Preisträger und Laudatoren des DOSB-Wettbewerbs „Aus den Sesseln, fertig los!“. ©Eberhard Thonfeld
DOSB zeichnet Modellprojekte im Sport der Älteren aus
Wie kommen ältere Menschen in Bewegung? Diese Frage stand in Zentrum des DOSB-Wettbewerbs „Aus den Sesseln, fertig los!“. Am Freitag wurden in der Neuen Mälzerei in Berlin die Gewinner in drei Kategorien geehrt.
Den ersten Preis in der Kategorie „Neue Ideen im Sport der Älteren“ erhielten die „Senioren Fitness Tage“ des Seniorenbeirats und der Stadt Saarbrücken. Nach der Weiterentwicklung der Idee des Landessportverbandes für das Saarland finden die Senioren Fitness Tage seit 2011 regelmäßig statt. Laudator Franz Müntefering (Vizekanzler a. D.) überreichte den Siegern einen Scheck für ihre gelungene Idee, um Ältere in Bewegung zu bringen.
Er betonte dabei, dass bei dem konstanten Angebot von fünf verschiedenen Aktivitäten, welche die Teilnehmenden individuell und freiwillig auswählen können, jeder auf seine Kosten komme. Bei regelmäßiger Teilnahme können die Aktiven verschiedene Bewegungsangebote ausprobieren. Außerdem spricht das Angebot Frauen und Männer ab 65 Jahren gleichermaßen an. Dies war der fünfköpfigen Jury besonders wichtig.
DOSB-Vizepräsident Walter Schneeloch zeichnete den Gewinner in der zweiten Kategorie des Wettbewerbs, „Niedrigschwellige Sportangebote für Einsteiger/innen und Wiederbeginner/innen“, aus. Er ehrte die Turbo-Schnecken Lüdenscheid e.V. für ihr Engagement mit dem Projekt „Mal mit Turbo – mal als Schnecke“. Die Turboschnecken trainieren seit 2014 im vereinseigenen „Schneckenhaus“.
Ihr Bewegungsangebot umfasst Einheiten von Gymnastik, Tanz und Entspannung, aber auch Sturzprävention sowie Kraft- und Balancetraining oder verschiedene Aktivitäten wie gemeinsame Wanderungen.
Eingeladen zu diesem vielfältigen Angebot sind Frauen und Männer ab 55, um „gemeinsam statt einsam“ sportlich aktiv zu sein. Schneeloch lobte das Angebot, da die individuelle Herangehensweise des Konzeptes die Möglichkeit bietet, die Teilnehmer auf ihrem aktuellen Leistungsstand abzuholen und sie in kleinen Schritten vom Sport zu begeistern.
In der Kategorie „Sport- und Bewegungsangebote für fitte Sporttreibende im Verein“ beglückwünschte Sven-Olaf Obst (Unterabteilungsleiter im Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend) die „Senior Volley Saar“ zu ihrem Gewinn. Mit ihrem Projekt „Und wann spielst du wieder?“ sprechen diese gezielt ehemalige aktive Volleyballspielerinnen und -spieler im Alter von 55-80 Jahren an, ihre erlernten Fähigkeiten zu reaktivieren. In den Trainingseinheiten spielen sie gemeinsam und trainieren darüber hinaus zur Sturzprophylaxe Koordination und Reaktion.
Das spezifische Anforderungsprofil des Trainings im Seniorenbereich, beispielsweise das Spielen ohne verletzungsgefährdende Sprünge, wird an die Zielgruppe angepasst. Zudem begleiten ein Physiotherapeut sowie ein Sportmediziner die Einheiten. Die Anwesenheit dieser professionellen Ansprechpartner vor Ort vermittelt den Teilnehmenden Sicherheit. Der Laudator unterstrich diese Besonderheit des Angebots. Überdies betonte die Jury im Auswahlverfahren, dass das Konzept des Angebots durchaus auch auf andere Sportarten übertragbar sei und das Pionierprojekt damit einen wichtigen Beitrag für die Arbeit im Seniorenbereich aller Vereine leiste.
Alle Gewinner nahmen Schecks in Höhe von 2.000 Euro für ihre Arbeit mit nach Hause.
Die Auszeichnung des Wettbewerbs fand im Rahmen der Abschlussveranstaltung des DOSB-Projektes „AUF (Aktiv und Fit) Leben“ statt. Das vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend geförderte Projekt beschäftigte sich seit September 2012 mit der Bewegungsförderung für die Zielgruppe der Älteren und Hochaltrigen.
Die Jury, welche die drei Siegerprojekte aus 30 bundesweiten Einsendungen auswählte, setzte sich aus Franz Müntefering, Heide Ecker-Rosendahl (Olympiasiegerin), Walter Schneeloch (DOSB-Vizepräsident), Matthias von Schwanenflügel (Abteilungsleiter im Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend) sowie Walter Schwebel (Seniorensportler) zusammen.
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Quelle: DOSB