Die Laufszene findet zurück zu offiziellen Laufevents – Deutschlands größter Marathon startet am Wochenende in Berlin

(DOSB-PRESSE) – Der Lauf-Herbst 2022 hat begonnen. Die Laufszene ist mit ihren angestammten Veranstaltungen wieder zurück – so z.B. vorletztes Wochenende beim 20. Münster-Marathon, wo knapp 10.000 Teilnehmerinnen und Teilnehmer an den Start gingen und gleich 30 von ihnen besonders geehrt wurden, weil sie alle bisherigen 20 Läufe gefinisht hatten.

Überall freut man sich, nach den pandemiebedingten Ausfällen und Einschränkungen jetzt wieder in Richtung Normalität zu laufen, die es seit über zwei Jahren nicht mehr in dieser Form gegeben hat.

Für den Oktober und November sind viele größere City-Marathons in Vorbereitung; Startmöglichkeiten sind meist überall kurzfristig immer noch möglich. Eine runden – nämlich den 60. – Geburtstag feiert z.B. der Marathon in Essen „Rund um den Baldeneysee“, der 1963 zum ersten Mal stattfand und wo am Sonntag, dem 9. Oktober um 10.00 Uhr der Startschuss durch Veranstalter TUSEM Essen-Marathon fällt. Wer lieber anderswo am Wasser entlanglaufen will, der kann am gleichen Tag beim Dreiländermarathon am Bodensee starten, und zwar ganz genau auf der Lindauer Insel dem Ziel im Casino-Stadion von Bregenz. Doch damit nicht genug: Magdeburg, München und Bräunlingen im Schwarzwald bieten ebenso am gleichen Sonntag Startmöglichkeiten über Marathon und kürzere Distanzen.

Aber auch kleinere Läufe locken mit attraktiven Laufstrecken und familiärer Organisation: Wie wäre es z.B. mit dem Speicherlauf in Hamburg über 10 km oder einem Halloween-Run in Köln oder Duisburg, dem Martinslauf in Sindorf am Niederrhein, den Cross De Luxe in Markkleeberg im Landkreis Leipzig? Wer sucht, der findet reichlich Angebote bei den einschlägigen Internetadressen:

„Wir erwarten auch viele Erststarter und hoffen so gesehen auf einen goldenen Laufherbst, müssen wohl aber leider bei vielen Laufveranstaltungen Rückgänge nach Corona und aufgrund der angespannten Situation durch Sparzwänge und Krieg in Kauf nehmen“, sagt Deutschlands bekanntester Lauforganisator Horst Milde, Begründer und langjähriger Direktor des Berlin-Marathons und inzwischen sogar Ehrenpräsident von German Road Races, Deutschlands Interessen-Vereinigung größerer Straßenlaufveranstalter, die von ihm ebenfalls ins Leben gerufen wurde.

In Berlin wurde bereits am letzten Sonntag mit dem 33. Literatur-Marathon traditionell die Marathon-Woche eingeläutet. Hier lasen erstmals fünf Frauen laufliterarische Texte, darunter auch Prof. Dr. Gudrun Doll-Tepper, die langjährige Vizepräsidentin für Bildung und Olympische Erziehung des Deutschen Olympischen Sportbundes, die Laufgeschichten aus dem damals weit verbreiteten „Olympischen Lesebuch“ vortrug, das aus Anlass der Olympischen Spiele in München 1972 bereits im Jahr davor erschienen war.

Für den kommenden Sonntag werden dann rund 46.500 Läuferinnen und Läufer (ferner ca. 4.200 Skater, ca. 100 Handbiker und ca. 50 Rollis) in der Hauptstadt erwartet, die sich für eine läuferische Sightseeing-Tour auf den Weg machen mit Start und Ziel auf der Straße des 17. Juni in der Nähe des Brandenburger Tores. Bereits am Tag vorher gehen Schüler und Schülerinnen über die Zehnteldistanz beim Mini-Marathon ebenfalls auf der Originalstrecke; der Bambini-Lauf für Kinder findet auf dem Flughafengelände in Tempelhof statt, wo sich auch wieder die Marathon-Messe befindet. Zum medizinischen Personal beim 48. BMW BERLIN-MARATHON  gehören allein über hundert Ärztinnen und Ärzte sowie weitere Fachkräfte, ganz abgesehen von den Sanitäts- und Rettungsdiensten direkt auf der Strecke.

Zu den Favoriten beim Marathon in Berlin gehören Doppel-Olympiasieger Eliud Kipchoge aus Kenia und der Vorjahressieger von Berlin 2021, Guye Adola aus Äthiopien. Der 28-jährige Johannes Motschmann vom Marathon Team Berlin, der zur deutschen 3er-Mannchaft gehörte, die in München in der Mannschaftswertung die Silbermedaille bei den Europameisterschaften gewann, gilt als Favorit aus deutscher Sicht. Das Feld der Top-Läuferinnen ist mit der Amerikanerin Keira D’Amato und mit Nancy Jelagat aus Kenia ebenso hochklassig besetzt.

Integriert in den diesjährigen BERLIN-MARATHON ist auch die Deutsche Marathon-Meisterschaft des Deutschen Behindertensportverbandes; eine weitere Kooperation besteht mit Special Olympics Deutschland: Hier gehen Athleteninnen und Athleten mit geistiger Behinderung über eine kürzere Strecke von ca. zwei km an den Start, weitere sind in das Volunteer-Programm von Veranstalter SCC Events GmbH im Sport-Club Charlottenburg (SCC Berlin) eingebunden.

Prof. Dr. Detlef Kuhlmann in der DOSB-Presse