Sieger Maenner (v.lks.): 1. Platz Vico Merklein - 2. Platz Arkadiusz Skrzypinski (m) - 3. Platz Walter Ablinger (r.) ©Sandra Winzer
Die HCT (Handbike City Trophy) zu Gast beim 38. Berlin-Marathon – Strahlendes Wetter, strahlende HandbikerInnen, strahlende Rekorde! Jörn Kreinberg berichtet
Der 25. September 2011 war einer dieser perfekten Tage, die es bedarf, um großes zu vollbringen. Schon auf der Messe, bei der Startnummernausgabe auf dem Gelände des Flughafens Tempelhof, spürte man den festen Willen bei den HandbikerInnen, mindestens ihre persönliche Bestzeit verbessern zu wollen bzw. einen Streckenrekord zu fahren.
Streckenrekorde
Vico Merklein (GER) in 01:04:12 Std. als Gesamtsieger
Walter Ablinger (AUT) in 01:04:14 Std. in der Division MH2
Wolfgang Schattauer (AUT) in 01:17:43 in der Division MH1
Ursula Schwaller (CHE) in 01:17:09 bei den Frauen/Liegebike
Das Rennen
Nach der Regenschlacht des letzten Jahres waren beim 38. Berlin Marathon ideale äußere Bedingungen. Die Sonne schien und das neue Startprozedere, bei dem die FahrerInnen ihre Startplätze auf der linken und rechten Straßenseite direkt anfuhren, erwies sich als gute Lösung und gab viele positive Rückmeldungen.
Pünktlich um 08:43 Uhr wurde das Rennen dann gestartet.
Auf der rechten Seite der Straße des 17. Juni legten der Deutsche Vico Merklein, der Pole Arkadiusz Skrzyinski und der Österreicher Walter Ablinger ein so hohes Tempo vor, dass nach 500 Metern bereits eine Lücke zu den Verfolgern entstand, die nicht mehr geschlossen werden konnte. Diesen Superstart kommentierte der als Fahrer „mit einem hohen Druckvermögen“ bekannte Torsten Purschke nach dem Rennen mit den anerkennenden Worten: „ Ich habe maximale Wattzahlen gekurbelt, aber die drei waren heute so stark, dass ein rankommen nicht möglich war“.
Diesen Abstand baute die Führungsgruppe dann kontinuierlich aus. An den Zwischenzeiten konnte man bereits ablesen, dass ein Streckenrekord immer wahrscheinlicher wurde. Als die drei dann auf der Zielgeraden fuhren, konnte Vico Merklein das Tempo noch einmal so verschärfen, dass ihm der Sieg nicht mehr zu nehmen war. „ Bei der WM Anfang September gab es ein sehr taktisches Rennen, so dass ich im Ziel nicht richtig ausgepowert war. Das wollte ich hier nicht wieder erleben. Ich wollte unbedingt von Anfang an Vollgas geben, und das habe ich auch gemacht, so dass ich bereits bei der Siegessäule mit meinem Teamkollegen Arkadiusz Skrzypinski sowie Walter Ablinger vorne lag. Damit war die Vorentscheidung gefallen“ so Merklein.
Mit einer Zeit von 01:04:12 Std. verbesserte er den alten Streckenrekord von Bernd Jeffré aus dem Jahr 2008 deutlich.
Bei den Frauen konnte sich die amtierende Weltmeisterin im Zeitfahren und Straßenrennen, Ursula Schwaller aus der Schweiz, von Ihren Konkurrentinnen schnell absetzen. Bei Kilometer 33 kam dann der Pannenteufel in Form eines gerissenen Bowdenzugs ihrer Bremse. „Da musste ich erst einmal anhalten und die defekten Teile entfernen, weil mir die Reste bei jeder Kurbelumdrehung ins Gesicht schlugen“, so Schwaller nach dem Rennen.
Trotzdem gewann Ursula Schwaller das Rennen in Berlin souverän vor Karen Darke aus England und Svetlana Moshkovitch aus Russland mit einem neuen Streckenrekord in 01:17:09 Std. für Frauen/Liegebike.
Jörn Kreinberg
Web: www.Handbikesport.de