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19
03
2010

Der Greifenseelauf hat sich zum grössten Herbstlauf der Schweiz entwickelt, und für manche bildet dieser Halbmarathon den Jahreshöhepunkt. Auch in diesem Jahr geht es beim Greifenseelauf um die Schweizer-Meister-Titel über die 21,1 Kilometer. Christian Belz als Titelverteidiger äussert sich begeistert.

Die Vorstellung der schönsten Schweizer Läufe aus dem Heft \“Swiss Runners 2010\“ – Kopf drehen lohnt sich – 31. Greifenseelauf am 18. September 2010

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Christian Belz staunte: «Ich fühlte mich überwältigt.» Vorletzten Herbst war der Berner mit der grossen Reputation auf der Bahn (Schweizer Rekorde über 3000 m Steeple und 10 000 m, EM-Vierter), auf der Strasse (u.a. Streckenrekord Zürcher Silvesterlauf, Post-Cup-Gesamtsieger 2005) und im Cross (EM-5., WM-17.) erstmals zum Klassiker Greifenseelauf gefahren. Selber laufen konnte er nicht. In der Heilungsphase seiner schweren Knieoperation befand er sich. Beim Greifenseelauf startete seine Frau Anita (die frühere 800-m-Spezialistin Anita Brägger). Belz betreute sie. Haften blieb trotzdem vieles: Tausende von begeisterten Läuferinnen und Läufern, eine prächtige Umgebung, eine erstklassige Stimmung und das Ziel «mitten im Kuchen», sprich im Zentrum Usters.
Die Begeisterung blieb im Hinterkopf. Und als er wieder ins Wettkampfgeschehen eingreifen konnte, erinnerte sich Belz (35) an den Greifenseelauf. Letztes Jahr meldete er sich zur Jubiläumsaustragung. Auch aus der Optik des aktiven Läufers resümierte er begeistert: «Hinter dem Greifenseelauf stecken Profis, da lässt sich die Handschrift von Ryffel Running ablesen, da sieht man die jahrelange Erfahrung.» Eine durchdachte Grossveranstaltung sei der Greifenseelauf, eine Veranstaltung die funktioniert – funktioniert für den Topathleten wie für die Volksläuferin. Getragen wird der Lauf aber auch von der Bevölkerung der Gemeinden rund um den See. «Die Leute standen praktisch 21,1 Kilometer Spalier und feuerten uns Läufer an», betont Belz. Und nicht zuletzt ist die verkehrstechnisch bestens erschlossene Lage zu erwähnen. Belz sagt: «Uster lässt sich auch mit dem Zug hervorragend erreichen, und nach dem Rennen bist du mit der S-Bahn auch sofort wieder weg.»

Gradmesser auf hohem Level

Natürlich muss für Belz, der mit dem Sport einen Teil des Lebensunterhalts (Familie mit zwei Töchtern) bestreitet, auch der sportliche Anreiz stimmen. In Uster tut er dies. Letztes Jahr fand im Rahmen des Greifenseelaufs die Schweizer Meisterschaft über die Halbmarathon-Distanz statt. In diesem Jahr wirds ebenfalls so sein. Da stellt sich die nationale Konkurrenz dem Kräftevergleich. Gleichzeitig bietet sich für die Schweizer Elite Jahr für Jahr ein Gradmesser anhand namhafter Langstreckler aus Kenia und/oder Äthiopien.
Zur Strecke macht Belz zwei Anmerkungen: «Der Greifenseelauf ist landschaftlich wunderschön und hat eine Reputation. Letzteres formuliert er so aus: «Der Greifenseelauf war 1998 Halbmarathon-WM-Strecke und ist bis heute der bedeutendste Halbmarathon der Schweiz geblieben.» Die Umgebung lasse sich auch während der Wettkampfbelastung geniessen, denkt er, «da reicht es, einige Male den Kopf nach links in Richtung See zu drehen». Verhältnismässig eben verläuft der Weg um den See. Ganz ohne Tücken ist der Parcours allerdings nicht. Bei einer Probeumrundung zu Fuss befand Belz: «So wild sind diese 21,1 Kilometer nicht.» Im Rennen stiess er dennoch an Limiten. Vor allem der letzte Aufstieg von Riedikon nach Uster machte ihm arg zu schaffen. «Wenn du zuvor 19 Kilometer am Anschlag gelaufen bist, hängt dieses Aufwärtsstück nochmals ganz schön an.» Gutes Einteilen und bewusstes Sich-Einstellen auf einige Fixpunkte, rät er deshalb.

Fixpunkt für etablierte Langstreckler

Besonders stimmig lassen sich die Momente nach dem Rennen erleben. Denn in Uster wartet ein lauschiger, selten grosszügiger Zielbereich auf die Teilnehmenden. Und dieser lädt zum Pflegen der Geselligkeit ein, lässt Raum für Begegnungen und zum Cooldown. Auch dieser Abschluss trägt dazu bei, dass sich der Greifenseelauf zu einer kompletten Laufveranstaltung entwickelt hat. Er ist für die Aktiven verschiedenster Leistungsklassen, aber auch für die Zuschauer attraktiv. Das hat sich herumgesprochen. Letzten September wurde mit 15 568 Anmeldungen (10 562 allein für den Halbmarathon) ein neuer Rekordwert erreicht. Damit hat sich der Greifenseelauf zum grössten Herbstlauf entwickelt. Und positioniert hat sich der Greifenseelauf als Anziehungspunkt für etablierte Halbmaratonspezialisten sowie für all jene, die eine anspruchsvollere Distanz schätzen.

Mehr Informationen zum 31. Greifenseelauf 2010 unter www.greifenseelauf.ch.

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