Konstanze Klosterhalfen und Alina Reh - Foto: Wilfried Raatz - wus media
DLV-Team misst sich in Dublin mit Jakob Ingebrigtsen, Yasemin Can und Co.
Mit einer immer in besser Fahrt kommenden Konstanze Klosterhalfen reist die deutsche Mannschaft zur Cross-EM nach Irland. Mit einer Mischung aus erfahrenen Athletinnen und Athleten und einigen hoffnungsvollen Talenten geht der DLV am Sonntag in Dublin auf Medaillenjagd und trifft dabei auf große Namen.
Das Jahr neigt sich dem Ende entgegen. Doch bevor sich auch die Leichtathletik endgültig über die Weihnachtstage in ihre verdiente Pause begeben wird, steht am kommenden Wochenende noch einmal ein Highlight auf dem Programm. In Dublin werden am Sonntag (12. Dezember) die Europameisterschaften im Crosslauf ausgetragen – zum zweiten Mal nach 2009 finden diese in der irischen Hauptstadt statt.
„Die Vorfreude ist rießengroß. Wir hatten am Dienstagabend noch einmal eine digitale Mannschaftssitzung und es war zu spüren, dass sich im Team eine positive Spannung aufbaut. Wir freuen uns auf den Abflug“, beschrieb Adi Zaar, Team-Manager Lauf im Deutschen Leichtathletik-Verband (DLV), die Stimmung des deutschen Teams im Vorfeld.
Der DLV wird mit insgesamt 30 Athletinnen und Athleten in den sieben Wettbewerben vertreten sein. Angeführt wird die DLV-Mannschaft von der Weltmeisterschafts-Dritten Konstanze Klosterhalfen (TSV Bayer 04 Leverkusen), die zuletzt in Pforzheim erstmals nach vier Jahren wieder an der Startlinie eines Crosslaufs stand. Beim Sparkassen-Cross überzeugte sie über die 6.600 Meter-Distanz in 24:42 Minuten.
Alina Reh erstmals auch wieder international am Start
Im Jugendbereich konnte Konstanze Klosterhalfen bereits mehrfach eine Medaille bei einer Cross-EM gewinnen. So holte die heute 24-Jährige 2016 den Titel den U20-Jährigen, ein Jahr später lief sie in der Klasse U23 zu Silber. Nun könnte ihre erste Medaille im Aktivenbereich folgen. Doch die Athletin des TSV Bayer 04 Leverkusen möchte ohne Druck bei der EM starten. „Nach Irland gehe ich ohne Erwartungen. Ich werde mich an die Startlinie stellen und einfach loslaufen. Crosslaufen hat etwas Unbeschwertes. Das Schöne ist, dass man mit dem Team dort ist und nicht nur für sich alleine läuft“, sagte sie.
Zum deutschen Team wird auch Alina Reh (SSC Berlin) gehören, die in Pforzheim hinter Konstanze Klosterhalfen Zweite wurde. Nach ihrem Ermüdungsbruch wird die 24-Jährige, die 2017 bei der U23-EM im Crosslauf Gold gewann, erstmals wieder bei einem Rennen außerhalb Deutschlands starten. Elena Burkard (LG farbtex Nordschwarzwald), vor zwei Jahren bei der Cross-EM in Lissabon (Portugal) beste Deutsche auf Rang neun, muss sich nach einem Mittelfußbruch dagegen noch etwas bis zu ihrer Rückkehr gedulden. Das deutsche Frauen-Team wartet stattdessen mit Vera Coutellier (ASV Köln), Céline Kaiser (LAC Freiburg) und Domenika Mayer (LG Telis Finanz Regensburg) mit weiteren guten Läuferinnen auf.
Samuel Fitwi möchte „wenn möglich um die Medaillen laufen“
Im deutschen Männer-Team ist Samuel Fitwi (LG Vulkaneifel) der bekannteste Name. „Ich möchte in Dublin vorn mitlaufen, wenn möglich um die Medaillen“, sagte der Deutsche Rekordhalter über fünf Kilometer, der vor zwei Jahren bei der Cross-EM mit Platz sechs überrascht hatte. In Pforzheim musste sich der 24-Jährige jedoch unerwartet Markus Görger (LG Region Karlsruhe) geschlagen geben, der nach 8.800 Metern die etwas schnelleren Beine hatte und sich mit 30:05 Minuten und einer Sekunde Vorsprung durchsetzte.
Filimon Abraham von der LG Festina Rupertiwinkel, der Ende Oktober beim Nations Cup der Bergläufer triumphiert hatte, Jonathan Dahlke (TSV Bayer 04 Leverkusen) und Johannes Motschmann (SCC Berlin) komplettieren das deutsche Team. Wie bei Europameisterschaften zu erwarten, misst sich die DLV-Mannschaft in Dublin mit den stärksten Läufern des Kontinents. So hat Norwegen unter anderem 1.500 Meter-Olympiasieger Jakob Ingebrigtsen sowie seinen Bruder Filip gemeldet. Filip Ingebrigtsen gewann bei der Cross-EM 2018 in Tilburg (Niederlande) Gold.
Großbritannien räumte 2019 groß ab
Frankreichs Jimmy Gressier, der 2019 in der U23-Klasse triumphiert hatte, wird ebenfalls wie Aras Kaya (Türkei), Dritter der Cross-EM 2018, an den Start gehen. Das britische Team, das die Mannschafts-Wertungen der vergangenen Ausgabe eindrucksvoll sowohl bei den Männern, den Frauen, in beiden U20-Klassen als auch im Mixed-Wettbewerb gewonnen hatte, wird unter anderem erneut mit Andrew Butchart antreten.
Auch bei den Frauen ist die internationale Konkurrenz groß. So werden unter anderem Titelverteidigerin Yasemin Can aus der Türkei sowie die Dänin Anna Emilie Moller, U23-Europameisterin im Crosslauf 2019, starten.
Neben den Wettbewerben in der Aktivenklasse stehen in Dublin auch wieder die Nachwuchswettbewerbe in der U23 und U20 auf dem Programm. Für das U23-Team des DLV reisen unter anderem Selma Benfares (LC Rehlingen), Lisa Oed (SSC Hanau Rodenbach), Dritte der U23-Europameisterschaften über 10.000 Meter, sowie Nick Jäger (TSV Penzberg) nach Irland. Mit Spannung darf dabei beobachtet werden, wie sich die deutschen Asse unter anderem gegen die U20-Siegerin von 2019 Nadia Battocletti (Italien) schlagen werden.
European Athletics plant Livestream
In der U20 werden unter anderem Emma Heckel (LG Telis Finanz Regensburg), Anneke Vortmeier (ASV Duisburg) und Bastian Mrochen (LG Reinhardswald) die deutschen Farben vertreten. In der männlichen Klasse hatten sich die Gastgeber mit Cian McPhillips, U20-Europameister über 1.500 Meter, gute Chancen auf einen Heimerfolg ausgerechnet – der musste jedoch verletzt kurzfristig passen.
Alle Rennen der Cross-EM in Dublin werden mit einem englischsprachigen Kommentar auf der Webseite von European Athletics oder auf dem Sportportal der European Broadcasting Union (EBU) in einem Livestream zu sehen sein. Die genauen Übertragungszeiten stehen derzeit noch nicht fest und werden entsprechend vor Veranstaltungsbeginn in unserer TV-Rubrik aktualisiert.
Quelle: DLV – Nicolas Walter