Doch Kigen scheint bereit für den dritten Sieg in Folge, die Form stimmt. Und Frankfurt, das ist für ohnehin ein ganz besonderes Pflaster.
Die TOPS in Frankfurt: Wilfred Kigen: Der Streckenrekordhalter will den Hattrick – Yaser Belal Manzour: Der Düsseldorf-Rekordhalter in Frankfurt – Wilson Boit Kipketer: Ein Umsteiger auf dem Sprung
Wer sich auf die Homepage www.volaresports.nl begibt, und das ist durchaus angezeigt, wenn man ein paar grundlegende Dinge über Wilfred Kigen wissen möchte, dem wird nach dem Klick auf den Athletennamen eines sofort klar: Dieser Mann hat einen festen Bezugspunkt in Deutschland, quasi eine Art Heimatadresse, wohin er immer wieder gerne kommt: Frankfurt.
Die größte hessische Stadt, die deutsche Metropole des schnellen Börsengeldes, der hektischen Menschen, der gemütlichen Kneipen. Und immer am letzten Sonntag im Oktober findet der Dresdner Kleinwort Frankfurt Marathon statt, das Rennen Nummer 1 für den schnellen Kenianer. Hier hat er im Jahr 2005 in 2:08:29 Stunden (Streckenrekord) gewonnen, hier war er im Vorjahr zum 25. Geburtstag der Veranstaltung abermals erfolgreich (2:09:06). Insofern bleibt kein Spielraum für weitschweifige Spekulationen, der Kenianer Kigen, Vater von vier Kindern, will den Hattrick. So wie sein Landsmann Boaz Kimaiyo, der nach großartigen Siegen in den Jahren 2003 und 2004 letztlich aber scheiterte.
Doch Kigen scheint bereit für den dritten Sieg in Folge, die Form stimmt. Und Frankfurt, das ist für ohnehin ein ganz besonderes Pflaster. Er spricht nicht viel, im Vorfeld schon gar nicht, zumeist nur ein paar schnell dahin gesagte Hauptsätze, Kigen will laufen. Für sich und für seine Frau Hilda. Begonnen hat er seine Karriere, wie viele seiner Landsleute, über 3000 Meter Hindernis, mittlerweile ist er längst in der Marathon-Weltspitze angekommen. Im April wurde er Zweiter beim Hamburg-Marathon, seine neue Bestzeit (2:07:33) war etliche Monate die viertschnellste Zeit in diesem Jahr. Dann kam das Weltrekordrennen von Berlin, Kigen fiel auf Rang sieben zurück. Doch die Positionen vor ihm sind nur Wimpernschläge entfernt, etwa der Hamburg-Sieger Rodgers Rop (2:07:32), Salim Kipsang (2:07:29), der Dritte von Berlin, oder Mubarak Hassan Shami aus Katar (2:07:19). Kigen kann in Frankfurt Geschichte schreiben, aufschließen zu Herbert Steffny, der in den Jahren 1985, 1989 und 1991 triumphierte.
Aber eben nicht dreimal in Folge. Es gibt einen erklärten Favoriten für den Frankfurt-Sieg 2007, und dass weiß nicht nur der Niederländer Gerard van de Veen, Trainer und Manager des Titelverteidigers. Wilfred Kigen.
Land: Kenia
Bestzeit: 2:07:33 Stunden (2007)
Alter: 32 Jahre
Yaser Belal Manzour: Der Düsseldorf-Rekordhalter in Frankfurt
Mit 23 Jahren ist Yaser Belal Manzour noch jugendlich für einen Marathonläufer. Dennoch lief er bereits unter 2:10 Stunden. Im Frühjahr gewann er den Düsseldorf-Marathon in persönlicher Bestzeit von 2:09:48 Stunden, die zugleich eine Verbesserung des Streckenrekords um über vier Minuten bedeutete. Wer die Art und Weise gesehen hat, wie Yaser Belal Manzour das Rennen für sich entschied, der weiß, dass hier noch Potenzial für weitere Steigerungen vorhanden ist.
Bereits vor der Halbmarathonmarke hatte er die Konkurrenten zurüc
Bestzeit: 2:09:48 Stunden (2007)
Alter: 23 Jahre
Wilson Boit Kipketer: Ein Umsteiger auf dem Sprung
Wilson Boit Kipketer könnte einer jener Läufer sein, die auf dem Sprung sind und beim Dresdner Kleinwort Frankfurt Marathon für eine Überraschung sorgen. Der Anfang Oktober 34 Jahre alt gewordene Kenianer hat im Frühjahr Teil zwei seiner Karriere gestartet – im Marathon.
Dabei wurde er in Düsseldorf Siebenter mit 2:15:23 Stunden. Wenn er über die klassische Distanz zukünftig auch nur annähernd so erfolgreich sein wird wie früher über 3000 Meter Hindernis, dann wird man von Kipketer noch viel hören. Als Hindernisläufer sorgte der 1,67 Meter kleine und 52 Kilogramm leichte Läufer vor zehn Jahren für Furore. Zunächst wurde er 1997 in Athen überraschend Weltmeister, und nur eine Woche später rannte er Weltrekord:
In Zürich lief Wilson Boit Kipketer 7:59,08 Minuten. Er war der zweite Läufer nach dem legendären Moses Kiptanui, der die Acht-Minuten-Schallmauer unterbot und dabei den Weltrekord seines großen Landsmannes verbesserte. Das ist bis heute die Woche des Lebens für Wilson Boit Kipketer gewesen, der in der Folge noch vier Silbermedaillen über die Hindernisse gewann: 2000 wurde er in Sydney bei den Olympischen Spielen knapp geschlagen, 1999 bei der WM in Sevilla war er ebenso Zweiter wie bei den Afrikaspielen im gleichen Jahr und den Afrika-Meisterschaften 2002.
Während Wilson Boit Kipketer über 3000 Meter mit 7:33,96 Minuten ebenfalls eine Weltklasse-Bestzeit erreichte (1997) waren die klassischen Bahn-Langstrecken (5000 und 10.000 Meter offenbar nie eine ernsthafte Alternative. Stattdessen konzentriert er sich jetzt auf den Marathon. Dass ein Wechsel von den Hindernissen zum Marathon erfolgreich werden kann, dafür gibt es besonders in Deutschland ein hervorragendes Beispiel: Marathon-Doppel-Olympiasieger Waldemar Cierpinski (1976 und 1980).
In Kenia ist der frühere Konkurrent Kipketers, Bernard Barmasai, ebenfalls zum Marathon gewechselt. Barmasai lief bisher 2:08:52 Stunden. Das könnte vielleicht ein Richtwert für Wilson Boit Kipketer sein, der in Iten wie viele andere
Bestzeit: 2:15:23 Stunden (2007)
Alter: 34 Jahre