Die deutschen Bergläufe – GRR stellt eine Auswahl deutscher Bergläufe vor – entnommen dem BERGLAUFJOURNAL 2009 von Wilfried Raatz – Das Matterhorn stets vor Augen – Schweißtreibendes im Wanderzentrum Zermatt – Am 23. August 2009
Mit 197 Läufern feierte der Matterhornlauf vor 26 Jahren seine Premiere, beim 25. Geburtstag liefen 994 Bergläufer ins Ziel am Schwarzsee. Zeitweise waren es auch deutlich mehr als 1000 Matterhornläufer bei einem der namhaftesten Bergläufe weltweit. Der (neue) OK-Chef Reto Wyss sah sich jedoch 2008 sogleich mit einem schmerzhaften Abschwung konfrontiert, bei seinem Einstieg waren es noch 829 Finisher, die traditionell eine Medaille aus der Reihe der Zermatter Viertausender erhielten.
Während 2007 der Sieg der Weltklasseläuferin Anna Pichrtova aus Tschechien in 1:05: 41 Stunden erwartet wurde, sorgte Timo Zeiler aus dem schwäbischen Trochtelfingen für eine Überraschung, als er für den erst zweiten Sieg eines Deutschen in der Geschichte der Traditionsveranstaltung erreichte. Und der Läufer von der Schwäbischen Alb wiederholte 2008 seinen Triumph am Schwarzsee, als er sich gegenüber seiner Premiere um 2 Minuten auf 55:33 steigern konnte. Daniel Green (57:10) und Felfele Tesfay (57:40) kamen mit deutlicher Verspätung im Ziel am Schwarzsee auf die weiteren Podestränge. Bei den Frauen triumphierte Daniela Gassmann in 1:06: 44 gegen die Britinnen Sarah Tunstall (1:08:35) und Victoria Wilkinson (1:08:52). Die Streckenrekorde von Jonathan Wyatt (Neuseeland, 1:01: 59) und Izabella Zatorska (Polen, 1:15: 52) sind aufgrund der Streckenverkürzung (wegen Steinschlags) für einen Vergleich untauglich.
Das Gros des Starterfeldes ist zwischen eineinhalb und zwei Stunden unterwegs. Schon zur Startzeit ist der idyllisch gelegene Sommer- wie Winterkurort erstaunlich munter. Vom Bahnhofsplatz führt der Berglauf-Klassiker zunächst durchs Dorf und dann, in Abwandlung zur bisherigen Strecke, in Richtung Furi. Auf gut belaufbaren Naturwegen geht es auf einer interessanten Flachpassage zur Stafelalp und am Fuße der mächtigen Matterhornnordwand mit einem robusten Schluss zum Schwarzsee in 2 582 m Höhe. Stammgäste schätzen das großartige Panorama und die gelöste Atmosphäre im Zielbereich, die den Kräfte zehrenden Anstieg vergessen lässt, wenn das Wetter stimmt. Die Kameras jedenfalls sind stets im Anschlag, denn der berühmteste „Zahn“ der Welt ist bei aller Geduld angesichts des oftmals in Wolken gehüllten Massivs einen Schnappschuss wert. „Ein irrer Lauf“ staunte selbst Ski-Olympiasieger Pirmin Zurbriggen, der die Matterhornstrecke auch bestens schon überstand. Die Stimmung jedenfalls ist am Ziel überaus entspannt, schließlich liegen 1000 schweißtreibende Höhenmeter von Zermatt aus gerechnet hinter den Läufern. Es sei denn, Mann oder Frau wählt die bequeme Art mit der Bergbahn…..
Strecke: Länge: 12,49 km, Höhendifferenz: 1001m
Start: 9.00 Uhr.
Organisation: OK Matterhornlauf/ Sportsekretariat, CH-3920 Zermatt, Tel.: 0041-(0)27-9 66 81 18,
matterhornlauf@zermatt.ch
www.matterhornlauf.ch
Text entnommen aus: Wilfried Raatz: Berglauf-Journal 2009 (ISBN 978-3-929071-18-4)