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2008

Die deutschen Bergläufe – GRR stellt eine Auswahl deutscher Bergläufe vor – entnommen dem BERGLAUFJOURNAL 2008 von Wilfried Raatz – Folge XIII – Heute: Hohenzollern-Berglauf / Hechingen (D), Kalmit-Berglauf / Maikammer (D)

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Die Berglaufszene boomt in Deutschland und international. Immer grössere Teilnehmerfelder melden die Veranstalter, sofern sie gute und vorzeigbare Läufe anbieten. Wilfried Raatz, Fachjournalist, gilt als Kenner der nationalen und internationalen Laufszene. Er ist Verfasser des anerkannten des jährlich neu erscheinenden BERGLAUF JOURNALS mit vielen Beiträgen aus der internationelen Berglaufszene, sowie mit Beschreibungen der einzelnen Läufe. Wir stellen in loser Reihenfolge eine Auswahl deutscher Bergläufe vor.

Hohenzollern-Berglauf / Hechingen (D)

Ins Mittelalter zurückversetzt werden die Teilnehmer beim Hohenzollern-Berglauf, der traditionsgemäß jeweils Anfang November den Abschluss der Saison bildet. Trotz des späten Herbsttermins ist es für die Hechinger Organisatoren zumeist ein Glücksgriff, denn bei herbstlicher Laubfärbung scheint den Läufern auf ihrem Weg zur Hohenzollernburg zumeist die Sonne. Regnerisch und kühl hingegen bei der 23. Auflage, so dass man mit 464 Finishern unter der zum 20. Geburtstag im Jahr 2004 aufgestellte Rekordmarke (597) blieb. Dennoch war der Burghof voller begeisterter Läufer – wie immer. Hechingen, am Fuß der schwäbischen Alb zwischen Tübingen und Balingen gelegen, wird zum Abschluss der Berglauf-Saison zum Stell-dich-ein der Szene. Dreimal rannte in Folge der Trochtelfinger Timo Zeiler gegen den Uraltrekord von Wolfgang Münzel, der vor 16 Jahren 28:56 lief, an, dann der Schwarzwälder Josef Beha und nun Heiko Baier. Der aus Fulda stammende eher zur Mittelstrecke tendierende Läufer kam auf 29:46 Minuten. Doch es bleibt dabei, die Marke des heutigen DLV-Berglaufchefs ist nicht zu knacken. Bei den Frauen siegte erneut die Masters-Weltmeisterin Marie-Luise Heilig-Duventäster, die sich in 34:5 sicher gegen Annette Bendig behauptete.

Die Laufstrecke ist durchgängig asphaltiert und weitgehend verkehrsfrei. Nach einem flachen Startstück folgt ein kurzer, recht steiler Anstieg, ehe eine 2,5 km lange Flachpassage etwas Erholung bringt. Dann geht es konstant bergauf in Richtung Burg, das Endstück ist freilich eine Rarität: Im Licht- und Schattenspiel führt die Strecke spiralförmig zum Burghof. Bei bis zu 600 Läufern plus Begleitung ist der Burghof prächtig belebt, ehe für viele der Fußweg im leichten Laufschritt zurück nach Beuren ansteht. Für die Zuschauer und Schlachtenbummler bietet der Veranstalter zudem einen umweltfreundlichen Service an: Zur Hohenzollernburg und zurück stehen kostenfrei Busse zur Verfügung. Die müden Sportlerbeine können vor/nach einer großzügigen Siegerehrung mit Tombola im Städtischen Hallenbad noch vor der Rückreise aufgelockert werden.

Strecke

Länge: 8,0 km

Höhendifferenz: 365 m

Start: 10.00 Uhr

Organisation

Anmeldung und Info

(zwischen 18.00 und 21.00 Uhr):

Ulrich Epple, Kärntnerstr. 43,

72379 Hechingen

Tel.: 07471-2926

Fax.: 07471-617086 oder

Susanne Bitzer,

Hinter dem Hölzle 9,

72373 Hechingen

Tel.: 07471- 3579

berglauf@sc-hechingen.de

www.sc-hechingen.de

Anreise

A 81 bis Ausfahrt Empfingen,

über Haigerloch nach Hechingen, A 8 bis Ausfahrt Filderstadt B 27 bis Hechingen

Kalmit-Berglauf / Maikammer (D)

Unter der Federführung von Manfred Schwaab mausert sich der Kalmit-Berglauf zu einem der teilnehmerstärksten Bergläufe Deutschlands. 799 Läufer tummelten sich 2007 am Kalmitgipfel – neuer Teilnehmerrekord bei der 15. Auflage! Als Finallauf des Pfälzer Berglauf-Pokals ist dem Kalmit- Berglauf ein besonderer Zuspruch sicher. Natürlich kommt hinzu, dass zu dieser Jahreszeit (Lauf-)Alternativen in der Region dünn gesät sind. Aber letztlich ist die Resonanz auch gewiss ein Lob für die solide Aufbauarbeit einer Veranstaltung, die sich weit über die Pfalzgrenzen hinaus den Ruf einer besonderen Atmosphäre erworben hat. Denn: Neben den üblichen Serviceleistungen gibt‘s für alle, entsprechend den regionalen Gepflogenheiten der Südlichen Weinstraße, Traubensaft als „Begrüßung“, nach getaner Arbeit den prozentigen Rebensaft als Leistungsprämie. Das Kalmitbrot ist die rechte Stärkung nach den nur sechs- bis achtprozentigen, terrassenförmigen Steigungen zum 673 m hohen Kalmit, der größten Erhebung im Pfälzer Wald. Dass die Liebe im Detail liegt, man man/frau an den handgemalten Kilometer-Schildern mit motivierenden Sprüchen ermessen, die die Orientierung auf dem Weg zum Gipfel bedeuten.

Neben Naturalien reizen die Spitzenläufer zum Saisonausklang die Sprintwertungen nach zwei und sechs Kilometern. Der Kalmit-Berglauf eignet sich aufgrund seiner mäßigen Steigungen vor allem als Einsteigerlauf, deshalb auch die recht ansprechende Beteiligung. Wer die Kalmit im November bezwungen hat, der dürfte rechten Appetit auf mehr bekommen. Auf durchgängig Asphalt geht‘s zunächst durch die abgeernteten Rebstöcke und dann aber durch Waldgelände, lässt aber am Gipfel einen guten Rundumblick auf die Weinstraße, die bewaldeten Hänge der Pfalz, der Vogesen und des Odenwaldes zu. Aber auch zum historischen Hambacher Schloss, das im 19. Jahrhundert mit dem „Hambacher Fest“ für die liberale und nationale Aufbruchstimmung sorgte. Die Streckenbestzeit halten Thomas Greger mit 29:52 bzw. Isabella Bernhard (37:02). Mit Matthias Hecktor und Sabine Rankel bestimmten beim teilnehmerstärksten Rennen bislang zwei Altbekannte das Geschehen, wobei dies Sabine zum siebten (!) Male gelang. Stammgäste sind dabei viele Ausdauerathleten anderer Sportarten, wenngleich der frühere Rad-Profi Udo Bölts längst die Fronten gewechselt hat und zu den besten Mastersläufer hierzulande zählt.

Strecke

Länge: 8,1 km

Höhendifferenz: 505 m

Start: 14.30 Uhr

Strecke

TV Maikammer

Manfred Schwaab

Hartmannstr.11

67487 Maikammer

Tel.: 06321-5 97 27

Fax: 06321-5790030

manfred.Schwaab@t-online.de,

www.tv-maikammer.de

Anreise

aus Richtung Karlsruhe A 65,

Abfahrt Edenkoben/Maikammer und weiter nach Maikammer; aus Richtung Mannheim A 650 zum Autobahnkreuz Ludwigshafen, über die A 61 zum Autobahnkreuz Mutterstadt, A 65 bis Ausfahrt Edenkoben und weiter nach Maikammer

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