Mona Mayer als alte und neue Deutsche U23 Meisterin über 400m - Foto: Theo Kiefner
Drei Telis-Mädels für die EM 2023 in Espoo – Mona Mayer, Hanna Bruckmayer und Emma Heckel im 75-köpfigen DLV-Aufgebot – LG Telis Finanz Regensburg
Regensburg, 7. Juli 2023 (orv) – Der Deutsche Leichtathletik-Verband hat im Nachgang an die Deutschen U23-Meisterschaften ein 75-köpfiges Aufgebot für die U23-Europameisterschaften in Espoo (Finnland) nominiert.
Angeführt wird das DLV-Team von neun Athletinnen und Athleten, die in dieser Altersklasse im bisherigen Saisonverlauf zu den Top Drei Europas zählen. Dazu zählt auch Emma Heckel von der LG Telis Finanz Regensburg, die trotzdem erst im allerletzten Moment auf den EM-Zug aufspringen konnte. Auf ihrer Paradestrecke 10.000m wird sie von ihrer Teamkollegin Hanna Bruckmayer begleitet.
Mit reichlich EM-Erfahrung reist auch die 400m-Fünfte der letzten Junioren-EM aus dem Jahr 2021 Mona Mayer mit nach Finnland. Bisher steht für sie der Einsatz in der deutschen 4x400m Staffel an. Für die noch fehlende Einzelnorm (53,10sec) will sie am Wochenende bei den Deutschen Meisterschaften Männer und Frauen in Kassel sorgen.
Einfach war der Weg zum Internationalen Start für keine der drei Athletinnen. Als es im Frühjahr für Mona Mayer im Training so richtig gut lief, erwischte sie das Pfeiffersche Drüsenfieber und an Leistungssport war in Folge der nächsten Wochen nicht zu denken. Inzwischen kann die Regensburgerin, im Vorjahr bei der EM „dahoam“ noch sensationelle Fünfte mit der deutschen 4x400m Frauenstaffel, mit solch gesundheitlichen Rückschlägen auf Grund vieler Probleme in den letzten Jahren gut umgehen. Im entscheidenden Wettkampf vor acht Tagen, den Deutschen Juniorenmeisterschaften in Göttingen, verteidigte sie ihren 400m Titel souverän und löste damit das Ticket für Espoo. „Die Bedingungen dort waren nicht gut genug für die erste 52er-Zeit in diesem Jahr“, gab sie im Anschluss des Rennens zu Protokoll, „ in Kassel bei der DM werde ich das hoffentlich nachholen können.“ In der Staffel ist sie für den Bundestrainer eine Erfolgsgarantin, weil sie mit ihrem stets starken Finish immer noch ein, zwei Plätze auf der Zielgerade herausholen kann.
Emma Heckel glänzte bereits Ende März im amerikanischen Stanford mit überragenden 32:31,42min. Die Regensburgerin, die derzeit an der Universität in Albuquerque studiert, schien gesetzt für eine Top5 Platzierung bei der EM und machte sogar Hoffnungen auf einen Medaillengewinn. Exakt acht Wochen vor den kontinentalen Titelkämpfen kam die erschütternde Diagnose Stressfraktur im Fersenbein. Eigentlich ist so etwas das sichere Aus. Die Regensburgerin biss sich aber durch eine Intensiv-Reha bei Dr. Gharavi in Lüneburg und läuft seit zehn Tagen wieder absolut schmerzfrei. „Natürlich wird ihr die Form für 32er-Zeiten fehlen. Alles andere wäre ein Wunder. Doch mit ihrer Grundlage kann sie sicher im Bereich von 33-34 Minuten an einer Top10 Platzierung anklopfen“, sagt dazu ihr Regensburger Coach Kurt Ring.
Dessen zweiter Schützling Hanna Bruckmayer schuf die Nominierungsbasis bereits am 6. Mai bei den Deutschen Langstreckenmeisterschaften in Mittweida. Mit 34:20,67min erkämpfte sich die Deutsche U23-Meisterin im Halbmarathon als U23-Zweite ein erstes Anrecht auf den EM-Start, platzierte sich aber im Nominierungsranking nur auf Platz drei, weil die Zeit der bei diesen Meisterschaften nicht laufenden Teamkollegin Emma Heckel für sie noch meilenweit weg war.
Woche um Woche kontrollierte die in Wien studierende Athletin alle europäischen Ergebnislisten, ob ihr nicht doch noch eine deutsche Konkurrentin das ersehnte Saisonziel, ihren ersten internationalen Einsatz für Deutschland, wegschnappen würde. Nun hat sie’s geschafft. In Espoo, wenn die beiden Telis-Girls am Sonntag in acht Tagen um genau 14.06 Uhr an der Startlinie stehen werden, kann die EM-Debütantin ohnehin nur noch positiv überraschen.
Quelle: LG Telis Finenz Regensburg – (orv)