Mehr Marathon-Finisher in Würzburg und Regensburg

Vor einigen Wochen habe ich spekuliert, ob und wohin die Marathonis ausweichen, die aufgrund der Absage zahlreicher, auch großer Läufe, nicht bei der ursprünglich geplanten Veranstaltung starten können. Einer der Nutzniesser war bisher Freiburg, und daneben auch einige kleiner Events.

Am vergangenen Wochenende erzielten auch Regensburg und Würzburg ein Plus, und dies, obwohl beide Orte in Bayern liegen und in Regensburg die Bayerischen Meisterschaften stattfanden. Die Absage einiger großer Läufe könnte also für mittelgroße Läufe, die in der Vergangenheit stark Teilnehmer verloren hatten, eine Chance auf eine steigende Beteilugung bieten.

Dies dürfte allerdings nicht verhindern, dass in der Jahresbilanz der Marathon ein kräftiges Teilnehmerminus aufweisen wird. Das Plus bei den genannten und einigen anderen Veranstaltungen reicht noch nicht einmal aus, das Minus beispielsweise beim Hamburg-Marathon auszugleichen. Und das Minus durch abgesagte Läufe kann aller Voruassicht nach erst recht nicht kompensiert werden.

Teilnehmerrückgänge bei Firmenläufen besonders groß

Inzwischen hat die Firmenlauf-Saison begonnen. So fand heute einer der größten Firmenläufe Deutschlands, die REWE Team Challenge in Dresden statt. Sie kam auf gut 12.500 Teilnehmerinnen statt über 22.000 im Jahr 2019, was einem Minus von etwas mehr als 40% gleichkommt. Damit steht die Veranstaltung im Vergleich zu bisher in diesem Jahr ausgetragenen Firmenläufen sogar noch recht gut da.

Dort findet man nämlich Rückgänge zwischen 42% und 66%.

Einzuräumen ist zwar, dass viele dieser Läufe als ‘hybride Veranstaltungen’ stattfinden, dass also auch eine virtuelle Teilnahme möglich ist. Dies mag zwar zusätzliche Einnahmen in die Kassen der Veranstalter bringen. Wie weit von dieser Möglichkeit Gebrauch gemacht wird, lässt sich aber schwer nachvollziehen. Der Anreiz dürfet nicht allzu hoch sein.

Über die Gründe des starken Rückgangs der Zahl der Teilnehmer kann man natürlich nur spekulieren. Eine naheliegende Erklärung ist, dass Firmen schwer begründen können, weshalb sie auf der einen Seite Kontakte und damit Anstecklungsgefahren am Arbeitsplatz zu minimieren suchen, etwa indem sie immer noch stark auf Homeoffice setzen, und auf der anderen Seite gemeinsame sportliche Aktivitäten außerhalb des Unternehmens fördern. Dabei ist wahrscheinlich noch nicht mal die sportliche Aktivität das Problem, sondern das gesellige Zusammensein danach im Teamzelt. Was früher als Teambuilding-Maßnahme gefördert und von den Veranstaltern der Firmenläufe auch als wichtiges Anliegen propagiert wurde, wird jetzt als mögliche Quelle einer Infektion eher vermieden.

Die Größten Veranstaltungen 2022

Die folgende Tabelle gibt einer Überblick über die Teilnehmerzahlen an den (bisher stattgefundenen) größten deutschen Laufveranstaltungen. Hier wurde die Abschneidegrenze mit 1000 Teilnehmern sehr niedrig angesetzt.

In den bisher veröffentlichten Listen wurde durch einen Fehler in der Berechnungsformel die Veränderung gegenüber 2018 angegeben. Dadurch werden die Rückgänge der Beteiligung in den mesiten Fällen zu gering ausgewiesen. Dieser Fehler wird mit der hier veröffentlichen Liste korrigiert.

Die größten Läufe 2022 differenziert nach Laufstrecken

Die folgenden Listen enthalten erste Ergebnisse für das Jahr 2022. Als Vergleich wurde jeweils das Jahr 2019 gewählt, da Vergleich mit 2020 und 2021 aufgrund der besonderen Bedingungen der Corona-Pandemie nicht möglich bzw. nicht sinnvoll sind. Bei dem Vergleich mit 2019 ist zu beachten, dass nach wie vor eine reihe von Veranstaltungen entweder ausfallen oder nir ein Ersatzprogramm anbieten.

Die Abschneidegrenze, ab der Läufe in die Liste aufgenommen wurden, wird auch hier derzeit nach bewusst niedrig angesetzt, um die zum Teil starken Rückgänge in der Beteiligung zu verdeutlichen