Die Diamond League ein TV-Hit?!

14 Meetings und 32 Disziplinen – an diesem Grundgerüst der Diamond League wird sich 2011 nichts ändern. Wobei es auch im kommenden Jahr wieder 15 Veranstaltungstage geben wird, denn London hat nach wie vor zwei aufeinander folgende Meetingtage. Ob alles andere allerdings so bleibt wie bei der Premiere 2010, wird der internationale Leichtathletik-Verband (IAAF) frühestens Ende November bekannt geben.

Zurzeit laufen noch die Auswertungen umfangreicher Befragungen und Bewertungen der Meetings dieser Saison, anschließend wird es darauf basierend weitere Gesprächsrunden geben.

„Was die große Strukturänderung der Ein-Tages-Sportfeste angeht, ist die IAAF mit der Diamond League sehr zufrieden. Wir haben unser Ziel erreicht: Das verwirrende System mit Golden League-, Super Grand Prix-, Grand Prix- und Permit-Meetings, das wir in den vergangenen Jahren hatten, wurde erfolgreich abgelöst“, erklärte Chris Turner, der für die IAAF den Medienbereich der Diamond League koordiniert, nach einem ersten Bilanztreffen mit den Veranstaltern in Split in der vergangenen Woche.

Optimistisch stimmen die Verantwortlichen die bisher vorliegenden TV-Zahlen. Knapp 19,5 Millionen Fernsehzuschauer wurden alleine bei den jeweiligen nationalen Sendungen an den 15 Meetingtagen registriert. So sahen zum Beispiel gut 900.000 Schweden das Sportfest in Stockholm und gut 800.000 TV-Zuschauer aus Katar das Meeting in Doha. Die Golden League kam hier 2009 bei sechs Meetings auf 5,6 Millionen Zuschauern.

Für China konnte im Gegensatz zu den meisten Ländern auch bereits eine Gesamt-TV-Zuschauerzahl für alle 15 Meetingtage ermittelt werden: Diese beträgt 40 Millionen. Im gesamten asiatisch-pazifischen Raum hatten die sechs Golden League-Meetings 2009 dagegen knapp 14 Millionen TV-Zuschauer. Bezüglich des TV-Interesses ist die Diamond League offenbar deutlich erfolgreicher als die bei den Veranstaltungsorten auf Europa beschränkte Golden League.

Auch die Zuschauerresonanz bei den Veranstaltungen stimmt die IAAF insgesamt optimistisch. Bei neun der 15 Meetings war das Stadion entweder ausverkauft oder zu mindestens 90 Prozent gefüllt.

Was sich 2011 vielleicht ändern könnte, ist die Verteilung der Disziplinen über die Meetings. Dadurch könnten im WM-Jahr die Athleten entlastet werden. Dies würde bedeuten, dass es pro Meeting weniger Diamond-League-Disziplinen geben würde. Dadurch könnte zum Beispiel der 400-m-Lauf oder eine andere der 32 Disziplinen in einer Saison nur bei fünf statt zuletzt sieben Meetings auf dem Programm stehen. Dies wiederum würde den Veranstaltern mehr Spielraum für eigene Schwerpunkte geben.

Das Berliner ISTAF wird wie in diesem Jahr auch 2001 zur World Challenge-Serie gehören und ist für den 11. September geplant. Am gleichen Tag findet allerdings auch das gleichrangige Meeting in Rieti statt. Dies ist – trotz einer geplanten Absprache untereinander bezüglich der Disziplinen im jeweiligen Programm – eher ungünstig für das ISTAF.

Die Termine der Diamond League 2011:

6. Mai                  Doha
15. Mai                Shanghai
26. Mai                Rom
4. Juni                 Eugene
9. Juni                 Oslo
11. Juni               New York
30. Juni               Lausanne
8. Juli                   Paris
10. Juli                Gateshead
22. Juli                Monte Carlo
29. Juli                Stockholm
5./6. August     London
8. September   Zürich
16. September Brüssel