Aber diese Breitensport-Elite soll natürlich anwachsen. Deshalb dürfen Verbände und Vereine nicht müde werden, dieses Markenzeichen in den Mittelpunkt des sportlichen Schaufensters zu stellen
DOSB PRESSE – Kommentiert: Das Deutsche Sportabzeichen – Der wertvolle Sportorden
Seit vielen Jahren verfolgen die Breitensportstrategen das Ziel, beim Deutschen Sportabzeichen mit den erfolgreichen Abnahmen die Millionengrenze zu knacken. Diese Bestrebungen gab es beim früheren Deutschen Sportbund und nach der Fusion mit dem Nationalen Olympischen Komitee natürlich auch beim Deutschen Olympischen Sportbund.
Aber immer wieder wurde dieses Ziel in den vergangenen Jahren knapp verfehlt. Im Jahr 2007 erwarben 947.535 Kinder, Jugendliche und Erwachsene diesen Sportorden, aber es waren 2.381 weniger als im Jahr 2006. Muss man angesichts dieser Zahlenspielerei und dem abermaligen Scheitern an der Millionengrenze traurig sein?
Keineswegs. Denn die Tatsache, dass das Deutsche Sportabzeichen in unserer schnelllebigen Zeit keine Plakette ist, die man so locker im Vorbeigehen ohne große Anstrengung erwerben kann, macht es um so wertvoller. Hier wird nichts billig weggegeben oder gar verschenkt, hier gibt es kein Schnäppchen einzufangen. Vielmehr muss regelmäßig trainiert werden in den fünf geforderten Bereichen Schwimmen, Springen, Schnelligkeit, Kraft und Ausdauer, um die geforderten Leistungen zu erreichen. Häufig wurde vom „Olympia für Jedermann“ gesprochen, und da ist etwas dran, denn wer die Bedingungen für das Sportabzeichen erfüllt hat, der gehört zur Breitensport-Elite der Nation.
Aber diese Breitensport-Elite soll natürlich anwachsen. Deshalb dürfen Verbände und Vereine nicht müde werden, dieses Markenzeichen in den Mittelpunkt des sportlichen Schaufensters zu stellen. Erfreulicherweise wird der Nachwuchs durch die Schulwettbewerbe früh zum Sport und zum Sportabzeichen herangeführt. Doch der demographische Wandel bewirkt, dass die Kinder weniger und die Älteren mehr werden. Deshalb gilt es in Zukunft, noch ein riesiges Menschenpotential auf diesen breitensportlichen Dauerbrenner aufmerksam zu machen. Keine leichte Aufgabe, in einer Zeit, in der uns an jeder Ecke ein anderes Wohlfühlprogramm angepriesen wird und die Wellness- und Schönheitsfarmen mit ihren Programmen werben.
Aber die Voraussetzungen für einen Aufschwung des Deutschen Sportabzeichens sind so gut wie niemals zuvor. Dem Deutschen Olympischen Sport-bund stehen starke Partner zur Seite. Neben dem langjährigen Förderer BARMER (seit 30 Jahren!) die Sparkassen-Finanzgruppe, die sich jetzt im Spitzensport und im Breitensport engagiert, und Ferrero mit der Marke „Kinder“.
In Hannover geht am 28. Mai dieses Jahres die Sportabzeichen-Tour 2008 an den Start. In zehn Städten und in zehn Bundesländern wird in öffentlichkeitswirksamen Veranstaltungen Appetit gemacht auf das Sportabzeichen. Von dort aus soll der Ruf in alle Ecken der Republik schallen: Sport bringt Gesundheit, Freude und Lebensqualität.
Und das alles bündelt sich beim Deutschen Sportabzeichen. Deshalb hinein ins angestrebte sportliche Millionenspiel!
Walter Mirwald