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2016

Zentralbild Wlocka 22.7.1956 VII. DDR-Leichtathletik-Meisterschaften in Erfurt In der Zeit vom 20. bis zum 22. Juli 1956 werden in Erfurt die VII. Leichtathletik-Meisterschaften der DDR ausgetragen. UBz: Der Leipziger Klaus Richtzenhain kam im 800-m-Lauf der Herren in einer Zeit von 1:50,3 Min. vor dem Titelverteidiger Heli Reinnagel (Dynamo) zu Meisterehren. Richtzenhain passiert als klarer Sieger das Ziel.

Die historische Olympia-Laufserie 1896 -2012 (X) : 1500 Meter der Männer – Zwei Silber- und vier Bronzemedaillen für Deutschland seit Beginn der Olympischen Spiele

By GRR 0

Am Freitag, dem 5. August 2016 begannen die XXXI. Olympischen Sommerspiele Rio de Janeiro 2016 – am Freitag, dem 12. August 2016 wird die Leichtathletik im Olympiastadion gestartet.

Bis dahin wird hier in loser Reihenfolge jeweils eine der zwölf Laufdisziplinen (800 m bis Marathon) vorgestellt, natürlich mit besonderer Berücksichtigung der deutschen Teilnehmer/-innen.

In dieser Serie geht es jedoch um die Historie – um die medaillenreiche Vergangenheit der deutschen Leichtathletinnen und Leichathleten aus West (FRG) und Ost (GDR).

Während die Vergangenheit der deutschen Leichtathletik bei Olympischen Spielen doch sehr erfolgreich war, sind Erfolge nach Peking 2008 und London 2012 immer schwieriger geworden und der Aufwand wird immer größer.

Umso mehr erscheint es angebracht sich der Erfolge und der großen olympischen Leistungen der Deutschen in der Vergangenheit und an deren Namen zu erinnern, sowie deren Einsatz zu würdigen.

Es geht heute weiter mit den 1500 Metern der Männer.

Die 1500 m, die Königsdisziplin der Mittelstreckler, hat eine lange Tradition und gehört immer zu den Höhepunkten der Leichtathletik am letzten, bzw. vorletzten Tag bei Olympischen Spielen, Welt-und Europameisterschaften.

Seit 1896 in Athen gehören die 1500m ins olympische Programm.

Das Mutterland des Sports, England, war bei der Premiere der 1500m nicht vertreten.

Doch England hat im 1500m Lauf nicht nur die meisten Medaillen bei Gold, Silber und Bronze „abgeräumt“, sondern mit fünf Goldmedaillen auch die meisten Sieger gestellt, was für die Stärke der britischen Mittelstreckler von über 100 Jahren spricht, zumindest von 1900 an (Charles Bennett) bis 1984 (Sebastian Coe).

Die deutschen Mittelstreckler, so überragend sie auch immer im einzelnen waren, sind seit 1896 (Karl Galle) in vielen Endläufen mit dabei – aber das erforderliche Quentchen Glück auch eine Goldmedaille zu gewinnen, hatten sie trotz großartiger Leistungen nicht.

Klaus Richtzenhain und Jürgen Straub

Klaus Richtzenhain und Jürgen Straub sind die erfolgreichsten deutschen 1500m Läufer bei Olympischen Spielen – im Gegensatz zu den deutschen Frauen über 800m, die drei Goldmedaillen erliefen, bleibt das olympische Gold bei den Männern für deutsche Läufer bisher unerreicht.

1956 lief Klaus Richtzenhain in Melbourne auf das Silberpodest und 1980 in Moskau schaffte es Jürgen Straub sich die Silbermedaille zwischen den britischen Lauflegenden Sebastian Coe und Steve Ovett sensationell zu erkämpfen.

Weitere vier Bronzemedaillen zieren aber weiterhin die deutsche Ausbeute der Mittelstreckler, allerdings liegt die letzte Medaille von Jens-Peter Herold in Seoul 1988 leider auch schon lange zurück.

Überblick über die Medaillenverteilung die erfolgreichsten Nationen im 1500m Lauf:


Deutschland:

0 Gold/ 2 Silber/ 4 Bronze/ 4x vierte Plätze/ 1x Fünfter Platz/ 1x Sechster Platz/ 2x Siebenter Platz/ 1x Neunter Platz / 1 Zehnter Platz

23 Nationen teilen sich die Medaillen über 1500 m auf.

GBR: 5 G / 6 S / 3 B
KEN: 4 G / 2 S / 2 B
FIN:  3 G / 0 S / 1 B
USA: 2 G / 7 S / 4 B
NZL: 3 G /  1 S / 2 B
AUS: 2 G / 0 S / 1 B
ALG: 2 G
SWE 1 G / 1 S / 1 B
ESP: 1 G / 1 S / 1 B
MAR: 1 G / 2 S/ / 1 B
ITA: 1 G / 0 S / 1 B
LUX: 1 G
IRL:  1 G
FRA: 0 G/ 3 S / 2 B
GER: 0 G / 2 S / 4 B
SUI: 0 G / 1 S /
TCH: 0 G / 1 S
BEL: 0 G / 1 S
CAN: 0 G / 0 S / 1 B
POR: 0 G / 0 S / 1 B
HUN: 0 G / 0 S / 1 B
NED: 0 G / 0 S / 1 B
QAT: 0 G / 0 S / 1 B

Athen 1896 – „Was will denn der Kleine hier?“

Carl Galle schreibt in seinen Erinnerungen, er war 1,54 Meter groß, bei der Entscheidung zum 1500 m Lauf in Athen, schauten ihn seine Mitbewerber etwas verwundert an, als wollten sie sagen: „Was will denn der Kleine hier?“

Er kam vom Berliner Fußballclub Germania 88 und spielte Fußball, Kricket, Tennis und betrieb Leichtathletik. Für das Militär war er zu klein, war aber flink und ausdauernd und gewann die Deutsche und Kontinentale Meisterschaft über eine Meile (1609,35 m).

Ekkehard zur Megede schreibt in „Die Geschichte der olympischen Leichtathletik“: Es waren nur acht Teilnehmer, die durch keinen Vor- oder Zwischenlauf zu gehen brauchten. Gleich nach dem Startschuß eilte der Franzose Lermusiaux in schnellstem Tempo davon, die anderen in wilder Verfolgung hinterher.

Als die letzte Runde eingeläutet wurde ließ er merklich nach, sodaß der Australier Flack und der Amerikaner Blake an ihm vorbeiziehen konnten, was Galle leider nicht gelang.

Endlauf (7. April 1896):
 
1. Edwin Flack (Australien) 4:33,2 (OR) – 2. Arthur Blake (USA) 4:34,0* – 3. Albin Lermusiaux (Frankreich) 4:36,0* – 4. Carl Galle (Deutschland) 4:39,0* – 5. Agelos Phetsis (Griechenland) – 6. Demetrius Golemis (Griechenland) –
* geschätzt, da nur ein Zeitnehmer –
Die Namen der beiden restlichen Teilnehmer waren leider nicht zu ermitteln!

Paris 1900 – Werkmüller lief hinterher

Der einzige deutsche Teilnehmer Werkmüller lief von Anfang an weit hinter dem Feld her und belegte den neunten und letzten Platz.

Endlauf (15. Juli 1900)

1. Charles Bennett (GBR) 4:06,2 (WR) – 2. Henry Deloge (FRA) 4:06,6 * – 3. John Bray (USA) 4:07,2 * – 9. Werkmüller (Deutschland)
* geschätzt

St. Louis 1904 – Johannes Runge nach den 800m auch über 1500m Fünfter

E. z. Megede schreibt, daß Johannes Runge (Braunschweig) sich bei den „Deutschen Sichtkämpfen“ am 24. Juli 1904 in Hannover bestens für St. Louis empfohlen hatte: Es gelangen ihm zwei Rekorde und drei Siege. Die Rekorde erzielte er über 400 m mit 53,0 und über 800m in 1:59,4, gewann den Weitsprung mit 6.23 m und belegte im Dreisprung mit 12,44 m den zweiten Platz.

In St. Louis trat er über 800 m an und wurde Fünfter in 1:57,1 *.
48 Stunden nach den 800 m versuchte er noch einmal sein Glück über 1500m – er sagte danach, daß er auch in seiner besten Form den Sieger (er lief Weltrekord) nicht hätte schlagen können".

Endlauf (3. September 1904)

1. James Lightbody (USA) 4:05,4 (WR) – 2. Frank Verner (USA) 4:06,8 * – 3. L.E. Hearn (USA) – 4. D.C.Munson (USA) – 5. Johannes Runge – ohne Zeit 
* geschätzt

London 1908 – Für Hanns Braun waren die 1500 m doch zu lang

"Erst im April 1906 übernahm London die Ausrichtung der IV. Olympischen Spiele 1908, für die ursprünglich Rom vorgesehen war. London brachte den ersten großen Durchbruch in der olympischen Bewegung" schreibt Ekkehard zu Megede, "455 Teilnehmer aus zwanzig Nationen allein in der Leichtathletik – das war natürlich ein Rekord."

James Lightbody, Olympiasieger von 1904 musste gleich im ersten Vorlauf die Segel streichen. Für die deutsche Hoffnung Hanns Braun waren die 1500 m doch zu lang. Er schied im letzten Vorlauf als Dritter in 4:18,2 aus.

Endlauf (14. Juli)

1. Melvin Sheppard (USA) 4:03, 4 (OR) – 2. Harold Wilson (GBR) 4:03,6 – 3. Norman Hallows (GBR) 4:04,0 – 4. John Tait (CAN) – 5. Ivo Fairbairn-Crawford (GBR) – 6. Joseph Deakin (GBR) 

Stockholm 1912 – Erwin von Sigel Neunter

"Sechzehn Jahre nach der Wiederbegründung der Olympischen Spiele hatte die olympische Idee den Weltball erobert. Zum erstenmal beteiligten sich Athleten aus allen fünf Erdteilen". Georg Mickler schied als Fünfter im 5. Vorlauf aus".

Endlauf (10. Juli)

1. Arnold Jackson (GBR) 3:56,8 (OR) – 2. Abel Kiviat (USA) 3:56,9 – 3. Norman Taber (USA) 3:56,9 – 4. John Paul Jones (USA) 3:57,2 – 5. Ernst  Wide (SWE) 3:57,6 … … 9. Erwin von Sigel 4:05,3

Antwerpen 1920 – Ohne deutsche Läufer

Endlauf (19. August)

1. Albert Hill (GBR) 4:01,8 – 2. Philip Noel-Baker (GBR) 4:02,4 – 3. Lawrence Shields (USA) 4:03,1 – 4. Vaclav Vohralik (CSR) – 5. Sven Lundgren (SWE) – 6. André Audinet (FRA)

Paris 1924 – Nurmi siegt über 1500, Minuten später auch noch die 5000m!

Die VIII. Olympischen Spiele moderner Zeitrechnung in Paris  gingen als die "Nurmi-Spiele" in die Geschichte ein.

Endlauf (10. Juli) – Es gab sechs Vorläufe

1. Paavo Nurmi (FIN) 3:53,6 (OR) – 2. Willy Schärer (SUI) – 3:55,0 – 3. Henry Stallard (GBR) 3:55,6 – 4. Douglas Lowe (GBR) 3:57,0 – 5. Ray Buker (USA) 3:58,5 – 6. Lloyd Hahn (USA) 3:59,0 – 7. R. Watson (USA) 3:59,0 – 8. Frej Liewendahl (FIN) 4:00,3 

Nurmi gewann 26 Minuten später auch noch die 5000 m, heute unvorstellbar! Keine deutsche Läufer am Start.

Amsterdam 1928 – Drei deutsche Läufer im Endlauf

Unter den zwölf Teilnehmern, die den Endlauf erreichten waren mit Herbert Böcher, Hans Wichmann und Helmut Krause auch drei deutsche Mittelstreckler.

Sie übernahmen auch anfangs die Führung. Nach einer Runde ging Purje (FIN) nach vorne, Ladoumègue (FRA) wartete bis das Glockenzeichen ertönte udn entfesselte dann seinen Endspurt. Larva (FIN) heftete sich sofort an seine Fersen und überholte den Franzosen dann mühelos. Mit 3:53,2 verbesserte er Nurmis olympischen Rekord um 4 Zehntelsekunden.

Megede schreibt: „Purje sicherte sich die Bronzemedaille nur knapp gegen den sich verzweifelt wehrenden Hans Wichmann, der mit dem Engländer Cyril Ellis und dem Schweizer Paul Martin zwei hocheingeschätzte Weltklasseleute hinter sich ließ. Helmut Krause, der noch die Vier-Minuten-Grenze unterbot, belegte den siebenten Platz, Herbert Böcher gab auf".

Endlauf (2. August)

1. Harri Larva (FIN) 3:53,2 (OR) – 2. Jules Ladoumègue (FRA) 3:53,8 – 3. Eino Purje (FIN) 3 :54,4 – 4. Hans Wichmann 3:56, 8 – 7. Helmut Krause 3:59,0 – Herbert Böcher aufgegeben

Los Angeles 1932 – Otto Peltzer gab im Vorlauf auf

Endlauf (4. August)

1. Luigi Beccali (ITA) 3:51,2 (OR) – 2. John Cornes (GBR) 3:52,6 – 3. Philip Edwards (CAN) 3:52,8 – 4. Glenn Cunningham (USA) 3:53,4 – 5. Eric Ny (SWE) 3:54,6 – 6. Norwodd Hallowell (USA) 3:55,0

Otto Peltzer im 3. Vorlauf aufgegeben.

Berlin 1936 – Mit Böttcher, Mehlhose und Schaumburg

Endlauf (6. August)

1. John Lovelock (NZL) 3:47,8 (WR) – 2. Glenn Cunningham (USA) 3:48,4 – 3. Luigi Beccali (ITA) 3:49,2 – 4. Archie San Romani sen. (USA) 3:50.0 – 5. Philip Edwards (CAN) 3:50,4 – 6. John Cornes (GBR) 3:51,4 – 7. Miklos Szabo (HUN) 3:53,0 … 10. Friedrich Schaumburg 3:56,2 – 12. Werner Böttcher 4:04,2

London 1948- Ohne deutsche Läufer

Nach zwölfjähriger Pause – die Olympischen Spiele 1940 und 1944 fielen wegen des Zweiten Weltkriegs aus – traf man sich London – ohne Beteiligung von Deutschland und Japan.

Endlauf (6. August)

1. Henry Eriksson (SWE) 3:49,8 – 2. Lennart Strand 3:50,4 (SWE) – 3. Willem Slijkhuis (HOL) 3:50,4 – 4. Vaclav Cevona (CSR) 3:51,2 – 5. Gösta Bergkvist (SWE) 3:52,2 – 6. William Nankeville (GBR) 3:52,6 – 7. Sandor Garay (HUN) 3:52,8 – 8. Erik Jörgensen (DEN) 3:52,8 – 9. Joseph Barthel (LUX) …

Helsinki 1952 – Weltrekordler Werner Lueg Dritter – Lamers Sechster

„Die Engländer schworen auf Roger Bannister, die Deutschen auf Werner Lueg, die Tschechoslowaken auf Stanislaw Jungwirth, die Schweden auf Olle Aberg“ schreibt z. Megede vor dem Endlauf in Helsinki.

Die Deutschen erlebten seit 1951 eine Renaissance des Mittelstreckenlaufs, die guten Nachrichten, Namen und Zeiten überschlugen sich im Olympiajahr. Bei den Deutschen Meisterschaften im Berliner Olympiastadion am 29. Juni riß es die Zuschauer von den Sitzen als Werner Lueg (Gevelsberg) den Weltrekord von Hägg und Strand (beide SWE) von 3:43,0 einstellte.

Günther Dohrow (SCC Berlin) lief ein Wahnsinnstempo an um Lueg abzuschütteln (56,6 / 1:58,1 und 1000m in 2:31,0) – aber es reichte nicht – Lueg überspurtete ihn und verschenkte den Weltrekord, da er vor dem Ziel abstoppte und austrudelte. Dohrow lief 3:44,8, Lamers 3:47,4.

In Helsinki verletzte sich Dohrow im Training durch Luegs Spikes an der Ferse und lag zwei Tage im Bett, er schied dann im Zwischenlauf aus.

Im Endlauf übernahm Rolf Lamers (Oberhausen) die Führung, durchlief die 400m in 57,8 und 800 m in 2:01,4 – aber das war zu langsam. Bei 1000m übernahm Lueg die Führung. 5 Meter Vorsprung hatte Werner Lueg Vorsprung eingangs der Zielgeraden. Plötzlich tauchten aus der Kurve zwei Läufer aus mit denen überhaupt keiner gerechnet hatte: Joseph Barthel (LUX) und Robert McMillen (USA).

Werner Lueg bemerkte das, sah sich um und bekam Nerven, verkrampfte, wehrte sich verzweifelt, aber Barthel siegte" so z.Megede.

Endlauf (26. Juli)

1. Joseph Barthel (LUX) 3:45,2 (OR)– 2. Robert McMillen (USA) 3:45,2 (OR)- 3. Werner Lueg 3:45,4 – 4. Roger Bannister (GBR) 3:46,05. Patrick El Mabrouk FRA) 3:46,06. Rolf Lamers 3:46,8 – Günther Dohrow (Zwischenlauf)

Melbourne 1956 – Favorit Siegfried Herrmann mit Sehnenriß – Richtzenhain mit Silber

37 Mittelstreckler bewarben sich um den Endlauf in Melbourne. Es gab nur Vorläufe, keine Zwischenläufe wie in Helsinki. In Siegfried Herrmann (Erfurt) sahen Experten den kommenden Olympiasieger, aber im dritten Vorlauf mußte er sich 300m vor dem Ziel, als er antreten wollte, nach einem Achillessehnenriß auf den Rasen retten. Günther Dohrow (SCC Berlin) war als Neunter im Vorlauf gescheitert.

Die Hoffnungen ruhten jetzt nur noch auf den Leipziger Klaus Richtzenhais (geb. am 1.11.1934 in Berlin, 1.78 m, 63 kg / Trainer Max Syring/Ewald Mertens / SC Turbine Erfurt) –Richtzenhain stieß 1955 als 21-Jähriger aus dem Nichts in die Weltelite vor.

Im Endlauf wurden die 600m in 1:29,3 (Halberg), 800 m in 2:00,1 (Hewson) und 1200m in 3:01,3 (Hewson) zurückgelegt. Landy, Richtzenhain, Tabori, Hewson und Jungwirth suchten die Entscheidung, aber auf Delany, den Iren, in USA geschult, achtete keiner. Wie ein Sprinter zog er phänomenal an allen vorbei und siegte.

Richtzenhain gelang es knapp den berühmten John Landy niederzuhalten und so die Silbermedaille zu gewinnen – und schaffte damit einen noch größeren Erfolg als 4 Jahre vorher der Weltrekordmann Werner Lueg.

Endlauf (1. Dezember):

1. Ronald Delany (IRL) 3:41,2 (OR)2. Klaus Richtzenhain 3:42,0 – 3. John Landy (AUS) 3:42,0 – 4. Laszlo Tabori (HUN) 3:42,6 – 5. Brian Hewson (GBR) 3:42,6 – 6. Stanislav Jungwirth (CSR) 3:42,6 – 7. Necille Scott /NZL) 3:42,8 – 8. Ian Boyd (GBR) 3:43,0

Rom 1960 – Hannemann, Valentin und Schwarte

"Er aß rohe Mohrrüben, Kopfsalat, Nüsse und Haferschleimsuppen, und wenn er sich etwas Besonderes leisten wollte, verspeiste er Rosinen und trank dazu Milch. Er sauste in aller Frühe die sandigen Dünen hinaus, hetzte durch Buschpfade über Stock und Stein, sprang über Stacheldrahtzäun, legte auf diese Weise vierzehn bis fünfzehn Meilen zurück … " schreibt zur Megede und meint damit Herb Elliott.

"Valentin lief kurz vor der Abreise in Potsdam 3:38,7 deutschen Rekord, in Rom lief er wie ein Anfänger und schied im Voröauf in 3:46,9 als Sechster aus. Adolf Schwarte lief im Vorlauf 3:45,3 und verpasste knapp den Endlauf".

Endlauf (6. September)

1. Herbert Elliott (AUS) 3:35,6 (WR) – 2. Michael Jazy (FRA) 3:38,4 – 3. Istvan Roszavölgyi (HUN) 3:39,3 – 4. Dan Waern (SWE) 3:40,0 – 5. Zoltan Vamos (ROM) 3:40,8 – 6. Dyrol Burleson (USA) 3:40,9 – 7. Michael Bernard (FRA) 3:41,5 – 8. James Grelle (USA) 3:45,0 – 8. Arne Hamarsland (NOR) 3:45,0

Tokio 1964 – May, Holt und Valentin

Valentin wurde in seinem Vorlauf Sechster in 3:44,9 – Jürgen May als Zweiter 3:44,2 und Wolf-Dieter Holtz in gleicher Position 3:46,6, beide kamen eine Runde weiter.

Endlauf – (21. Oktober)

1. Peter Snell (NZL) 3:38,1 – 2. Josef Odlozil (CSSR) 3:39,6 – 3. John Davies  (NZL) 3:39,6 – 4. Alan Simpson (GBR) 3:39,7 – 5. Dyrol Burleson (USA) 3:40,0 – 6. Witold Baran (POL) 3:40,3 – 7. Michael Bernard (FRA) 3:41,2 – 8. John Whetton (GBR) 3:42,4 – 9. Jean Wadoux (FRA) 3:45,4

Mexico City 1968 – Bodo Tümmler als Dritter auf der “Höhe” – Harald Norpoth Vierter

„Der Sturmlauf des Kipchoge Keino“ (KEN) so beschreibt z. Megede das phänomenale Rennen von Keino im Endlauf in Mexico City. Keino, Jim Ryun der junge Wunderläufer aus den USA und der Europameister von Budapest 1966 aus Berlin Bodo Tümmler (8.12.1943 in Thorn, Trainer Wolfgang Meller / SCC Berlin) waren schon im vorhinein die Favoriten.

Tümmler wurde zudem vom Bundestrainer Paul Schmidt hervorragend gecoacht, hatte bereits von 1965 an drei Vorbereitungsrennen in Mexico hinter sich gebracht und damit Höhenerfahrung.

Harald Norpoth (Preußen Münster) hatte erfolglos die 5000 m hinter sich (und aufgegeben) und erkämpfte sich aber trotzdem einen Endlaufplatz über 1500 m, Arnd Krüger war im Zwischenlauf ausgeschieden.

Bodo Tümmler sagte vorher realistisch in seiner ureigenen Art: „3:40 traue ich mir bei den Olympischen Spielen zu“ – mit 3:39,0 und mit der Bronzemedaille löste er seine Einschätzung beim Rennen der Giganten dann auch folgerichtig ein".

"Keino wollte mit einem Tempolauf auf Biegen und Brechen die Spurtkraft Ryuns brechen. 400 m wurden in 56,0 passiert (Jipcho), aber bei 800m (1:55,3) war Keino schon vorn. Tümmler und Norpoth (als 5000m Olympiazweiter von Tokio) liefen in seinen Fahrwasser, Ryun bummelte hinterher, fast 20 Meter hinter Keino. Der passierte die 1200m in 2:53,4 und legte noch zu, Ryun erreichte Tümmler und Norpoth erst auf der Gegengeraden und wurde dann noch Zweiter.

Beide Deutschen taktierten fehlerlos – und außer Bodo Tümmler lief auch Harald Norpoth famos und belegte den undankbaren vierten Platz, der aber aller Ehren wert war".

Endlauf: 20. Oktober

1. Kipchoge Keino (KEN) 3:34,9 (OR) – 2. James Ryun (USA) 3:37,8 – 3. Bodo Tümmler 3:39,0 – 4. Harald Norpoth 3:42,5

München 1972 – Wellmann im Endlauf

Die drei Medaillengewinner von Mexico waren auch in München dabei, Jim Ryun stürzte schon im Vorlauf, Bodo Tümmler kam mit gesundheitlichen Problemen nicht über den Zwischenlauf hinaus, nur Keino war wieder im Endlauf und wurde Zweiter.

Auch für Klaus-Peter Justus war im Zwischenlauf Feierabend. Paul-Heinz Wellmann der 20-Jährige aus Haiger lief im Zwischenlauf glänzende 3:38,4, konnte aber im Endlauf nichts mehr zusetzen und wurde Siebenter.

Endlauf: 10. September

1. Pekka Vasala (FIN) 3:36,3 – 2. Kipchoge Keino (KEN) 3:36,8 – 3. Rod Dixon (NZL) 3:37,5 – 7. Paul-Heinz Wellmann 3:40,1

Montréal 1976 – Wellmann jetzt mit der Bronzemedaille

Paul-Heinz Wellmann, Thomas Wessinghage und Karl Fleschen waren die drei Musketiere der deutschen Läufer in Montréal.

Thomas Wessinghage, der bessere Vorleistungen als Wellmann hatte, schaffte den Zwischenlauf, konnte aber nicht in den Endlauf vordringen.

Der große Favorit war John Walker (NZL), aber auch der Ire Eamonn Coghlan hatte Medaillenchancen. Der Belgier Ivo van Damme, der schon über 800 m Zweiter war, sorgte auch über 1500m für eine Überraschung. Wellmann fing auf der Innenbahn den höher eingeschätzten Coghlan noch ab und wurde glücklicher Bronzemedaillengewinner.

Endlauf: 31. Juli

1. John Walker (NZL) 3:39,17 – 2. Ivo van Damme (BEL) 3:39,27 3. Paul-Heinz Wellmann 3:39,33

Moskau 1980 – Jürgen Straub erkämpft Silber vor Ovett, Busse Vierter

Die Spiele von Moskau waren bei den Mittelstrecklern das große Aufeinandertreffen der Lauflegenden von Steve Ovett und Sebastian Coe (beide GBR). Coe, der Weltrekordler hatte die 800m überraschend gegen Ovett verloren und suchte jetzt die Revanche über 1500m. Im Endlauf gab es wieder die schon üblichen Stehversuche.

Jürgen Straub (geb. 3.11.1953 in Weitersroda – ASK Vorwärts Potsdam / Trainer Bernd Dießner) brachte wenigstens mit 61,6 für 400m und 2:04,9 etwas Tempo in das Rennen, es wollte aber partout keiner an die erste Stelle gehen. Straub wußte über seine Fähigkeit nur über eine lange Beschleunigung eine Chance im Endkmapf zu haben, 300 m vor dem Ziel lag Jürgen Straub immer noch in Front, eingangs der letzten Kurve zog dann Coe sprintend an Straub vorbei, Ovett konnte nicht folgen, Coe lief die letzten 100m in 12,1 – Jürgen Straub reizte seine läuferischen Karte voll aus und blieb sensationell zwischen den beiden britischen Laufassen.

Andreas Busse erlief sich einen guten vierten Platz.

Endlauf: 1. August:
1. Sebastian Coe (GBR) 3:38,42. Jürgen Straub 3:38,8 – 3. Steve Ovett (GBR) 3:39,0 – 4. Andreas Busse 3:40,2

1984 Los Angeles – Uwe Becker im Halbfinale 3:37,76

(Wikipedia) Für das Finale am 11. August 1984 hatten sich alle drei Briten sowie zwei US-Amerikaner und zwei Spanier qualifiziert. Dazu kamen jeweils noch ein Läufer aus Kenia, Italien, der Schweiz, dem Sudan und Neuseeland.

Die drei Briten stellten die Favoriten. Neben Steve Ovett und Weltrekordler Sebastian Coe kam auch Welt- und Europameister Steve Cram hinzu. Die Zuschauer legten besonderes Augenmerk auf den kalifornischen Lokalamatador, dem Vizeweltmeister Steve Scott.

Die erste Runde, in der das Feld zusammenblieb, wurde vom Sudanesen Omer Khalifa angeführt. In der zweiten Runde ging auf der Gegengeraden Scott nach vorne und erhöhte das Tempo. Das Feld zog sich etwas auseinander. Coe lag eingangs der Zielgeraden auf Platz 3 hinter Khalifa, hinter Coe hatten sich Cram, der Spanier José Manuel Abascal und der Kenianer Joseph Chesire platziert. In Runde 3 verloren Khalifa und Chesire immer weiter an Boden, Abascal und Coe zogen an Scott vorbei.

Eingangs der letzten Runde lag Abascal vor Coe und Cram, dahinter lag der Steve Ovett vor den beiden US-Läufern Scott und Jim Spivey. Noch in der Kurve gab Ovett, der an Atemproblemen litt, das Rennen auf. Auf der Gegengeraden zogen Abascal, Coe und Cram das Tempo an, Chesire versuchte Anschluß zu halten. Noch vor der letzten Kurve zogen Coe und Cram an Abascal vorbei. Auf der Zielgeraden konnten die beiden Briten das Tempo nochmals steigern, Abascal konnte nicht mehr mitgehen und musste sich den Angriffen des Kenianers erwehren.

Coe gewann das Rennen in neuer Olympiarekordzeit vor Cram.

Abascal konnte die Bronzemedaille knapp vor Chesire ins Ziel bringen. Hinter dem Kenianer hatte sich Spivey auf Platz 5 geschoben vor den Schweizer Peter Wirz. Auf Platz 7 folgte der zweite Spanier, Andrés Vera, dahinter folgten dann Khalifa, der Neuseeländer Tony Rogers, Scott und auf Platz 11 der Italiener Riccardo Materazzi.

Sebastian Coe war der erste Athlet, der seinen Olympiasieg in dieser Disziplin wiederholen konnte.

José Manuel Abascal gewann die erste spanische Medaille über 1500 Meter. (Wikipedia)

Platz Name Nation Zeit Anmerkung
1 Sebastian Coe Vereinigtes Königreich Vereinigtes Königreich 3:32,53 min OR
2 Steve Cram Vereinigtes Königreich Vereinigtes Königreich 3:33,40 min  
3 José Manuel Abascal Spanien Spanien 3:34,30 min  
4 Joseph Chesire Kenia Kenia 3:34,52 min  
5 Jim Spivey Vereinigte Staaten Vereinigte Staaten 3:36,07 min  
6 Peter Wirz Schweiz Schweiz 3:36,97 min  
7 Andrés Vera Spanien Spanien 3:37,02 min  
8 Omer Khalifa Sudan Sudan 3:37,11 min  
9 Tony Rogers Neuseeland Neuseeland 3:38,98 min  
10 Steve Scott Vereinigte Staaten Vereinigte Staaten 3:39,86 min  
11 Riccardo Materazzi Italien Italien 3:40,74 min  
Steve Ovett Vereinigtes Königreich Vereinigtes Königreich   DNF

Uwe Becker wurde im 5. Vorlauf Dritter in 3:37,76 – im 2. Halbfinale lief er als Sechster 3:37,76 – konnte aber damit nicht das Finale erreichen.

Seoul 1988 – Jens-Peter Herold Dritter vor Steve Cram

Said Aouita, der 1500m Weltrekordler, trat nach seinem dritten Platz über 800m nur noch zum Vorlauf an und verzichtete dann. So kam Peter Rono (KEN) zu einem unerwartetem Sieg, er schockte die vermeintlichen Favoriten wie Steve Cram (GBR).

Jens-Peter Herold (geb. 2.06.1965 in Neuruppin, ASK Vorwärts Potsdam/SCC Berlin -ab 1992 – Trainer Bernd Dießner) lag mit anderthalb Meter Rückstand hervorragend zum Sieger kurz vor dem Ziel in Position, konnte aber Peter Elliot (GBR) nicht mehr bezwingen.

Endlauf: 1. Oktober

1. Peter Rono (KEN) 3:35,96 – 2. Peter Elliot (GBR) 3:36,21 – 3. Jens-Peter Herold 3:36,24 – 4. Steve Cram (GBR) 3:36,24

Barcelona 1992 – Herold wieder im olympischen Endlauf

Im olympischen Endlauf gab es zunächst wieder die schon üblichen Stehversuche, aber dann in der letzten Kurve setzte Spaniens Hoffnung einen totalen Sprint an der nicht endete und ihn zum umjubelten Sieg führte. Es triumphierten die Spurtläufer.

Jens Peter Herold wurde Sechster noch vor Nourredine Morceli, dem Favoriten und Weltmeister des letzten Jahres.

Allein schon die Vorläufe und Halbfinals waren hart umkämpft und ließen viele Favoriten straucheln.
Halbfinale: Rüdiger Stenzel (TV Wattenscheid) 8. mit 3:40,23 – Hauke Fuhlbrügge (TSV Erfurt) 11. mit  3:38,45

Endlauf: 8. August

1. Fermin Cacho (ESP) 3:40,12 – 2. Rachid El-Basir (MAR) 3:40,62 – 3. Mohamed Sulaiman (QAT) 3:40,69 – 6. Jens-Peter Herold 3:41,53

Atlanta 1996 – Michael Gottschalk im Vorlauf

1. Noureddine Morceli (ALG) 3:35.78 – 2. Fermín Cacho (ESP) 3:36.40 – 3. Stephen Kipkorir (KEN) 3:36.72 – 4. Laban Rotich (KEN) 3:37.39 – 5. William Tanui (KEN) 3:37.42 – 6. Abdi Bile (SOM) 3:38.03    

Michael Gottschalk 11. VL 3:56,46

Sydney 2000 – Deutsche 1500 m Läufer nicht vertreten!

1. Noah Ngeny KEN  3:32,07 (OR) – 2. Hicham El Guerrouj  MAR  3:32,32 – 3. Bernard Lagat  KEN 3:32,44 – 4. Mehdi Baala FRA  3:34,14 – 5. Kevin Sullivan CAN 3:35,50 – 6. Daniel Zegeye ETH 3:36,78 – 7. Andrés Manuel Díaz ESP 3:37,27 – 8. Juan Carlos Higuero ESP  3:38,91 –

DLV nicht vertreten

Athen 2004 -Wolfram Müller im Vorlauf

1. Hicham El Guerrouj  MAR 3:34,18 – 2. Bernard Lagat  KEN 3:34,30 – 3. Rui Silva POR 3:34,68 – 4. Timothy Too Kiptanui  KEN 3:35,61 – 5. Iwan Heschko UKR     3:35,82 – 6.  Michael East  GBR 3:36,33 – 7. Reyes Estévez  ESP 3:36,63 – 8.  Gert-Jan Liefers  NED     3:37,17

Wolfram Müller 9. im Vorlauf 3:46,75

Peking 2008  – Carsten Schlangen im Halbfinale

Der Bericht über Peking 2008 auf German Road Races e.V.

Rashid Ramzi* knapp vor Asbel Kiprop über 1.500 m – Im Kampf um Bronze setzte sich Nicholas Willis durch

Rashid Ramzi* ist der neue Olympiasieger über 1.500 m. Der 28-Jährige aus Bahrain gewann sein erstes olympisches Gold in 3:32,94 Minuten vor dem Kenianer Asbel Kiprop (3:33,11) und dem Neuseeländer Nicholas Willis, der überraschend in 3:34,16 zur Bronzemedaille lief. „Das ist ein riesiger Erfolg für Bahrain, denn wir sind nur ein sehr kleines Land.

Aber auch in Marokko freuen sich die Menschen über diesen Erfolg“, erklärte Rashid Ramzi, der aus dem nordafrikanischen Land stammt.

Es war lange Zeit der Kenianer Augustine Choge, der das Tempo an der Spitze bestimmte. Erst 250 Meter vor dem Ziel ging Rashid Ramzi vorbei und zog einen langen Spurt an. Gefährlich nahe kam ihm auf der Zielgeraden Asbel Kiprop, doch der Doppel-Weltmeister von 2005 (800 und 1.500 m) hielt gegen und sicherte sich das Gold. „Ob ich jetzt auch über 5.000 Meter antreten werde, habe ich noch nicht entschieden. Ich habe zurzeit auch noch ein paar Schlafprobleme aufgrund der Zeitumstellung“, antwortete Rashid Ramzi auf die Frage, ob er nun jenen Doppelsieg anstrebt, den vor vier Jahren in Athen Hicham El Guerrouj (Marokko) schaffte.

Im Kampf um Bronze setzte sich Nicholas Willis durch. „Für mich ist das ein riesiger Erfolg und auch für Neuseeland – wir haben schließlich eine so große Tradition in den Mittelstrecken mit zum Beispiel Peter Snell oder John Walker. Ich denke, dieser neue Erfolg für Neuseeland kann auch Youngster motivieren, mit dem Laufen anzufangen“, erklärte der 25-jährige Nicholas Willis.

1. Rashid Ramzi* BRN 3:32,94
2. Asbel Kipruto Kiprop KEN 3:33,11 – Nicholas Willis NZL 3:34,16 – 4. Mehdi Baala FRA 3:34,21 – 5. Juan Carlos Higuero ESP 3:34,44 – 6. Abdalaati Iguider MAR 3:34,66 – 7. Juan Van Deventer RSA 3:34,77 – 8. Belal Mansoor Ali BRN 3:35,23 – 9. Andy Baddeley  GBR 3:35,37 – 10. Augustine Kiprono Choge KEN 3:35,50 – 11. Daham Naim Bashir QAT 3:37,68 – 12. Christian Obrist  ITA 3:39,87

Carsten Schlangen: 6. VL: 3:36,34 – HF: 8. 3:37,94

* Bei den Olympischen Spielen 2008 in Peking kam Ramzi über 1500 Meter als Erster ins Ziel. Am 29. April 2009 bestätigte das Nationale Olympische Komitee von Bahrain, dass Ramzi bei Nachkontrollen von Dopingproben, die während der Olympischen Spiele von Peking 2008 genommen worden waren, positiv auf das EPO-Mittel CERA getestet worden ist. Auch in der B-Probe wurde CERA gefunden. Daraufhin wurde ihm die olympische Goldmedaille aberkannt  und die IAAF sperrte ihn für zwei Jahre. (Wikipedia)

LONDON 2012 – Taoufik Makhloufi: Erst disqualifiziert, dann Olympiasieger – Carsten Schlangen im Vorlauf

Erst disqualifiziert, dann Olympiasieger: Der Algerier Taoufik Makhloufi gewann am Dienstagabend die Goldmedaille über 1500 m. Der 24-Jährige dominierte die Schlussphase des Rennens. Nachdem er knapp 300 Meter vor dem Ziel die Spitze vom Kenianer Silas Kiplagat übernommen hatte, war er nicht mehr einzuholen und lief in 3:34,08 Minuten vor dem Überraschungs-Zweiten Leonel Manzano (USA/3:34,79) und dem Marokkaner Abdalaati Iguider (3:35,13) ins Ziel.

Vierter wurde der WM-Dritte von 2011, Matthew Centrowitz (USA/3:35,17), Rang fünf belegte überraschend der Landesrekord laufende Norweger Henrik Ingebrigtsen mit 3:35,43. Die Kenianer spielten keine Rolle, der Gold-Favorit Asbel Kiprop kam schließlich nur als Letzter auf dem zwölften Rang ins Ziel (3:43,83). „Ich hatte Schmerzen in der Wadenmuskulatur“, erklärte der Kenianer.

Der 24-jährige Taoufik Makhloufi, der sich in diesem Jahr unerwartet auf Weltklassezeiten von 3:30,80 Minuten (1.500 m) und 1:43,88 (800 m) verbessert hatte, gewann bei seinen ersten Olympischen Spielen auf Anhieb Gold. Am Tag vor dem Finale sah es allerdings so aus, als dürfe er gar nicht starten. Er war auch über 800 m gemeldet und startete im Vorlauf.

Allerdings beendete er das Rennen nach 200 Metern vorzeitig und wurde daraufhin disqualifiziert, weil es als unsportliches Verhalten gilt, wenn ein Athlet nicht versucht, erfolgreich zu sein.

Wie Taoufik Makhloufi erklärte, hatte er das Rennen wegen Knieschmerzen aufgegeben. „Ich wollte vor dem 1.500-Meter-Finale nichts riskieren.“ Nachdem er ein ärztliches Attest vorweisen konnte, wurde die Disqualifikation rückgängig gemacht. (Wikipedia)

Finale: 7. August 2012, 22:15 Uhr (MESZ)

Deutscher Teilnehmer:
Carsten Schlangen Deutschland GER (3:38,23 min / 15.)

Österreichischer Teilnehmer:
Andreas Vojta Österreich AUT (3:43,52 min / 36.)

1500 Metres – M   Final – IAAF

07 August 2012 – 21:15

Position Bib Athlete Country Mark .
1 1008 Taoufik Makhloufi ALG 3:34.08 .
2 3234 Leonel Manzano USA 3:34.79 (SB)
3 2456 Abdalaati Iguider MAR 3:35.13 .
4 3210 Matthew Centrowitz USA 3:35.17 .
5 2596 Henrik Ingebrigtsen NOR 3:35.43 (NR)
6 1687 Mekonnen Gebremedhin ETH 3:35.44 .
7 2299 Silas Kiplagat KEN 3:36.19 .
8 3078 Ilham Tanui Özbilen TUR 3:36.72 .
9 2612 Nicholas Willis NZL 3:36.94 .
10 1252 Belal Mansoor Ali BRN 3:37.98 .
11 2295 Nixon Kiplimo Chepseba KEN 3:39.04 .
12 2300 Asbel Kiprop KEN 3:43.83 .
Intermediate Bib Athlete nat Mark
400m 1252 Belal Mansoor Ali BRN 58.30
800m 2295 Nixon Kiplimo Chepseba KEN 1:58.63
1200m 2299 Silas Kiplagat KEN 2:54.72

 

Mit Jens-Peter Herold 1992 in Barcelona hört leider die "Hall of Fame" der deutschen Mittelstreckler über 1500 m in den Endläufen der Olympischen Spiele auf.

Man muß konstatieren, daß auch die Mittelstreckenhochburg Großbritannien in den beiden letzten olympischen Endläufen nicht mehr vertreten war, jedoch die afrikanischen Läufer immer mehr vertreten sind.

Das Zeitalter der afrikanischen Siegläufer hat begonnen – aber man sollte die Hoffnung nie aufgeben … schöne Überraschungen wird es im Laufsport – auch für die Deutschen – immer irgendwann mal wieder geben.

Horst Milde

Das Finale über 1500 m der Männer bei den XXXI. Olympischen Spielen in RIO findet am Sonnabend, dem 20. August 2016 um 21.00 Uhr (Ortszeit) statt (MESZ= plus 5 Stunden).

Ergänzungen und/oder Korrekturen zum Beitrag sind erwünscht. Auch Bilder deutscher Läuferinnen, die hier erwähnt wurden, sind zum Einfügen erwünscht (mit Copyright Freigabe). Danke im voraus!

Siehe 1500 m Statistik pdf am Ende aller links: 2016 Olympic Games Statistics – Men’s 1500m by K Ken Nakamura

Petition unterschreiben – Schreiben an das IOC

Whistleblower nicht bestrafen

Die historische Olympia-Laufserie:

Die historische Olympia-Laufserie 1896 – 2012 (I): 800 Meter der Frauen – Erste Goldmedaille in Amsterdam 1928 für Deutschland seit Beginn der Olympischen Spiele – Horst Milde berichtet

Die historische Olympia-Laufserie 1896 – 2012 (II): 10.000 m der Männer – Seit 1912 im Programm – Hans Grodotzki mit Silber in Rom – Horst Milde berichtet

Die historische Olympia-Laufserie 1896 – 2012 (III): 10.000 m der Frauen – Seit 1988 im Programm – Kathrin Ullrich, Uta Pippig und Sabrina Mockenhaupt – Horst Milde berichte

Die historische Olympia-Laufserie 1896 – 2012 (IV): Marathon der Frauen – Erst seit Los Angeles 1984 im Programm – Kathrin Doerre mit Bronze, einem vierten und fünften Platz – Horst Milde berichtet

Die historische Olympia-Laufserie 1896 – 2012 (V): 800 Meter der Männer – Nils Schumann mit der Goldmedaille und drei Bronzemedaillen für Deutschland seit Beginn der Olympischen Spiele 1896 – Horst Milde berichtet

Die historische Olympia-Laufserie 1896 – 2012 (VI): 3000 Meter Hindernis der Frauen – Antje Möldner-Schmidt und Gesa Felicitas Krause im Endlauf in London 2012 – Horst Milde berichtet

Die historische Olympia-Laufserie 1896 – 2012 (VII): 1500 Meter der Frauen – Drei Silber- und eine Bronzemedaille für die deutschen Frauen – Horst Milde berichtet

Die historische Olympia-Laufserie 1896 – 2012 (VIII): 3000-m-Hindernis der Männer – Alfred Dompert 1936 und Frank Baumgartl 1976 gewinnen jeweils eine Bronzemedaille – Horst Milde berichtet

Die historische Olympia-Laufserie 1896 – 2012 (IX): 5000 Meter der Frauen – Irina Mikitenkos Fünfter Platz in Sydney die bisher beste Platzierung – Horst Milde berichtet

Die Olympia-Vorschau Rio 2016:

Olympia-Vorschau 2016 (1): Das deutsche Marathon-Frauenteam in Rio

Olympia-Vorschau 2016 (2): Das deutsche Marathon-Männerteam in Rio

Olympia-Vorschau Rio 2016 (3): Sieben Marathon-Favoriten für Rio

Olympia-Vorschau Rio 2016 (4): Sieben Marathon-Favoritinnen für Rio

 

 

author: GRR

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