Am Jungfrau-Marathon sorgen die Sieger Jahr für Jahr für Schlagzeilen in den Medien. Im Ziel aber fühlen sich fast alle der rund 4000 Finisher als Siegerinnen oder Sieger. Zu Recht: Eine einmalige Kulisse beflügelt und die gemeisterten Anforderungen waren beträchtlich.
Die Vorstellung der schönsten Schweizer Läufe aus dem Heft „Swiss Runners 2011“ – Glücksgefühle garantiert – 19. Jungfrau-Marathon am 10. September 2011
Es sind bewegende Bilder und Szenen, die sich im Ziel des Jungfrau-Marathons auf 2100 m Höhe abspielen. In Siegerposen überqueren nicht nur die Ersten die Ziellinie. Die meisten strahlen. Viele lassen ihren Gefühlen in freudenschreien freien Lauf. Und ohne besondere Empfindungen läuft kaum eine oder kaum einer ein.
Das Ziel des Jungfrau-Marathons ist ein Ort der grossen Emotionen. Rasch werden diese in Worten zu Sätzen geformt. Die tönen dann etwa so: «Dieses Rennen war ein Genuss bis zum letzten Meter» oder: «Jeder dieser vielen Meter war ein Erlebnis, wunderschön, abwechslungsreich, begleitet von enorm vielen Leuten» oder «ein unbeschreibliches Abenteuer, das sich in immer höhere Dimensionen emporwiegt», oder «da läufst du einem Kraftort entgegen tankst unterwegs Energie aus der Umgebung und bist am Schluss nur noch eins: überglücklich.»
Zu tun haben diese Emotionen mit Vielem. Der Jungfrau-Marathon ist bei den allermeisten ein Saisonhöhepunkt, ein Rennen, auf das sie über Wochen und Monate hingearbeitet haben. Der Jungfraumarathon imponiert mit seinen eindrücklichen Zahlen: neben der exakten Marathondistanz von 42,195 km mit den beträchtlichen 1829 Höhenmetern, die es zwischen dem Startort Interlaken und dem Ziel auf der Kleinen Scheidegg zu meistern gilt, und nicht zu vergessen sind ebenso die 305 m Gefälle, welche für die Muskulatur eine nicht zu vernachlässigende Herausforderung darstellen.
Und nicht zu vergessen ist der Nimbus der Veranstaltung. Seit Jahren ist sie schon Monate vor dem Austragungsdatum, das mittlerweile auf 4000 aufgestockte Starterfeld, ausverkauft. Aus nicht weniger als rund 60 Nationen reisen die Startenden jeweils an. Das Attribut «die schönste Marathonstrecke der Welt», wie sie einst vom US-Laufmagazin «The ultimate guide to international Marathons» vergeben wurde, strahlt weiterhin aus.
Grandioses Finale
Vor allem bei wolkenlosem Himmel wird kaum eine oder einer enttäuscht. Die ersten 25 km haben eigentlich überhaupt nichts mit einem Bergmarathon zu tun. Praktisch flach sind die Kilometer 1 bis 10 durch Interlaken nach Bönigen ans Ufer des Brienzersees über Wilderswil nach Gsteigwiler. Jetzt wechseln sich moderate Steigungsmeter mit immer wieder leicht abfallenden Abschnitten. Über Zweilütschinen (km 15) nach Lauterbrunnen (Halbmarathon), mit einer Fünfkilometerschlaufe zu den spektakulären Trümmelbachfällen.
Noch sind nicht einmal 300 Höhenmeter bewältigt. Umso ruppiger gehts nun bergan. Die gut fünf Kilometer bis Wengen sind gespickt mit 489 m Steigung. Und auch wenn der Parcours während den nächsten zehn Kilometern nicht mehr ganz so steil ausfällt, bleibt er anspruchsvoll – nicht zuletzt, weil sich nun die Beinmuskulatur vielfach mit Muskelkrämpfen meldet. Das finale «Piece de Resistance» bildet der Abschnitt von Kilometer 39 bis 41. 375 Höhenmeter sind nochmals zu meistern. Enorm steil gehts bergan. Die imposante Kulisse mit Mönch, Jungfrau und Eiger mit ihren Gletschern, den Felsen und Schneefeldern in nächster Nähe entschädigen. Auf dem letzten abfallenden Kilometer lassen sich nochmals Energien sammeln und die Vorfreude auf den Zieleinlauf steigt.
Neues Meldeprozedere
Die Teilnahme am Jungfrau-Marathon war bis jetzt auch Glückssache. Unter allen Gemeldeten bis Ende Februar wurden die 4000 Glücklichen per Los bestimmt. Das wird nun auf dieses Jahr geändert.
Am 14. Februar wird das Online-Anmeldeportal um 14.02 Uhr geöffnet. Ist die maximale Teilnehmerzahl erreicht, wird es geschlossen.
Mehr Informationen zum 19. Jungfrau-Marathon 2011 unter
www.jungfrau-marathon.ch
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