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31
10
2007

Sie sind viertbester Deutscher geworden – ist das nicht fast ein bisschen erschreckend, denn Sie haben sich ja nicht intensiv auf Frankfurt vorbereitet, sondern es eher als Hobbyläufer angehen lassen?

Dieter Baumann nach dem Dresdner Kleinwort Frankfurt Marathon: „Ein super Rennen ohne Druck“

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Dieter Baumann war beim 26. Dresdner Kleinwort Frankfurt Marathon nach genau 2:30:00 Stunden im Ziel und belegte damit Platz 37. Der 42-jährige Tübinger, der 1992 Olympiasieger über 5.000 Meter war, hatte 2003 seinen Rücktritt vom Leistungssport erklärt – deswegen war der Marathon in Frankfurt nur ein Lauf „zum Spaß“ und natürlich ein Charity-Rennen. Dieter Baumann gab das folgende Interview:

Sie sind beim Dresdner Kleinwort Frankfurt Marathon Ihren ersten Marathon zu Ende gelaufen – wie war das?

Dieter Baumann: „Es ist natürlich schön, hier ins Ziel gelaufen zu sein. Es war ein tolles Rennen, und ich habe mir das schön eingeteilt. Für einen Hobbyläufer ist das ein super Rennen, ohne Druck. Ich habe mich lange zurück gehalten. Irgendwann haben wir dann in meiner Gruppe das Tempo erhöht und am Ende konnte ich mich dann auch von der Gruppe lösen. Ich war eigentlich immer relativ entspannt. Zwei Kilometer hatte ich eine kleine Schwächephase. Bei Kilometer 39 wurde es schwierig, da war ich am Limit und musste ein bisschen rausnehmen.“

Haben Sie mit solch einer Zeit, mit der Sie auch viertbester Deutscher waren, gerechnet?

Dieter Baumann: „Nein, das hätte ich wirklich nicht gedacht. Ich bin hierher gekommen, um Spaß zu haben – es sollte keine spitzensportliche Leistung werden. So um die 2:35 Stunden habe ich gedacht, könnten für mich drin sein, aber eine 2:30 habe ich wirklich nicht erwartet.“

Hier beim Dresdner Kleinwort Frankfurt Marathon sind Sie auch oder vor allem für einen guten Zweck gelaufen. Wie viel ist dabei zusammen gekommen?

Dieter Baumann: „Wir haben für unsere Spendenaktion eine stolze Summe erreicht: 30.000 Euro. Mal sehen, ob ich noch einen Marathon laufen werde. Ich bin ja Freizeitläufer. Für einen guten Zweck oder für Geld mache ich alles [lacht].“

Damit ist die Frage nach einem weiteren Marathon schon beantwortet?

Dieter Baumann: „Also geplant habe ich keinen. Jetzt mache ich erst einmal eine lange Pause. Das nächste Rennen wird der Nikolauslauf in Tübingen sein. Was dann aber im nächsten Jahr kommt, kann ich nicht sagen.“

Sie sind viertbester Deutscher geworden – ist das nicht fast ein bisschen erschreckend, denn Sie haben sich ja nicht intensiv auf Frankfurt vorbereitet, sondern es eher als Hobbyläufer angehen lassen?

Dieter Baumann: „Ja, erschreckend ist das schon. Wir befinden uns in einer schwierigen Phase bei den Männern. Es muss meiner Meinung nach ein langfristiges Konzept her. Erfolg kann auch erarbeitet werden. Man müsste eine Philosophie in eine Gruppe reinbringen und vielleicht auch mal überlegen, inhaltliche Trainingsvorgaben zu geben. Talente sind genug vorhanden. Es ist halt alles sehr komplex.“

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