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11
06
2022

Prignitz Temnitzer Heidelauf: Vorjahrs-Start zum Temnitzer Heidelauf. Der diesjährige findet am 3. September statt. - Foto: Veranstalter

Die Prignitz ist wieder auf dem Laufenden – Der Prignitz-Cup hat schon Tradition im Nordwesten Brandenburgs. Eine Moormeile gab dort einst den Startschuss – Klaus Weidt berichtet

By GRR 0

Es tut sich viel im Brandenburger Nordwesten. Zum 14. Mal bereits begeistert der Prignitz-Cup mit vielen Ideen. Die neueste hatte am Pfingstmontag die Ausdauerbegeisterten zwischen Bad Wilsnack, Wittenberge und Pritzwalk ins Laufen gebracht.

Nicole Ullmann, selbst passionierte Läuferin und auch schon beim Berlin-Marathon gestartet, ließ sich in Hamburg durch einen Spendenlauf animieren. „Da dachte ich“, so die Mutter dreier Töchter, „warum nicht auch in der Prignitz, hier gibt es doch noch zu wenig Läufe“, suchte sich den kleinen Ort Dallmin bei Perleberg, einst Rittersitz, aus und benannte ihn nach einem einstigen Gutsherrn und späteren Landwirtschaftsminister Podbielski, der auch mit dem olympischen Sport verbunden war.

Als am 6. Juni der Podbielski-Lauf eingeläutet wurde, ließ es sich die Initiatorin und Organisatorin nicht nehmen, selbst auf die 13 Kilometer lange Strecke zu gehen und schließlich als Zweite hinter Jessica Eckert aus Perleberg das Ziel zu erreichen. Maik Waldburger aus Groß Woltersdorf hieß hier der Sieger bei den Männern. Er liegt auch in der Pokalwertung vor Jörg Schulze (LG Bentwischer Wittenberge) vorn. Bei den Frauen führt Ivonne Maltz aus Bad Wilsnack.

Mit dieser Premiere des TuS Dallmin hatte der 14. Prignitz-Cup bereits drei Veranstaltungen erfolgreich beendet. Am 14. Mai startete der 30. Rolandlauf in Perleberg, am 28. Mai der 40. Wittstocker Below-Gedenk- und Heidelauf, zwei Events, die noch aus DDR-Zeiten übriggeblieben waren. Mit sieben wird der Cup in diesem Jahr bereits einen neuen Veranstaltungs-Rekord in der Prignitz vermelden können.

Hier die noch Ausstehenden:

  • Friedrich-Ludwig-Gedenklauf in Lanz (3. Juli),
  • 3. Temnitzer Heidelauf in Rägelin (3. September),
  • 2. Einheitslauf in Glöwen (3. Oktober),
  • 22. Prignitzer Moormeile in Bad Wilsnack.

Letzterer ist es wohl zu verdanken, dass es einen Anlass gab, einen Prignitz-Cup auszuschreiben. Rupert Böhm vom Pritzwalker Lauftreff 04 e.V. hatte ihn 2007 ins Lauf-Leben gerufen.

Prignitz Wanderpokal Moormeile: Den erstmals vom Bürgermeister von Bad Wilsnack gestifteten Moormeilen-Wanderpokal verteidigt im Oktober die Elbtal-Grundschule -Foto: Veranstalter

Überhaupt hatte diese Moormeile im Jahr 2001 bewirkt, das der Nordwesten des Landes Brandenburg wieder ins Laufen kam. Vor der Wende kannte man noch manch ausgetragene DDR-Crossmeisterschaft in dieser Region. Dann war Lauf-Stille.

Man erinnert sich gern an eine Einladung der Elbtal-Klinik von Bad Wilsnack vor 21 Jahren zu einer Talkrunde. Sportreporter-Legende Heinz Florian Oertel, damals dort kurzzeitig Patient, war hierzu gebeten worden. Der gewann noch den zweimaligen Marathon-Olympiasieger Waldemar Cierpinski und den Autor dieser Zeilen, Begründer des Journals „Laufzeit“, hierzu und stand mit ihnen Frage und Antwort. Eine der vielgestellten Fragen war schließlich die, wann denn endlich in der Prignitz wieder Laufveranstaltungen ausgeschrieben würden.

Das Resultat ließ nicht lange auf sich warten. Die Redaktion „Laufzeit“ und das Laufreiseunternehmen „Reisezeit“ verlegten ihr traditionelles „Läuferwochenende“ nach Bad Wilsnack und schrieben eine „Moormeile“ aus. In Anlehnung an die Moorgewinnung in der Prignitzer Gegend. Horst Theidig, leider verstorben, richtete die Premiere am 28. Oktober 2001 vorbildlich aus. Die olympischen Goldmedaillengewinner Waldemar Cierpinski und Peter Frenkel (20 km Gehen) gaben die Startschüsse und sorgten mit ihrer Popularität auch dafür, dass diese Meile zu einer schönen Erfolgsgeschichte wurde. Sie mauserte sich Jahr für Jahr und feierte im Vorjahr bereits ihren 20jährigen Geburtstag mit einem Teilnehmerrekord von für diesen Landesteil achtbaren 328 Startern

Foto: Veranstalter

Einer, der heute nicht nur die Moormeilen-Veranstaltung, sondern auch den nunmehr traditionellen Prignitz-Cup organisiert, ist seit November 2008 Rolf Schädlich. Er, der seit jeher ein passionierter Läufer ist., ließ es sich übrigens beim neuen Podbielski-Lauf nicht nehmen, in seiner Altersklasse 65 über 13 km zu starten und – zu siegen.

Wünschen wir den für viele noch recht unbekannten Rennen im Brandenburger Nordwesten, dass sie auch mehr Interessenten außerhalb der schönen Prignitz finden.

Infos und Ausschreibungen auf prignitz-cup.de http://prignitz-cup.de

Klaus Weidt

 

https://germanroadraces.de/?p=195870

author: GRR