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08
03
2010

Ein Vierteljahrhundert Swiss Alpine Marathon – um ein ganz spezielles Jubiläum handelt es sich. Ersichtlich wird die Vorreiterrolle dieses Ultra-Berglaufs. Jasmin Nunige erlebte die Entwicklung aus verschiedenen Perspektiven.

Die Vorstellung der schönsten Schweizer Läufe aus dem Heft „Swiss Runners 2010“ – Laufend die Berge geniessen – 25. Swiss Alpine Marathon Davos am 31. Juli 2010

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Es war eine kecke Idee. Mitte der 80er-Jahre boomte zwar der Laufsport. Der Murtenlauf war der Klassiker mit über 16.000 Anmeldungen. Der Zürcher Silvesterlauf zog Tausende an den Start, ebenso der Grand-Prix Bern. Aber ob sich die Läufer in Massen in die Berge locken lassen? Andrea Tuffli glaubte an diese Vision. Zuerst organisierte der laufbegeisterte Ingenieur die polysportive Kesch-Stafette (Premiere 1981). Aus dieser heraus entstand der Swiss Alpine Marathon.

1986 erfolgte die Premiere. Und diese war ein riesiger Erfolg. 900 liefen über die 67 km mit dem Sertigpass als höchstem Punkt. Und der Swiss Alpine war sofort etabliert als etwas Einzigartiges, etwas besonders Herausforderndes, als Rennen mit einem hohen emotionalen Erlebniswert. Sofort etablierte sich die Veranstaltung, bei der ein Grossteil der Strecke durchs hochalpine Gelände führte.

Das Feuer der Langläuferin

Der Swiss Alpine Marathon hatte in Davos und Umgebung bewegt und zu Diskussionen geführt. Jasmin Nunige (damals Baumann) erinnert sich: «Was sind das für Spinner, die sich so was zumuten, fragten wir uns.» Als Mittel- und Oberstufenschülerin wuchs sie in einer durchaus sportfreundlichen Familie auf. Dem Langlauf galt ihre Passion. Rasch entwickelte sich bei der talentierten Schülerin aber auch eine grosse Faszination gegenüber dem Alpine Marathon. «Das würde ich gerne auch einmal versuchen», sagte sie sich. Allerdings kamen ihr die eigenen Qualitäten im Langlauf in die Quere. Rasch wurde sie in die Nationalmannschaft aufgenommen. Da galt es, andere Prioritäten zu setzen.

Erstmals nahm Jasmin Nunige sechs Jahre nach ihrem Austritt aus dem Nationalkader am Heimrennen teil. 2003 war dies. Zuvor hatte sie Lauf-Erfahrungen über kürzere Distanzen gesammelt und ihr erstes Kind zur Welt gebracht. Diese Premiere im 2003 entfachte «ein Feuer», wie sie noch immer betont. Die unverhofft brillante Klassierung (2.) trug ebenso dazu bei wie das Erlebnis an sich. «Jetzt möchte ich den Swiss Alpine einmal gewinnen», formulierte sie für sich. Dieses Ziel setzte sie im Handumdrehen um – 2004 als Siegerin über die Hauptdistanz K78.

Eine einzige Erfolgsgeschichte ist der Swiss Alpine Marathon für Jasmin Nunige aber bezüglich der eigenen Resultate nicht geblieben. Im Folgejahr kam sie nicht wie gewünscht auf Touren (4. Rang). Jetzt nahm sie Abstand, pausierte und kehrte 2007 nach einer erneuten Babypause an die Startlinie zurück (Teildistanzrennen K21). Im 2008 zeigte sie auf der Königsdistanz ihre Qualitäten erneut. Der zweite Vollerfolg glückte. Im letzten Jahr verpasste sie die Titelverteidigung erneut. «Die Schwedin Lena Gaverlin lief eine Klasse besser, eine solche Leistung ist für mich unmöglich», stellte sie fest.

Professionell aufgezogen

Die Beziehung von Jasmin Nunige zum Swiss Alpine Marathon ist eng. Darauf angesprochen betont sie: «Der Alpine ist mein Heimrennen.» Verändert hat sich folgerichtig ihre Meinung zum Davoser Klassiker: «Nicht nur etwas für Verrückte ist der Swiss Alpine Marathon, vielmehr ist er etwas für viele.» Als Fachfrau für Medizinische Massagen mit eigener Praxis stellt sie immer wieder fest, dass der Swiss Alpine Marathon auch Davoser zum Mittun animiert. Jasmin Nunige streicht hervor: «Bei diesem Rennen spürt der Läufer die Professionalität der Macher.»

Für die 25. Austragung sind keine Umwälzungen geplant. Anpassungen, die den Teilnehmern zugute kommen, gibts aber etliche. Zum Beispiel stehen für den K78 neu 14 (statt wie bisher 12) Stunden zur Verfügung. Die langsameren Läuferinnen und Läufer starten bereits um 6 Uhr, die restlichen wie bisher um 8 Uhr.

Aufgewertet wird die Vorwoche mit der Neulancierung des Vorwochenprogramms «Highseven». Die Vernetzung von Sport, Gesundheit, Natur und Kultur wird (grösstenteils kostenlos) angeboten.

Mehr Informationen zum 25. Swiss Alpine Marathon Davos 2010 unter www.swissalpine.ch.

 

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