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2008

2009 werden beide wieder in Berlin sein, allerdings nicht als Konkurrenten, denn Heinz Frei sucht die neue Herausforderung im Feld der Handbiker.

Die Rollstuhlfahrer beim 35. real,- BERLIN-MARATHON – Heinz Frei, der Ausnahmeathlet – Dr. Reiner Pilz berichtet

By GRR 0

Kaiserwetter in Berlin zum 35. BERLIN-MARATHON und ein Kaiser wurde mit seinem 18. Sieg auf diesem Pflaster als volljährig gekrönt – Heinz Frei. Sind Superlative angebracht? Nehmen wir es als Naturereignis, was dieser Ausnahmeathlet zu leisten imstande ist.

Eigentlich sollte das Handbike sein Sportgerät in Berlin sein, erhoffte er sich doch 12 Tage nach dem Marathon in Peking eine ausreichende Regeneration. Doch zu diesem Zeitpunkt konnte keiner wissen, dass Heinz Frei im Handbike seine 13. und 14. Goldmedaille bei seinen 7. Paralympischen Spielen 2008 gewann. Aber letztlich entschied er sich nochmals für den Rennrollstuhl in Berlin.

Seine schärfsten Konkurrenten, Vorjahressieger Masazumi Soejima aus Japan und Landsmann Marcel Hug, kamen ebenfalls frisch aus Peking, waren dort beim Marathon in einen Sturz verwickelt, an dessen Folgen der Japaner noch laborierte. Um so anerkennenswerter sein Start in Berlin. Heinz Frei ging von Anfang an ein hohes Tempo, dem nur der Japaner folgen konnte, bereits bei km 5 distanzierten sie Marcel Hug um 20 Sek.

Die Lücke konnte dieser nicht mehr zufahren und hatte so sein einsames Rennen auf Platz 3 (1:39:01). Bis zum 35. Kilometer fuhr das Spitzenduo gemeinsam, dann versuchte Heinz Frei einen Ausreißversuch, der sofort Erfolg versprach und kam schließlich ungefährdet in 1:27:53 Std. vor Soejima (1:28:39) ins Ziel. Der sympathische Japaner beschreibt die Situation selbst so: "Es war für mich kein Problem den Rücken von Heinz Frei zu sehen, er ist mein Vorbild."

2009 werden beide wieder in Berlin sein, allerdings nicht als Konkurrenten, denn Heinz Frei sucht die neue Herausforderung im Feld der Handbiker. Wir alle, Veranstalter, Konkurrenten und Freunde sagen Dir, lieber Heinz, vorerst Dank für die vielen gemeinsamen Jahre, vor allem für die Aufmerksamkeit, die durch Deine Leistungen im Rennrollstuhl in der Öffentlichkeit erreicht wurde. Vierter wurde der Schwede Pierre Samuelsson in 1:41:11 Std. vor Yoo, Byung Hoon, als erster von 4 Koreanern, ein Novum im internationalen Feld der Rollstuhlfahrer.

Die stark reduzierte Konkurrenz der Frauen dominierte die Schweiz ebenfalls durch ihre Nachwuchsfahrerin Sandra Hager in 2:04:18 Std. Mit einem Vorsprung von 7 Minuten verwies sie die Debütantin Inga Orlowski vom TSV Nusse auf Platz 2, Dritte wurde mit 2:44:25 Std. wie im Vorjahr Jacqui Kapinowski aus den USA.

In der Funktionsklasse T2 mit nur 2 Startern siegte Sirko Wehr vom veranstaltenden SCC in 2:43:02 Std. vor dem Norweger Lars Bakaas.

Stefan Strobel von der RSG Saar fügte seinen bisherigen Erfolgen in Berlin einen weiteren in der Funktionsklasse T1 hinzu (2:43:01), 5 Minuten später überfuhr der Wolfsburger Florian Lelke die Ziellinie vor dem Frankfurter (Main) Christian Riedel und dem Stuttgarter Thorsten Oppold.

Bedauerlich, dass diese Dominanz der Deutschen T1-Fahrer wegen Streichung dieses Wettbewerbs in Peking nicht zum Tragen kam.

Dr. Reiner Pilz

Männer T 3/4

1.

Heinz

Frei

SUI

1:27:53

2.

Masazumi

Soejima

JPN

1:28:39

3.

Marcel

Hug

SUI

1:39:01

4.

Pierre

Samuelsson

SWE

1:41:13

5.

Yoo

Byung Hoon

KOR

1:41:45

6.

Tobias

Lötscher

SUI

1:43:52

 

Männer T 2

1.

Sirko

Wehr

GER

2:43:02

2.

Lars

Baakas

NOR

2:58:21

 

Männer T 1

1.

Stefan

Strobel

GER

2:43:01

2.

Florian

Lelke

GER

2:48:11

3.

Christian

Riedel

GER

2:58:30

 

Frauen (offene Wertung)

1.

Sandra

Hager

SUI

2:04:18

2.

Inga

Orlowski

GER

2:11:23

3.

Jacqui

Kapinowski

USA

2:44:25

 

author: GRR

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