Blog
13
04
2011

Ein Vierteljahrhundert Schweizer Frauenlauf – die eindrückliche Geschichte hat nichts an Aktualität eingebüsst.

Die Vorstellung der schönsten Schweizer Läufe aus dem Heft „Swiss Runners 2011“ – Laufen, genießen, feiern – Schweizer Frauenlauf am 19. Juni 2011

By admin 0

Einzigartig wird dieser Sonntag auf dem Bundesplatz werden. Da wird gelacht, getratscht und genossen. Und Tausende von Frauen sorgen für ein farbenfrohes Bild. Aktive Frauen sind es. Frauen, die gerannt oder gewalkt sind, die sich mit ihrem Körper auseinandergesetzt haben, die Grund haben zum Stolzsein. Ganz junge gehören dazu, ganz alte und ganz viele altersmässig irgendwo zwischendrin.

Der Schweizer Frauenlauf steht auf dem Programm. Um Bewegung, Aktivsein, um Fühlen geht es. Ein Wettkampf ist es. Aber die Resultate stehen nicht primär im Zentrum. Minuten und Sekunden sind nicht das Zentrale. Der Schweizer Frauenlauf ist seit Jahren ein Happening. Ist ein Zusammenkommen, umrahmt von Musik, vielen strahlenden Gesichtern und haufenweise guter Laune. Und auch wenn sie nicht im Zentrum stehen, sind die Männer mit von der Partie – vielfach in den eigentlichen Frauenrollen, etwa beim Kinderhüten, wenn Mami rennt.

Symbolträchtiger Ort

Nicht zuletzt ist der Schweizer Frauenlauf eine Manifestation. Am Schweizer Frauenlauf lässt sich die Frauenpower in einer besonderen Art spüren. 1987 hat die Geschichte dieses ausstrahlungskräftigen Events begonnen. Im Zentrum geschah dies nicht. Die Frauenlauf-Frauen liefen im Länggasse-Quartier. Ins Ziel liefen sie im altehrwürdigen Neufeld-Stadion. Es war ein Ort mit Charme, mit Platz zur Entfaltung und zum Sein. Aber es war auch ein Ort ohne Symbolkraft und ohne Ausstrahlung gegen aussen. Der Schweizer Frauenlauf war praktisch eine geschlossene Gesellschaft.

Im Jahr 2005 erfolgte der grosse Schritt und der Umzug ins Stadtzentrum. Mit einer markanten Aufwertung war dies verbunden. Seit nunmehr sechs Jahren laufen die Teilnehmerinnen auf dem wichtigsten Platz Berns über die Ziellinie: dem Bundesplatz. Viel Symbolik und Aussagekraft steckt dahinter. Und gerade das, was sich hinter den Mauern des angrenzenden Bundeshauses in den letzten Jahren abgespielt hat, verdeutlicht, wie sich die Rolle der Frau in dieser Periode verändert hat. Im Frauenlauf- Gründungsjahr 1987 sassen sechs Männer und eine Frau (Elisabeth Kopp) im Bundesrat. Nur gerade drei Jahre vor der Frauenlauf-Premiere war die Zürcherin als erste Frau in die Landesregierung gewählt worden – ehe sie 1989 zurücktreten musste. Seit letztem Herbst aber bilden die Frauen die Mehrheit dieses Gremiums.

Und auch im Ausdauersport haben sich die Frauen ihre Position erkämpft. Mittlerweile ist anerkannt, welch grosses Potenzial in ihnen schlummert. In der Mehrheit aber sind sie bei gemischtgeschlechtlichen Wettbewerben aber nur ganz selten. Es geht nun darum, dass sich die Frauen zukünftig noch mehr zutrauen, dass sie beispielsweise bei Volksläufen zahlenmässig gegenüber den Männern weiterhin Terrain gutmachen, dass sie sich noch öfter trauen mitzutun. Der Schweizer Frauenlauf kann dabei weiterhin als eine willkommene Gelegenheit zum (geschützten) Einstieg dienen.

Tiefe Einstiegshürde

In seiner Geschichte hat sich der Schweizer Frauenlauf zum Klassiker entwickelt. Die Innovationskraft indes hat er nicht verloren. Dies beweist nicht nur die Tatsache, dass er sich seit Jahren unter den sechs grössten Schweizer Laufveranstaltungen hält, sondern insbesondere auch dadurch, dass Trends vielfach schneller aufgenommen wurden als anderswo. So sind die Walkerinnen seit Jahren stark vertreten, willkommen und integriert. Die Einstiegshürde ist beim Schweizer Frauenlauf nach wie vor tiefer als an vergleichbaren Sportanlässen. Dabeisein steht nach wie vor ganz oben auf der Liste der Beweggründe. Enorm breit ist die Altersverteilung: von der fünfjährigen Kindergärtnerin bis zur schier 90-jährigen Urgrossmutter reicht diese.

Anstrengungen wurden eingeleitet, um auch die Jüngsten zum Mittun zu animieren. Der Erfolg der Kinderkategorien Girls-Sprint und Girls-Meile unterstreicht dies. Generell wird Trends gefolgt: Mit der immer beliebteren 10-km-Distanz wird auch all jenen Frauen entgegengekommen, welchen die 5 km zu kurz geworden sind. Und natürlich kommen auch die ambitionierten Frauen nicht zu kurz. Der direkte Vergleich zur nationalen Elite im Mittel-/Langstreckenbereich ist ebenso gewährt, wie jener zu einigen internationalen Spitzenläuferinnen.

Mehr Informationen zum Schweizer Frauenlauf 2011 unter www.frauenlauf.ch.

author: admin

Comment
0

Leave a reply