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2007

Seit der Entwicklung von Nordic Walking im Jahre 1997 hat diese Sportart einen kometenhaften Aufstieg erlebt. Nicht nur durch die aktive Industrie wurde dies erreicht, sondern auch durch die parallel laufende Ausbildungswelle der verschiedenen Nordic Walking Verbände. Diese Entwicklung wird im nachfolgenden Bericht von einem Insider beschrieben.

Die Entwicklung der Nordic Walking Verbände in Deutschland

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1997 war es der finnische Sportstudent Marko Kantaneva der für sein Diplomarbeit den Einsatz von Skilanglaufstöcken in Breitensport untersuchte. Zwar hatten die Skilangläufer und die Bergwanderer seit den 30gern schon die Vorzüge der Stöcke zum Gehen und beim Training kennengelernt (Dr. Neurether). Marko Kantaneva machte die grundlegenden Untersuchungen der Effekte und legte die Stocklängen fest. Der finnische Stockhersteller Exel hat dann die Ideen des Sportstudenten gekauft und Marko Kantaneva eine Anstellung gegeben, wo er seine Ideen zu einem kommerziellen Produkt weiterentwickelte. Im Jahre 2000 gründeten einige Manager von Exel die INWA (Internationaler Nordic Walking Verband). Für die Ausbildung im Verband war Mark Kantaneva verantwortlich, auch der Präsident dieser Vereinigung kam von Exel (und ist es heute noch). Die INWA hat Mastertrainer ausgebildet, die dann für die Ausbildung von Trainern in den verschiedene Ländern verantwortlich waren.

Im Dezember 2001 wurde der Deutsche Nordic Walking Verband (DNV) gegründet H.Bierbaumer (Exel), A. Körber (Exel), D. Fraas (Exel), V.Rose) Zu diesem Zeitpunkt gab es 8 Mastertrainer in Deutschland, weitere 7 Mastertrainer wurden 2002 in Finnland von der INWA ausgebildet.

Im Fühjahr 2002 trennten sich C.Röhr und Harald Fichtner vom DNV und gründeten den VDNOWAS (Verband Deutscher Nordic Walking Schulen), kurz danach bildete sich auch ein von der INWA unabhängiger österreichischer Verband (NWO – Nordic Walking Organisation Austria).

Seit der Entwicklung von Nordic Walking im Jahre 1997 hat diese Sportart einen kometenhaften Aufstieg erlebt. Nicht nur durch die aktive Industrie wurde dies erreicht, sondern auch durch die parallel laufende Ausbildungswelle der verschiedenen Nordic Walking Verbände. Diese Entwicklung wird im nachfolgenden Bericht von einem Insider beschrieben. Beim Skiverband baute ein ehemaliger DNV Mastertrainer ein komplettes Ausbildungssystem auf.

In Berlin war der NWCA recht erfolgreich, für eine eintägige Ausbildung (mit lebenslanger Walking und Nordic Walking Lizenz zahlte man soviel wie die anderen Verbände für eine 2 Tages Ausbildung verlangten) Was das für die Qualität bedeutet kann man sich denken. Durch geschicktes Marketing ist der gelernte Marketing Mann P.S., von der Ausbildung her nur Basic Instruktor, offensichtlich sehr erfolgreich.

Nachdem der DNV Vorsitzende nicht mehr bei Exel war, musste man sich beim DNV einen anderen Stocklieferanten suchen. Man gründete zuerst einen neuen internationalen Verband (INFO), dem der DNV dann beitrat. Stocklieferant wurde One Way. Ohne einen Verband in Deutschland stand nun die INWA da, also gründete man einen: GNFA (German Nordic Fitness Assotiation), ebenso entstand in Österreich die ANWA (Austrian Nordic Walking Assotiation) dies obwohl es schon eine ANWA in USA gab (American Nordic Fitness Assotiation).

Die letzte Verbandsgründung erfolgte im Dezember 2004, als einige Mastertrainer des DNV diesen verliessen und die Nordic Walking Union (NWU) gründeten, die inzwischen recht erfolgreich ist.

Vor zwei Jahren habe ich den Versuch unternommen mit einigen Verbänden über eine Zusammenarbeit zu reden, doch die Bereitschaft war nicht sehr gross. Da wurden Erfolge der Anderen schlecht gemacht und den Anderen Kommerz vorgeworfen, obwohl man für seine Ausbildungen die gleichen Preise nahm. Vor allem ging es hier um Anerkennung von Ausbildungen, ähnliche Ausbildungsinhalte und Abschlüsse. Ein Schritt in Richtung Qualitätsmanagement, aber leider erfolglos. Dabei interessiert es den Kunden recht wenig welche Verbände es gibt und wie sie sich unterscheiden.

Erst eine Initiative des NW Magazins „Nordic Walker“ 2006 und 2007 brachte Bewegung in die Szene. Unterstützt durch die Untersuchungen von Dr. R.Burger von der Universität Mainz, der sehr viele Gemeinsamkeiten in der NW Technik der verschiedenen Verbände aufzeigte, versucht man jetzt doch sich zu unterhalten. Dass es nicht sehr grosse Unterschiede gibt, ist auch zu erwarten, haben doch die Gründer aller Verbände alle eine Ausbildung bei „Mutter INWA“ gemacht oder wurden durch deren Mastertrainer ausgebildet. Im Interesse des Kunden und Endverbraucher ist eine Vereinheitlichung erforderlich.

Doch auch für die Verbände wird die Luft dünner, kaum noch Zuwächse, stagnierende Teilnehmerzahlen bei den Trainerausbildungen und stagnierende Verkaufszahlen bei den Stockherstellern. (Schluss nächste Woche)

Volker Rose

Quellen:

  • SAUVAKÄVELYSTA, SAUVALIIKUNTAAN, Marko Kantaneva, Risto Kasurinen 1999
  • ULKOILIJAN KUNTOKIRJA, Sirpa Arvonen, Mati Heikkilä 2001
  • SAUVAKÄVELY; Marko Kantaneva, 2005
  • SAUVAKÄVELYOHJAAJAN OPAS, Nordic Walking Instructor Manual, Suomen Latu, Sirpa Arvonen 2003
  • NORDI WALKING INSTRUCTOR MANUAL, Master Trainer Degree by INWA 2003

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