualität aufrecht zu halten, fiel daher ebenfalls sehr emotional aus. „Wir werden und wollen alles daran setzen, dieses soziale Projekt, dem wir uns sehr verpflichtet fühlen, so fortzusetzen", sagte er. Leidenschaftliche Unterstützung erhielt er von E.ON-Regionaldirektor Ulrich Fischer.

„Wer diese grenzenlose Freude miterlebt, wer diese Begeisterung sieht, der wird davon einfach angesteckt“, so Ulrich Fischer, dessen Herz längst für den E.ON Kassel Marathon schlägt. „Es ist ein fantastisches Ereignis für die gesamte Region, Nordhessen hat gezeigt, dass es den Marathon will. Es ist ein deutliches Signal“, betonte Fischer. Der zweite Rekord mit 11.581 Meldungen unterstreicht das. „Wir haben unser Motto 'Wir bewegen die Region' wieder umsetzen können“, freute sich Winfried Aufenanger, dem allerdings die Entwicklung im Kernwettbewerb Marathon durchaus Sorgen bereitet. Mit etwas mehr als 500 Meldungen, so sagt er ehrlich, könne man nicht zufrieden sein.

Im Vorfeld hatte man viel dafür getan, die Zahlen zu verbessern, letztendlich aber das Ziel nicht ereicht. „Wir werden uns hier weiter Gedanken machen und hoffen auf das nächste Jahr“, so Aufenanger, der entgegen mancher Stimmen klar sagt: „Der Marathon ist nicht tot.“ Den dritten Rekord, einen neuen Streckenrekord nämlich, konnte man nicht einfahren. Dabei gibt die modifizierte Strecke viel her. „Die Strecke ist viel besser geworden“, war der nahezu einheitliche Tenor aller Starter. Für den Sieger war sie nicht schneller, für viele Halbmarathonis und Marathonis dahinter allerdings schon, denn hier purzelten gleich reihenweise die Bestzeiten.

Einige von ihnen hatten da sicher noch die Worte von Dieter Baumann bei seinem Aufrtitt in Kassel kürzlich im Ohr: „Es gibt keine schnelle Strecke, sondern nur schnelle Läufer.“ Davon gab's beim achten E.ON Kassel Marathon ziemlich viele, aber wie sagte noch der Marathon-Chef ungewohnt pragmatisch: Es müssen nicht immer Rekorde sein.
Denn Spaß und Emotionen sind oft viel mehr wert.
 
Kassel feiert eine große Party

Zahlen sind auch in einem anderen Fall relativ. Es waren mehr Zuschauer an der Strecke als im Vorjahr, sagen die einen. Weniger, sagen die anderen. 60.000 werden es etwa gewesen an der Strecke und im Auestadion. Weniger, mehr – Hauptsache Stimmung und Party. Denn die war es definitiv. Vor allem da, wo die Moderatoren einheizten. In Lohfelden übernahm das der legendäre MT Melsungen-Hallensprecher Bernd Kaiser, bei der großen Party bei Gebr. Bode in Bettenhausen der ebenfalls bestens bekannte Musiker Klaus Missing.

Der neue Party-Punkt beim Marathon-Sponsor kam bei den Fans und Läufer bestens an. (Foto: Michael Bald). In Wolfsanger war wie immer einiges los, ein richtiges Zuschauerband zog sich dann von Rothenditmold und Kirchditmold über die Berliner Brücke und Elbuchenstraße bis zur „Meile2, wo es vor allem Dirk van der Werf an „Joe's Garage“ richtig krachen ließ und selbst bis an die „Leistungsgrenze“ ging. In Wehlheiden sorgte die Gewerkschaft der Polizei für klasse Stimmung. Bestens angekommen sind auch die „Marathon-Party-Tische“, die verlost wurden.

Im Stadion zeigten sich HR1-Moderator Lars-Henning Metz und Michael Aufenanger als neues, schnell eingespieltes Duo.
 
Lob für den Tempomacher

Viel Potenzial bescheinigt Marathon-Chef Winfried Aufenanger dem Sieger Kiprotich Kirui (Kenia), auch wenn die Siegerzeit von 2:14:40 hinter den Erwartungen zurück blieb. „Ich komme nächstes Jahr wieder und dann breche ich den Rekord“, versprach Kirui. Beeindruckend, wie der Abstand zu den besten Deutschen geschrumpft ist. Bis zu Marcel Bräutigam (GutsMuths Rennsteiglaufverein, Foto: Kurt.-U-Heldmann) als starkem Sechsten waren es nur etwas mehr als drei Minuten (2:17:53), zu dessen Teamgefährten Christian König (2:18:17) nur wenig mehr. Das Konzept der Kasseler ist aufgegangen. Während Sieger Kirui und die Verfolger auf sich allein gestellt waren, hatte man für die besten Deutschen einen Tempomacher verpflichtet. Dickson Kosgei (Kenia) machte einen ausgezeichneten Job bis KM 30 und fiel im Ziel den beiden Thüringern freudestrahlend um den Hals.

„Das hat er super gemacht“, lobte ihn ein überglücklicher Marcel Bräutigam. Nicht vergessen sollte man Daniel Ybekal Beriye als Neunter in 2:23:15 als besten Nordhessen. Damit gab es bei der „DM-Revanche für München“ exakt eine Wiederholung: Bräutigam knapp vor seinem Kumpel König, Beriye wie in München Neunter. Mit Holger Aselmeyer (Sambah Team Tennis-Service, 2:43:10), dem unverwüstlichen Daniel Ghebreselasie (PSV Grün-Weiß Kassel, mit neuer Bestleistung 2:47:19), Carsten Leck (2:50:51) und Michael Kutscher (LAG Wesertal, 2:51:54) gab es zudem eine starke nordhessische Phalanx auf den Plätzen 14 bis 17.

Bei den Frauen profitierte Siegerin Carloine Kwambai (Kenia, 2:43:58) vom Missgeschick ihrer bis dahin führenden Landsfrau Eunice Jelegat Lelei (2:44:02), die auf der Menzelstraße kurz vor dem Einlauf ins Stadion falsch abbog. Auch hier beträgt die Differenz zur zum zweiten Mal in Folge besten Deutschen Christl Dörschel (SG Wenden, 2:46:49) weniger als drei Minuten. Beste Nordhessin wurde Kerstin Schwab (PSV Grün-Weiß Kassel in 3:20:12.
 
„Triple“ für Markus Jahn

Der Halbmarathon wurde bei den Männern zu einer nordhessischen Angelegenheit, bei den Frauen gingen die einheimischen Starterinnen auf dem Podium dagegen leer aus. Markus Jahn (PSV Grün-Weiß Kassel) gewann in 1:13:52 zum dritten Mal in Folge den Kasseler Halbmarathon, vielleicht der schönste Erfolg für den Ingenieur, der unbedingt gewinnen wollte. Florian Beisheim (Run2LocalHeroTeam Kassel) musste unterwegs abreißen lassen, doch der beste Deutsche beim Chicago-Marathon im letzten Herbst freute sich über Platz zwei (1:14:44). Evergreen Felix Kaiser (LAG Wesertal, 1:15:42) komplettierte das Region-Trio.

ei den Frauen lief die Ärztin Rebecca Gerrat (Laufclub Dübener Heide, 1:23:24) als Erste ins Auestadion ein. Riesige Freude gab’s bei der Zweitplatzierten Ramona Wied (SG Wenden, 1:26:44), die mit ihrer Euphorie im Ziel die ohnehin schon gut gelaunten Mitstreiterinnen und Fans ansteckte. Auch die Dritte Daniela Paul (bdks, 1:27:22) hatte viel Spaß, zumal die drei schnellsten Frauen auch ihre Altersklassen gewannen. Hinter den jeweils besten Drei liefen viele Halbmarathonis zu persönlichen Top-Leistungen.
 
Deutsche Meisterin führt Team zum Staffelsieg

Schweren Herzens hatte die Deutsche Marathon-Meisterin Silke Optekamp ihren Marathon-Start in Kassel absagen müssen, weil sie ein wochenlanger Infekt in der Vorbereitung zurückgeworfen hatte. „Halbe Sachen“ kamen für den Kasseler Publikumsliebling aber nicht in Frage und so ging sie mit den „PSV Power-Girls“ des PSV Grün-Weiß Kassel ins Staffelrennen. Mit Thordis Arnold, Dörte Nadler und der immer stärker werdenden jungen Nina Engelhard stellten die Vier ein Quartett, das der Konkurrenz im wahrsten Sinne des Wortes die Hacken zeigte. In 2:45:41 waren die auch stimmungsmäßig blendend aufgelegten PSV-Girls 24 Minuten (!) schneller als die Sieger-Staffel 2013 und über 25 Minuten schneller als die Zweitplatzierten Ute Schauenburg, Marie Schwarz, Friderike Hüppe und Julia Arnold von der TSG Niederelsungen 2.

Dritte bei den Frauen wurde Run2 by Runners Point 2 mit Luisa Krengel, Carlotta Stern und der Mini-Marathon-Siegerin Ronja Böhrer. „Das hat riesigen Spaß gemacht heute“, freute sich Silke Optekamp, die nach der Platzierung als beste Deutsche im Marathon und nach dem Streckenrekord als Halbmarathon-Siegerin im Vorjahr nun auch den dritten Wettbewerb beim E.ON Kassel Marathon erfolgreich beendete. Mit ihrer Klasse-Zeit kamen sie übrigens nur ganz knapp hinter der Drittplatzierten Prisca Kiprono aus Kenia im Marathon ins Ziel.

Bei den Männern lief es ebenfalls rasant. Auch hier war die siegreiche Staffel der „Werbeagenten 80“ mit Daniel Lappoehn, Karsten Brethauer, Simon Sareika und Tobias Kissling in 2:26:52 schneller als die Vorjahressieger. Und drehten den Spieß im traditionellen Kasseler Zweikampf mit der Run2-Staffel diesmal um. Die hatte zwar mit Daniel Gebert, Max Frisch, Jan-Eike Kistner und Benjamin Sperl geballte nordhessische Laufkraft am Start, aber in 2:30:30 klar das Nachsehen. Die „PSV-Talente“ Christoph Günther, Chris Drüke, Marvin Branham und Marius Puchta wurden in 2:35:23 Dritte. Den Mixed-Titel holte sich dann doch wieder Run2 by Runners Point mit Judith Paul, Benjamin Sperl, Tanja Nehme und Daniel Gebert (2:43:23). Ein Blick auf die Namensliste dieses Staffelteams zeigt: Nicht nur schnelles laufen war angesagt, sondern auch logistischer Verstand und Cleverness, denn ein gut geplanter Doppelstart macht vieles möglich…
 
Deutsche Kirchen-Meisterschaft: Steigerung

Die im Rahmen des 8. E.ON Kassel Marathon ausgetragene 2. Deutsche Kirchenmeisterschaft endete mit einer erfolgreichen Titelverteidigung des Halb-Marathonmeisters Florian Beisheim von der Evangelischen Kreditgenossenschaft (1:14:44), der sich gleichzeitig im Gesamtklassement um einen Platz steigerte und hinter „Dauersieger“ Markus Jahn vom heimischen PSV Grün-Weiß Kassel den zweiten Platz belegte. Zweiter wurde der Drittplatzierte des Vorjahrs Sascha Gramm, der für das Bistum Fulda an den Start ging (1:23:29), vor Michael Glüber vom Caritasverband Fulda (1:25:59).
Direkt dahinter kam die neue Halbmarathon-Meisterin Ramona Wied von der SG Wenden (1:26:45) als zweite der Gesamtwertung vor der Vorjahreszweiten Daniela Paul von der heimischen „Baunataler Diakonie Kassel (bdks) in 1:27:30 als Dritte im Gesamtklassement und der Vorjahresdritten Marion Krauel-Kaufmann (LTV Obereichsfeld, 1:37:48) ins Ziel. Vorjahressiegerin Prof. Dr. Petra Freudenberger-Lötz konnte wegen einer Verletzung nicht antreten.

Insgesamt beendeten 55 Läuferinnen und Läufer den Halbmarathon (gegenüber 45 Finishern im Vorjahr). Die jüngste Teilnehmerin war Marylin Knoch von der Melanchthon-Schule Steinatal (WJU18), die ältesten Teilnehmer Gudrun Conrad, Hans Peter Conrad und Dk. i. R. Gerd Haenisch gehören der Alterklasse W bzw. H 65 an.

Neuer Deutscher Kirchenmeister im Marathon ist Carl-Christian Lund, der für den KSV Hessen Kassel an den Start ging (3:30.27) vor Reinhold Hügues vom Kirchenvorstand Melsungen (3:33:09) und Horst Hunold aus Medebach (3:36:58). Der Vorjahressieger Pfarrer Christoph Biskamp kam auf den fünften Platz, war aber deswegen nicht enttäuscht: „Ich starte übernächste Woche beim Rennsteiglauf und habe heute den Kassel-Marathon als Long Jog im Trainingsplan genutzt.“ Ältester Teilnehmer war auch in diesem Jahr wieder Norbert Schmerer von den „Laufschwälmern“ (H60).

Vakant ist allerdings der Titel bei den Frauen, da diesmal keine Starterin gemeldet war. Immerhin bleibt festzustellen, dass sich in diesem Wettbewerb bei den Meldungen eine Steigeurng von 160 Prozent gab.

Auch bei den Staffeln gab es eine Steigerung von 40 Prozent. Sieger wurde wie im Vorjahr die Staffel der EKK in 3:34:46 vor der ersten Staffel des Kasseler Marienkrankenhauses (3:36:08), gefolgt vom Evangelischen Hospiz Stendal, das gleichzeitig mit ihren drei Starterinnen im 3:46:31 die Frauenwertung gewann. Auf dem vierten Platz kam dann als erstes Mixed-Team die zweite Staffel des Marienkrankenhauses, in welchem die Evangelische Krankenseelsorge vom Marathonpfarrer Dirk Stoll wahrgenommen wird. Seine Gemeinde stellte allerdings auch noch zwei Staffeln, darunter die einzige, die am Ende eine Medaille mehr erhielt – pränatal für das Kind der dritten Läuferin.

Ein besonderer Dank gilt der Evangelischen Kreditgenossenschaft Kassel und der Akademie der Bruderhilfe, die die Siegerpokale spendeten.

Kirchliches Engagement gab es aber auch auf der Helfer-Seite. So wurde der Verpflegungsstand bei 31 km (bzw. 12,5 km auf der HM-Strecke) vor der Auferstehungskirche wieder von der Evangelischen Philippus-Kirchengemeinde betrieben. Dieser steht an einem besonders wichtigen Punkt der Strecke, da hier auch die Hauptsteigung der Strecke beginnt.
Die 76 Besucher der ökumenisch vorbereiteten Marathon-Andacht konnten ein buntes Programm erleben: So interviewte Moderatorin Cornelia Pfeiffer Pfarrerin Claudia Rudolff (die zweimal beste Deutsche in Kassel war und eine Marathon-Bestzeit von 3:07 aufweist), da tanzte das SRS-TanzsportTeam, für die Musik zeichnete Carolin Altmann und die Laufsportgruppe der Uni Kassel „Reli läuft“ verantwortlich und Marathonpfarrer Dirk Stoll konnte am Ende seines geistliches Impulses verkünden, dass niemand anders als die Überraschungssiegerin von Wien, Anna Hahner, allen Startern „flotte Füße und vor allem viel Spaß wünschte“ und dass sie ein Extragebet um gutes Läuferwetter sprechen wolle – was dann ja auch ganz offensichtlich Erfolg zeigte: Denn dieses ließ eigentlich nichts zu wünschen über.
 
Cups: Viele Wertungen

Der E.ON Kassel Marathon lebt auch von vielen Sonderwertungen. Raiffeisen-Azubi-Cup, Polizei-Cup, MLP-Uni-Cup, PaKa-Cup (Paderborner Osterlauf/Kassel Marathon) zählen zur Veranstaltung. Diese finden guten Zulauf und werden sicher auch weiterhin im Programm des E.ON Kassel Marathon bleiben. Für einige Wertungen wird es auch noch gesonderte Siegerehrungen geben. Alle Sieger und Ergebnisse (Ausnahme PaKa-Cup, da die Auswertung hier etwas länger dauert) unter www.kassel-marathon.de
 
Polnischer Doppelsieg bei den Inlinern

Der Inline-Halbmarathon wurde zu einem Erfolg für die Skater aus Polen. Vorjahressieger Bartosz Chojnacki (Mapei-GPS hosting-BDC) musste sich diesmal nach 37:52,33 Minuten mit Platz zwei hinter seinem Landsmann und Teamkameraden Wojciech Baran (36:43.77) begnügen. Dritter wurde der Russe Nikolai Lugai (37:52,03). Das russische Team war mit zahlreichen Inlinern in Kassel angetreten. Schnellste Skaterin war Yvonne Wankerl (Speedskater Euskirchen Basilisk, 44:35,86) vor Yulia Barakova (Russland, 44:44,67) und Vorjahressiegerin Sonja Hoffmann (WVC Kassel, 45:32,31).
Beim Mini-Inline-Halbmaraton über 2,1 km stand vor allem der Spaß im Vordergrund. Mit Jannis Rump und Tamina Rump (beide SGKR) fuhr ein Geschwisterpaar die Siege bei den Jungs und Mädchen ein.
 
 
Handbiker starten durch

Die Post ging schon gleich zum Auftakt des Marathon-Tages ab. Den machten die Handbiker mit ihrem Halbmarathon im Rahmen des National Handbike Circuit und sorgten dabei für eine flotte Fahrt. Patrick Gabriel (Otto Bock Team/GC Nenndorf) wiederholte seinen Vorjahressieg und war in 36:02 Minuten wieder schneller als der Inline-Sieger und als bei seinem Erfolg 2013. Michael Baier (Team Medica, 38:55) und Youngster Joel Weingut (Team Rehability, 38:56) blieben ebenfalls noch unter 40 Minuten. Auch bei den Frauen war die Titelverteidigerin nicht zu schlagen. Nadia Schumacher (Radsport Rhein-Neckar) gewann in 46:08 und pulverisierte ihre Zeit aus dem Vorjahr um fünf Minuten. Xenia Frank (53:02) und Petra Weingut (53:04, beide Team Rehability) folgten auf den Plätzen im Gesamteinlauf.

Die Ergebnisse in den verschiedenen Altersklassen unter www.kassel-marathon.de

Kassel war das Auftakt-Rennen in der NHC-Serie 2014, die acht Wettkämpfe umfasst. Auch im kommenden Jahr sind die Handbiker beim E.ON Kassel Marathon wieder mit im Programm, geplant ist dann auch der Zieleinlauf im Auestadion statt wie bisher auf der Menzelstraße. Das wird das Handbike-Rennen noch einmal beleben, das sich in Kassel bestens entwickelt hat.
 
Walker mit viel Freude dabei

Zweimal waren die Walker beim E.ON Kassel Marathon dabei. Zunächst gingen die 8 km-Walker auf die Runde durch die Aue, beim Power-Walking-Halbmarathon tags drauf nahmen sie dann die 21,1 km-Distanz in Angriff. Diese findet immer mehr Freunde und die Walker sind vor allem mit viel Spaß bei der Sache.

Den fördert das Walking-Koordinations-Team mit Renate Bauer, Hubert Neetzel und Gerald Hoffmann stets. Hier geht es in erster Linie nicht um Bestzeiten, sondern um das Motto „Dabei sein ist alles“. Auch wenn die Sieger Christof Mügge (TV Jahn Bad Driburg, 2:15:52) und Claudia Nägeler (VFG Hofgeismar, 2:29:03, die ihren Titel verteidigte), gut unterwegs waren.
 
Wenn der Hans die Expo rockt

Auch wenn etwas weniger Aussteller auf der MarathonExpo waren, so ist die Kasseler Messe immer etwas Besonderes. In diesem Jahr stand sie unter der Federführung von Hans-Joachim Meier, der bei der Partnerveranstaltung Paderborner Osterlauf ebenfalls für die Messe verantwortlich zeichnet.
„Die Aussteller haben sich sehr wohl gefühlt bei uns“, berichtet Hans-Joachim Meier, der selbst als Moderator mit vielen Interviews und Ansagen die Expo begleitete und ein schönes Programm mit Unterhaltung für Jung und Alt zusammengestellt hatte.
 
50.000 Euro für das Charity-Projekt

Die „magische Grenze“ ist wohl mit diesem Marathon geknackt. Seit vier Jahren unterstützt der E.ON Kassel Marathon die German Doctors und ihr Charity-Projekt im Mathare-Valley-Slum in Nairobi (Kenia). 35.000 Euro hatte man bisher für dieses wichtige Projekt an Spenden sammeln können. Mit zahlreichen Aktionen und vor allem durch die vielen Spendenläufer kommen jetzt wohl noch über 15.000 Euro dazu. Allein die Spendenläufer, darunter 157 Schüler des Engelsburg-Gymnasiums beim Mini-Marathon, haben bisher über 10.300 Euro zusammen bekommen, die mit Sicherheit noch mehr werden. Titelsponsor E.ON unterstützt die Aktion auch in diesem Jahr mit einer größeren Spende und das „Angrillen“ in Joe’s Garage am 1. Mai brachte auch über 1.100 Euro.

Die German Doctors liefen nicht nur zahlreich in den einzelnen Wettbewerben mit, sondern verwöhnten die Expo-Besucher mit frisch gepresstem Orangensaft, für den die Gäste die Spendenbox reichlich füllten. „Wir sind sehr zufrieden mit dem Marathon-Wochenende“, sagte German Doctors-Vorstand Dr. Harald Kischlat. Über 50.000 Euro werden es jetzt sein, die seit Beginn der Kooperation für den Mathare Valley Slum gesammelt wurden.
 
Ein paar Anekdoten am Rande…

Eine Großveranstaltung wie der E.ON Kassel Marathon bringt auch immer viele Geschichten am Rande zu Tage. Ein paar haben wir gesammelt.
 
Die Kassel Huskies sind gerade aufgestiegen. Nach der sportlichen Großtat wollte es sich Coach Jürgen Rumrich nicht nehmen lassen, mit drei seiner Jungs an den Start zu gehen. Doch dann fiel einer aus und Trainer-Gattin Sylvia Rumrich sprang kurzfristig ein. Drei Männer und eine Frau, so besagt die Regel, ist eine Männer-Staffel. Platz 152 stand am Ende nach 3:53:31 zu Buche für die Rumrichs, Mirko Pantkowski und Constantin Schneider. Und Sylvia Rumrich hat der Auftritt viel Spaß gemacht.
 
Hannah Strong (2.v.r.) hat die Besucher auf der Expo mit ihrem Lächeln angesteckt. Am Stand vom Berg im Drautal, der österreichischen Partnerstadt von Lohfelden, informierte sie die Gäste im feschen Kostüm über die Vorzüge der Kärntner Gemeinde. Doch die in Austria gelandete Australierin wollte den E.ON Kassel Marathon auch sportlich angehen. Mit Tanja Weiß-Thalmann (Mitte) von der Tourismus-Information ging sie im 8 km-Walking an den Start. Dabei hatte sie so viel Spaß, dass sie sich ganz spontan entschied, für den Halbmarathon nachzumelden.

Ihr allererster Halbmarathon, den sie in 1:51:58 bewältigte. Lohfeldens Bürgermeister und Marathon-Botschafter Michael Reuter (2.v.l.), selbst nach 1:45:13 im Ziel, war begeistert. Zumal auch die anderen Teilnehmer aus den Partnerstädten in Spanien, Österreich und Tschechien sehr erfolgreich waren. „Wir kommen alle wieder“, sagten sie.
 
Sein Versprechen wahr gemacht hat auch Schirmherr und Kassels Oberbürgermeister Bertram Hilgen. Unter vier Stunden wolle er mit seiner Magistrats-Staffel laufen, hatte er beim Marathon-Empfang im Rathaus angekündigt. „Frisch aus dem Höhentrainingslager in Nepal“ zurück, wie Marathon-Chef Winfried Aufenanger es formulierte, kam er als Schlussläufer mit Thomas Flügge, Martin Steinbrück und Bürgermeister und Sportdezernent Jürgen Kaiser nach 3:50:13 ins Ziel. Und genoss den erfolgreichen Lauf mit den Magistrats-Kollegen.
 
Als das Stadion schon leer war, als die Zeitnahme fast schon Ruh‘ hatte, tauchte Djuro Dobrijevic durch das Marathon-Tor auf und lief auf die Stadionrunde. Versehentlich hatte man gedacht, Mario Kuntze (5:29:32) wäre der „Schlussläufer“ des E.ON Kassel Marathon gewesen. Marathon-Chef Winfried Aufenanger, dem dies als Veranstalter immer ein besonderes Anliegen ist, und Büroleiter Jürgen Plaum hatten diesen persönlich in Empfang genommen und Respekt bekundet. Dem Besenwagen war Djuro wohl entgangen. Doch weil
 
Pressesprecher Michael Küppers zufällig gerade am Davengo-Zeitwagen war und einige Helfer schnell reagierten, bekam auch Djuro nach 5:41:42 anstrengenden Stunden einen gebührenden Empfang, eine ganz schnelle Finisher-Medaille und ein alkoholfreies Weizen direkt im Ziel. Den Empfang hat er sich übrigens nicht nur sportlich verdient: Djuro bestreitet alle seine Läufe für einen guten Zweck und sammelt Spenden für Kinder, die an Aids erkrankt sind. Ein würdiger Abschluss des E.ON Kassel Marathon 2014.
 

Wiedersehen vom 15. bis 17. Mai 2015

Nach dem Marathon ist vor dem Marathon: der neunte E.ON Kassel Marathon findet vom 15. bis 17. Mai 2015 statt.
Die Online-Anmeldung wird in Kürze freigeschaltet.
 
Viele Fotos, Videos und News rund um den E.ON Kassel Marathon 2014 auf www.kassel-marathon.de und auf der Facebook-Seite des E.ON Kassel Marathon.

 
Michael Küppers
E.ON Kassel Marathon

 
 
 
 
 
 
 

author: GRR

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