Spannung versprechen alle Entscheidungen. Beispielsweise bei den Frauen. Machen Andrea Eskau und Monique van der Vorst den Sieg unter sich aus
Die Handbiker sind zum fünften Mal beim BERLIN-MARATHON dabei – gibt es einen Weltrekord – oder ein Taktikrennen – Uwe Herrmann berichtet
Der BERLIN-MARATHON geht im olympisch-paralympischen Jahr 2008 in seine 35. Auflage. Als jüngste eingegliederte Sportart stehen die Handbiker zum fünften Mal an der Startlinie der Straße des 17. Juni. Und dieses Mal werden sich 150 Handbikerinnen und Handbiker auf die 42,195 lange Strecke durch die Bundeshauptstadt machen.
Unter den Teilnehmern sind die Topfavoritin Andrea Eskau (Deutschland) und ihre Dauerrivalin Monique van der Vorst (Niederlande). Bei den Herren wird das Feld der Topathleten angeführt von den Deutschen Vico Merklein, Bernd Jeffre und Norbert Koch, dem Libanesen Edward Maalouf, dem Österreicher Elmar Sternath und Vorjahres- und HCT-Dauersieger Wim Decleir aus Belgien.
Mit dabei sein werden auch einige Handbiker/innen, die erst kurz zuvor von den Paralympics (6. bis 17. September) aus Peking heimkehren. In China befand sich Handbiken zum zweiten Mal im Programm. Gefahren wurde ein Straßenrennen über eine Distanz von 48,4 Kilometer (Frauen 36,3 Kilometer) sowie ein Einzelzeitfahren über 12,7 Kilometer.
Sofern alle gesund und in guter Form aus China zurückkommen, wird Berlin das erste Aufeinandertreffen nach den Paralympics sein. Aber gerade die Nichtnominierten möchten sich beweisen und ihrer Konkurrenz den Auffahrschutz zeigen. Der ein oder andere Peking-Starter wird Berlin als Frustbewältigung nehmen und sich rehabilitieren wollen.
Die entscheidende Frage ist, ob gemeinsam auf eine Marathonweltbestzeit hingearbeitet oder eher taktiert wird. Egal wie, wahrscheinlich wird es wieder zu einer Spurtentscheidung am Brandenburger Tor kommen – wobei man diesmal den Nutznießer der vergangenen zwei Jahre, Wim Decleir hinter gerne hinter sich lassen möchte.
Spannung versprechen alle Entscheidungen. Beispielsweise bei den Frauen. Machen Andrea Eskau und Monique van der Vorst den Sieg unter sich aus, oder kommt eine Fahrerin aus dem Hintergrund, mit der niemand rechnet? In der Division A treffen mit den beiden Österreichern Christoph Etzelsdorfer und Wolfgang Schattauer sowie dem deutschen Senkrechtstarter Torben Broer die derzeit Weltbesten aufeinander. Auch hier ist eine neue Weltbestzeit durchaus möglich.
Der real,- Berlin Marathon ist zudem Auftakt der Herbstsaison in der Handbike Citymarathon Trophy (HCT). Bei den bisherigen drei Rennen in Hamburg, Düsseldorf und Mannheim konnten jeweils neue Streckenrekorde gefahren werden. Der schnelle Berliner Kurs bietet sich regelrecht an, erstmals deutlich unter 1:05 Stunden zu bleiben.
Die Sportler und mit ihnen die eine Million Zuschauer an der Strecke freuen sich auf ein spannendes, schnelles und faires Rennen.
Uwe Herrmann