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18
09
2013

Dr. Roland Döhrn berichtet: Der Laufmarkt Newsletter vom August 2013 - Marathon erlebt eine leichte Renaissance - Absonderlichkeiten bei den Internetauftritten der Veranstalter ©Laufmarkt

Dr. Roland Döhrn berichtet: Der Laufmarkt Newsletter vom August 2013 – Marathon erlebt eine leichte Renaissance – Absonderlichkeiten bei den Internetauftritten der Veranstalter

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Am letzten August bzw. am ersten September-Wochenende nimmt die Laufsaison erfahrungsgemäß wieder Fahrt auf. So auch diesmal. Am 31. August bzw. 1. September kamen bei den 15 in der Datenbank erfassten Events kamen insgesamt über 21 000 Läuferinnen und Läufer ins Ziel.

Diese Zahl zeigt zwar, dass es eher Veranstaltungen mittlerer Größe waren. Dennoch erhält man in an diesem Wochenende immer einen ersten Eindruck, was in der Herbstsaison zu erwarten ist. Ein wichtiger Hinweis ist möglicherweise die Tatsache, dass sich die in der ersten Jahreshälfte beobachteten Tendenz anscheinend fortsetzen.

Beim Marathon unterstreichen die Teilnehmerzahlen, dass diese klassische Distanz derzeit eine leichte Renaissance zu erleben scheint. Die drei an dem besagten Wochenende ausgetragenen größeren Läufe registrierten allesamt einen Teilnehmerzuwachs, wie überhaupt im Juli und fast alle im August ausgetragenen bedeutsamen Läufe.

Insgesamt kamen die zwischen 1. Juli und 1. September ausgetragenen Marathonläufe auf ein Plus von 7,7%. Einschränkend muss man allerdings zwei Punkte machen: Erstens reden wir hier über gut 3000 Teilnehmerinnen und Teilnehmer, und zweiten müsste man anrechnen, dass der Darmstadt-Marathon 2013 nicht mehr stattfand und nun als Halbmarathon weitermacht.

Stärker für die Jahresbilanz ins Gewicht fällt daher, dass am Wochenende darauf auch der Münster-Marathon, und damit eine Veranstaltung, die zu den zehn größten in Deutschland zählt, nach Jahren des Rückgangs wieder eine etwas höhere Teilnehmerzahl erreichte.

Beim Halbmarathon und bei den Zehnern waren die letzten Veranstaltungen ebenfalls ein Spiegelbild der bisherigen Saison: Es gab Events mit zweistelligen prozentualen Teilnehmer-Zuwächsen, und solche mit deutlichen Rückgängen. Dabei überwiegt zwar die Zahl der Veranstaltungen mit Zuwächsen, dennoch ist fraglich, ob die Teilnehmerzahlen aus dem Vorjahr erreicht werden können.

Bei den Zehnern dürfte negativ zu Buche schlagen, dass die Berliner Citynacht – im vergangenen Jahr der größte Zehner in Deutschland – wegen einer Hitzewarnung abgesagt, bzw. nur ersatzweise ein 5km-Lauf ohne Feststellen einer Platzierung angeboten wurde.

Interessant ist übrigens, dass sich die Absage der Citynacht sich nicht erkennbar auf die Beteiligung an den in den Folgewochen in Berlin ausgetragenen großen Zehnern auswirkte. Bei der „Generalprobe" ging die Beteiligung am Zehner leicht zurück, bei Tierparklauf nahm sie etwas zu. Man hätte denken können, dass manch einer, der auf die Citynacht verzichten musste, bei andere Gelegenheit versucht, sich zu beweisen.

Wenn ich durch die Internetauftritte der Veranstaltungen klicke, um die Ergebnisse für meine Datenbank zusammenzutragen, stößt man auf einige Absonderlichkeiten. Über total unverständliche oder unübersichtliche Internetauftritte habe ich mich in früheren Newslettern ausgelassen.

Eine andere Absonderlichkeit ist, wie „großzügig" manche Veranstalter mit den Teilnehmerzahlen operieren. Ich habe da schon die eine oder andere Diskussion geführt, wen man überhaupt als Teilnehmer einer Veranstaltung zählen muss. Ich wende da in meiner Datenbank eine strikte Regel an und erfasse nur Finisher.

Ich gebe gerne zu, dass das eine falsche Betrachtungsweise insofern ist, als zumindest diejenigen, die aufgegeben habe oder disqualifiziert wurden eindeutig als Teilnehmer sind. Allein, manche Ergebnislisten geben diese nicht an, so dass die Finisher letztlich die Zahl sind, die man für alle Events findet.

Schwieriger ist die Frage, wie mit den Läufern umzugehen, die erste gar nicht am Veranstaltungsort auftauchen, dem „no shows". Da bei den meisten Läufen inzwischen das Startgeld vorabgezahlt wird, sind diese Läuferinnen und Läufer wirtschaftlich sehr interessant, weil sie Einnahmen ohne größeren Aufwand bedeuten. Für Sponsoren sind sie weniger interessant, weil sie die Werbebanner, Messestände oder was auch immer vor Ort nicht wahrnehmen, man also keinen persönlichen Kontakt herstellen kann.

Ich denke, etwas mehr Ehrlichkeit täte hier manchmal gut, zumal diejenigen, bei denen es darauf ankommt, die Teilnehmerzahlen recht gut überprüfen können.

 

Dr. Roland Döhrn

 

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author: GRR

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