DLV nominiert Team für WM in Daegu ©IAAF.org
DLV nominiert Team für WM in Daegu
Der Deutsche Leichtathletik-Verband (DLV) hat sein vorläufiges Team für die Weltmeisterschaften in Daegu (Südkorea; 27. August bis 4. September) nominiert. Wie DLV-Sportdirektor Thomas Kurschilgen am Dienstag bei einer Pressekonferenz in Frankfurt bekannt gab, stehen derzeit 64 Athleten (33 Männer, 31 Frauen) im Team.
Nach den Deutschen Meisterschaften am vergangenen Wochenende in Kassel wurden alle Athleten nominiert, die bis zu diesem Zeitpunkt die A-Norm erfüllt hatten. Zudem stehen unter Vorbehalt Athleten im Team, die bislang die B-Norm angeboten haben. „Wir wollen ihnen möglichst große Planungssicherheit bieten", sagte Herbert Czingon, DLV-Bundestrainer Field.
Noch bis einschließlich 13. August können Athleten Normen erfüllen und in einer zweiten Nominierungsrunde am 14. August für die Weltmeisterschaften nominiert werden. „Ich gehe davon aus, dass noch rund acht Athleten dazukommen werden", sagte Thomas Kurschilgen. Alle Nominierten müssen noch einen Leistungsnachweis erbringen. Von Hochspringer Eike Onnen (LG Hannover) und Speerwerfer Till Wöschler (LAZ Zweibrücken), der sich bei der U23-EM am Wurfarm verletzt hatte, wird zudem noch ein Gesundheitsnachweis gefordert.
„Wir haben bei den Deutschen Meisterschaften in Kassel eine Mannschaft mit großem sportlichen Potential und Ausstrahlung gesehen, die mit Selbstbewusstsein in die Wettkämpfe gegangen ist", sagte Thomas Kurschilgen. „24 Deutsche und drei Staffel befinden sich derzeit unter den Top 12 der Welt, 14 von ihnen unter den Top 6 und neun unter den Top 3. Wir können daher positiv die Weltmeisterschaft
Das deutsche Team fährt mit leistungsstarken Athleten nach Daegu. „Ziel ist es, dass möglichst viele Athleten an ihre Saisonbestleistung herankommen. Ich bin überzeugt, dass wir damit auch ein gutes Medaillenergebnis erzielen werden", sagte Thomas Kurschilgen.
Unsicher ist noch der WM-Start der Wattenscheider Geherin Sabine Krantz, die die A-Norm bei den Deutschen Geher-Meisterschaften in Erfurt am 11. Juni erfüllt hatte. Der Internationale Leichtathletik-Verband IAAF beabsichtigt aber, diese Leistung nicht anzuerkennen. Zwar waren alle Standards (drei internationale Gehrichter, Vermessung der Strecke nach Vorgaben der IAAF) erfüllt, jedoch lag ein entsprechendes Formblatt zur Zertifizierung des Wettkampfes als WM-Norm-Wettkampf nicht rechtzeitig zum 31.12.2010 bei der IAAF vor.
Derzeit werden diesbezüglich noch Gespräche mit der IAAF geführt. „Wir sehen die Situation sehr kritisch, aber eine endgültige Entscheidung ist noch nicht gefallen", sagte Thomas Kurschilgen, der sich im Namen des DLV bei Sabine Krantz entschuldigte.
„Wichtig ist uns, bereits jetzt im Hinblick auch auf die Olympischen Spiele im kommenden Jahr, junge Athleten in das Team zu integrieren. Das haben wir bei der Team-EM gemacht, und diesen Weg werden wir auch in Daegu gehen", sagte Thomas Kurschilgen. „Einige wie Leena Günther oder Robin Erewa haben sich bei der U23-EM empfohlen", fügte Cheick-Idriss Gonschinska, Cheftrainer Track hinzu.
Jüngster Athlet des deutschen Teams ist Speerwerfer Till Wöschler (LAZ Zweibrücken), nur wenig älter sind die Sprinter Leena Günther (LT DSHS Köln) und Robin Erewa (TV Wattenscheid 01), die alle Jahrgang 1991 sind. Zwölf Athleten sind jünger als 23 Jahre. Älteste Teilnehmerin ist Kugelstoßerin Nadine Kleinert (SC Magdeburg) mit 35 Jahren. Das Durchschnittsalter beträgt 26 Jahre.
DLV – Anja Herrlitz