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05
02
2014

Dr. Roland Döhrn berichtet: Der Laufmarkt Newsletter vom Dezember 2013/ Januar 2014 - Die SwissRunners - Die Schweiz ein Volk von Läufern - die Deutschen eher Laufmuffel! - Firmenläufe ©Laufmarkt

Dr. Roland Döhrn berichtet: Der Laufmarkt Newsletter vom Dezember 2013/ Januar 2014 – Die Swiss Runners – Die Schweiz ein Volk von Läufern – die Deutschen eher Laufmuffel! – Firmenläufe.

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Ich war in der vergangenen Woche in der Schweiz. Eingeladen hatte mich Swiss Runners, das ist gewissermaßen das Gegenstück zur deutschen German Road Races (GRR), und ich habe dort über Tendenzen am deutschen Laufmarkt vorgetragen. Bei dieser Gelegenheit erhielt ich Einblick in eine Liste der größten Laufveranstaltungen der Schweiz.

Dabei fiel mir auf, dass es dort 2013 zehn Veranstaltungen gab mit mehr als 10.000 Teilnehmern. Nun gehe ich einmal davon aus, dass bei dieser Zählung Schüler- und Jugendwettbewerbe mitgerechnet sind, und dass dort auch die einzelnen Staffelläufer gezählt wurden.

Macht man eine vergleichbare Rechnung für Deutschland auf, findet man hierzulande 18 Veranstaltungen dieser Größenordnung, in dem neuen Heft „Laufmarkt 2013" findet man eine entsprechende Liste.

Nun muss man wissen, dass die Schweiz gerade einmal 8 Millioen Einwohner hat. Hätte Deutschland mit seiner zehnmal so großen Einwohnerzahl eine ähnliche Dichte an großen Straßenlaufveranstaltungen, müssten hier 80 solche Events stattfinden.

Noch ein weiterer Vergleich: Bei den 30 größten Veranstaltungen kamen rund 260 000 Läuferinnen ins Ziel. Rechnet man allein diese Zahl mit dem Verhältnis der Bevölkerungszahlen hoch, dann müssten in Deutschland, rechnen wir fairerweise auch die Zahl der Veranstaltungen hoch (sonst wird es jetzt nämlich unsinnig) bei den 300 größten Veranstaltungen auf 2,6 Millionen Läuferinnen und Läufer kommen.

In Wahrheit zählte man 2012 bei allen rund 3800 Volkslaufveranstaltungen gut 2,2 Millionen Teilnehmerinnen und Teilnehmer, alle Nebenwettbewerbe mitgerechnet. Nun habe ich Zweifel bezüglich der Qualität und Genauigkeit der DLV-Statistik.

Nur ein Beispiel: In Berlin sollen nach offizieller Zählung 4.400 Jugendliche und Schüler an Volksläufen teilgenommen haben, was weniger ist als die Beteiligung allein an den Schüler-/Jugendwettbewerben des Berlin-Marathon.

Aber lassen wir dies mal außen vor: Während die Schweiz anscheinend ein Volk von Läufern ist, sind die Deutschen eher Laufmuffel, da mag der DLV irgendwelche Umfragen zitieren, die sagen, dass 18 Millionen Deutsche in ihrer Freizeit laufen. Da haben sich entweder viele bei der Befragung fitter dargestellt als sie sind, oder es gibt in Deutschland ein ungeahnt großes Potenzial an Läufern, das man dummerweise aber nicht bei den Veranstaltungen sieht.

Darüber würde ich als DLV einmal nachdenken, und darüber sollten auch die Laufveranstalter nachdenken.

Dass es wahrscheinlich ein beachtliches Aktivierungspotenzial gibt, zeigen die Firmenläufe, deren Erfolgsgeschichte auch 2013 anhielt – übrigens eine Laufform, zu der der DLV anscheinend keine Meinung hat. Versuchen sie es mal spaßeshalber: Gehen Sie auf die Internetseite des DLV, und geben Sie den Suchbegriff „Firmenlauf" ein. Die einzige Meldung die Sie finden ist, dass die Hammerwerferin Betty Heidler den Startschuss bei einem Firmenlauf in Frankfurt gegeben hat. Na, dass hilft uns weiter.

Bevor ich mich noch in Rage schreibe will ich hier mit dem Thema enden. Der Januar war wie immer der Monat, in dem ich an meiner Jahresbilanz arbeite. „Laufmarkt 2013" steht jetzt kurz vor der Fertigstellung, ich schätze in einer Woche bin ich zum Versand bereit. Das Heft, das nun schon zum achten Mal erscheint, bietet wieder einen großen Überblick über Tendenzen am Laufmarkt, und dazu wie immer nicht nur reine Statistiken, sondern auch viele Analysen.

Hätten sie gewusst, das in Ostdeutschland der Anteil von Frauen in den Teilnehmerfelder größer ist als in Westdeutschland? Oder das Firmenläufe eher ein Männersache sind? Das Heft enthält auch zwei Themen, die bisher noch nicht in Laufmarkt behandelt wurden. Zum einen – ich hatte es ja schon mehrfach angesprochen – das Thema „Laufmarkt und Klimawandel", wobei mir hier – ich will da ehrlich sein – nur eine erster Aufriss gelungen ist. Aber Klimawandel ist halt ein langsamer Prozess, den man mit acht Beobachtungsjahren nicht erfassen kann.

Das zweite Sonderthema lautet „Laufveranstaltungen im Zeichen leerer öffentlicher Kassen". Dazu hatte ich ja schon im Dezember meiner Veranstalterumfrage gestartet, und wer noch nicht geantwortet hat und sich wirklich sehr beeilt, dessen Meinung geht noch in das Heft ein.

Der Link zur Umfrage ist https://de.surveymonkey.com/s/Z7XCL57.

Soweit die Vorrede. Das Heft wird also in den nächsten Tagen erscheinen, und an den Bezugsbedingungen hat sich gegenüber dem Vorjahr: Die personalisierte PDF-Version kostet 30 Euro, die Printfassung 10 Euro mehr. Die Laufmarkt-Datenbasis mit aktualisierten und zum Teil umfangreicheren Tabellen für die Jahre 2005 bis 2012 und dem kompletten Tabellensatz für 2013 gibt es wieder für 10 Euro.

Ich will auch schon mal ankündigen, dass wahrscheinlich Anfang März die zweite Ausgabe von "European Marathons" erscheinen wird.

Bezieher von Laufmarkt erwerben gleichzeitig die Option, dieses Heft zum halben Preis zu kaufen, wobei ich allerdings den Preis noch nicht kenne, weil der Umfang des Heftes noch nicht feststeht.

Ein Bestellformular finden Sie auf jeden Fall schon mal bei diesem Newsletter, und in den nächsten Tagen werde ich auch die Online-Bestellung auf www.laufmarkt.de aktivieren.

 

Dr. Roland Döhrn

 

LAUFMARKT

author: GRR

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