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03
03
2015

Trotz einer steifen Brise, die den Aktiven aus südlicher Richtung kräftig entgegenblies, konnte der schwedische Titelverteidiger und Streckenrekordhalter Eric Anfält seine persönliche Bestzeit, die er 2014 an gleicher Stätte aufgestellt hatte, noch einmal deutlich steigern. In 2:27:02 Stunden siegte er. ©Michael Schardt

Drei Streckenbestzeiten und Teilnehmerrekord – Erik Anfält (SWE) und Britta Giesen (GER) gewinnen den 21. famila Kiel-Marathon – Michael Schardt berichtet

By GRR 0

Alle vier Wettbewerbe beim Kiel-Marathon haben eine Teilnehmerobergrenze, so dass maximal 2050 Starter mitmachen können. Das ist einer manchmal sehr engen Wendepunktstrecke geschuldet, die die Marathonläufer viermal zu absolvieren haben, und auf der sich noch zahlreiche Fahrradfahrer, Spaziergänger und Zuschauer tummeln.

Zudem kreuzen an zwei Stellen Autofahrer die Strecke, die durch Ordnungskräfte eingewiesen werden. Mit 1544 Finishern wurde der Teilnehmerrekord aus dem letzten Jahr (20. Jubiläum) noch einmal knapp übertroffen. Blauer Himmel und Sonnenschein sorgten bei fünf Grad über null dafür, dass nur verhältnismäßig wenige angemeldete Läufer zu Hause blieben. Eine Nachmeldemöglichkeit bietet Kiel nicht an.

Trotz einer steifen Brise, die den Aktiven aus südlicher Richtung kräftig entgegenblies, konnte der schwedische Titelverteidiger und Streckenrekordhalter Eric Anfält seine persönliche Bestzeit, die er 2014 an gleicher Stätte aufgestellt hatte, noch einmal deutlich steigern. In 2:27:02 Stunden siegte er mit einem großen Vorsprung vor Carsten Horn vom VfL Suderburg (2:46:46) und dem A-Jugendlichen Simon Müller aus Lübeck (2:54:03).

Anfält, Nummer sechs der letztjährigen nationalen Marathonrangliste, führte eine starke Delegation von mehr als hundert schwedischen Teilnehmern an. Überhaupt stellen Skandinavier, darunter auch viele Dänen und Norweger, traditionell das Hauptkontingent der aus dreißig Nationen angereisten ausländischen Läufer.

Nachdem in den letzten beiden Jahren je alle drei Treppchenplätze im Marathon an schwedische Läuferinnen gegangen waren, siegte diesmal die Hamburgerin Britta Giesen, aktuelle Streckenrekordhalterin des Lübeck Marathons, in der mäßigen Zeit von 3:11:03 Stunden. Sie hatte am Ende noch einige Zeit (freiwillig) eingebüßt, weil sie stehen geblieben war, um auf ihren Mann zu warten. Das hätte ihr fast den Sieg gekostet, denn Katrine Brock folgte nur sechzehn Sekunden später. Åsa Hällstorp aus Varberg belegte den dritten Treppchenplatz (3:17:03).

Zwei neue Streckenrekorde waren im Rennen über zehn Kilometer zu verzeichnen. Pascal Dethlefs (SG Athletico Büdelsdorf), doppelter Landesvizemeister aus Schleswig-Holstein, pulverisierte die alte Streckenbestzeit von Dennis Mehlfeld (32:35/ 2012) um fast anderthalb Minuten auf 31:09 Minuten, während Natalie Jachmann ( LG Flensburg) die bisherige Bestmarke von Anke Tiedemann (37:40) auf 37:29 Minuten verbesserte, die diesmal nur Zweite wurde.

Im Halbmarathon waren die Leistungen im Verhältnis zu den Vorjahren eher bescheiden. In einem bis zuletzt spannenden Männerrennen konnten sich Ironman-Triathlet Jan Svensson (USC Kiel) in 1:16:17 bzw. die 19jährige Debütantin Jessika Ehlers (1:30:53) Stunden durchsetzen.

Der Kiel-Marathon wird von der LG Powerschnecken, einem örtlichen Langlaufverein, in Eigenregie liebevoll organisiert, hat aber, was die Zeitmessung anbelangt, noch Verbesserungsbedarf.

Denn eine Zeitkontrolle gibt es weder am Start noch während der Runden, sondern erst im Ziel. Eine Kontrolle, ob ein Läufer (versehentlich oder absichtsvoll) beim ständigen Gegenverkehr kurz einmal die Richtung wechselt, um abzukürzen oder eine Runde zu wenig absolvierte, kann nicht kontrolliert werden. Denn fast wäre der Marathonzweite Carsten Horn um seine verdiente Platzierung gebracht worden, weil ein Läufer vor ihm einlief, der nur drei statt vier Runden gelaufen war, dies aber erst der Zeitmessung vermeldete, nachdem ein aufmerksamer Zuschauer darauf hingewiesen hatte. Auch der Moderator hatte den Mann bereits als Gewinner der Silbermedaille ausgerufen.

Unglücklich scheint aber auch, dass der Kiel-Marathon als einer von nur wenigen bedeutenden Marathonläufen im nördlichsten deutschen Bundesland zeitgleich mit dem Husum Marathon stattfand, der gleichzeitig auch als Landesmeisterschaft ausgeschrieben war. Eine bessere Terminabsprache wäre empfehlenswert.

Michael Schardt 

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