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09
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2008

Die deutschen Bergläufe – GRR stellt eine Auswahl deutscher Bergläufe vor – entnommen dem BERGLAUFJOURNAL 2008 von Wilfried Raatz – Folge IX – Heute: Hochgrat-Berglauf / Oberstaufen (D), Hochfelln-Berglauf / Bergen (D)

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Die Berglaufszene boomt in Deutschland und international. Immer grössere Teilnehmerfelder melden die Veranstalter, sofern sie gute und vorzeigbare Läufe anbieten. Wilfried Raatz, Fachjournalist, gilt als Kenner der nationalen und internationalen Laufszene. Er ist Verfasser des anerkannten des jährlich neu erscheinenden BERGLAUF JOURNALS mit vielen Beiträgen aus der internationelen Berglaufszene, sowie mit Beschreibungen der einzelnen Läufe. Wir stellen in loser Reihenfolge eine Auswahl deutscher Bergläufe vor.

Hochgrat-Berglauf / Oberstaufen (D)

Obgleich der Hochgrat-Berglauf mit Start an der Hochgratbahn-Talstation mit 6,040 km einer der kürzesten der namhaften Bergläufe ist, zählt er doch mit 850 Höhenmetern zu den schwierigsten der traditionsreichen deutschen Bergläufe. Gerade deshalb hat Oberstaufen bei denjenigen Bergläufern einen hohen Stellenwert, die steile Passagen lieben. Das hat sich längst auch bis nach Neuseeland herumgesprochen. So stellte sich 2002 mit Jonathan Wyatt der weltbeste Bergläufer der Herausforderung Hochgrat – mit durchschlagendem Erfolg: Der seit 1983 von Kurt König mit 32:43 gehaltene Streckenrekord wurde mit phantastischen 29:37 unterboten. Unerreichbar seit zwei Jahrzehnten hingegen der Rekord von Susi Riermeier (37:56) aus dem Jahr 1983.

Die 2007er Ausgabe sicherte sich wiederum Helmut Schiessl in 33:35 vor dem jungen Quirin Schmölz (34:05). Die talentierte Lisa Reisinger ließ sich diesmal den Sieg in 39:01 nicht nehmen, im Ziel hatte sie gleich fünf Minuten Vorsprung. Mit 217 Finishern gab es nur eine mäßige Resonanz, obgleich mit der Ausrichtung der DM 2004 gute Werbung in eigener Sache gelang. Die Kreation Salomon-Berglauf-Cup jedenfalls hat im ersten Jahr auch noch keinen merklichen Erfolg gebracht. Vielleicht greifen solche Ideen im Berglauflager erst nach einer gewissen Anlaufzeit.

Eine rund zwei Kilometer lange Asphaltstrecke lässt bereits nach dem Start schon den beschwerlichen Anstieg zur Bergstation der Hochgratbahn in 1708 m Höhe erahnen, denn die Steigung ist hier bereits beträchtlich. Nach einer 500 m langen Erholung geht es zunächst durch Waldgelände, später über Wiesen serpentinenartig auf zumeist steinigen Bergwegen aufwärts. Ein überwältigendes Panorama mit den nahen Alpen-Bergketten entschädigt freilich für die harte Mühsal. Zurück geht´s mit der Hochgratbahn (kostenlos). Spezialpreise und Erinnerungsgeschenke stehen ebenso zur Verfügung wie attraktive Preise in der Tombola.

Strecke

Länge: 6,040 km

Höhendifferenz: 850 m

Start: 10.30 Uhr

Erw. Wettkampfangebot: Kinder-Berglauf 500 m/ HD 108 m

Organisation

TSV Oberstaufen

Kerstin Harbich

Hinterreute 16

87534 Oberstaufen

Tel.: 08386-939883 oder 182196

info@hochgratlauf.de

www.hochgratlauf.de

Anreise

Aus dem Bodenseeraum über

Lindau die B 308 bis

Oberstaufen und Steibis;

über Ulm/Elchingen

die A 7 bis Kempten, B 19 bis

Immenstadt und B 308 bis

Oberstaufen und Steibis

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Hochfelln-Berglauf / Bergen (D)

Der Hochfelln-Berglauf ist mit 34 Auflagen der älteste Berglauf in Deutschland, hat aber, wie Hochfelln-Chef Bibi Anfang nachdrücklich betont, „noch längst nicht den Elan verloren!“ Vielleicht erst recht, da der Hochfelln-Berglauf wegen unüberbrückbarer Differenzen mit dem Weltverband aus dem Grand-Prix-Circuit ausgeschieden ist und auf eigenen Beinen im Wettstreit um die Berglaufasse bestehen muss. Bibi Anfang ist sogar bereit, in einer konzertierten Aktion mit früheren Weggefährten den „Grand-Prix“ früherer Prägung wieder aufleben zu lassen, um dem WMRA aus dem Dilemma eines äußerst unattraktiven Circuit zu helfen. „Aber nur unter bestimmten Auflagen!“ wie das Urgestein der Berglaufszene mit einem Schmunzeln anfügt. Als oftmaliger Final-Wettbewerb und früherer GP-Ausrichter ist der Hochfelln-Berglauf im Prinzip einer der bestbesetzten und lukrativsten der Szene. Alles, was Rang und Namen in der internationalen Berglaufszene hat, hat mindest einmal bereits im Chiemgau Station gemacht. Einige der Asse sind längst Dauergast. Beim „Großen Preis von Deutschland“, so die neue Unterzeile am Hochfelln, duellierten sich die Cracks, Jonathan Wyatt gewann in 41:29 vor Marco Gaiardo (43:01), Andrzej Dlugosz (43:11) und den beiden Deutschen Helmut Schiessl und Timo Zeiler. Top auch die Frauen: Die Schweizerin Martina Strähl schlug mehr als deutlich die zwei Wochen zuvor erst World-Trophy-Siegerin gewordene Anna Pichrtova in 49:20 zu 51:40. Rang drei ging an Lisa Reisinger in 53:27 Minuten.

Am Hochfelln sind es stets um die 200 Läufer, die in den Chiemgau kommen. Es sollten angesichts der Gewichtigkeit des „dienstältesten“ deutschen Berglaufes deutlich mehr sein, die sich der Herausforderung Hochfelln, zwischen Tal- und Bergstation der Hochfellnbahn, zwischen Kalkofen und Bründlingalm, stellen. Vom jüngst erst aufgelegte Salomon-Gore-Trailrunning-Cup, einem Verbund aus inzwischen dreizehn Landschafts- und Bergläufen, soll neuen Schwung (und vor allem mehr Teilnehmer) bringen. Schau’n mer mal!

Strecke

Länge: 8,9 km

Höhendifferenz: 1074 m

Start: 10.00 Uhr

Organisation

Ski-Club Bergen,

Georg Anfang

Lindenhofstraße 7

83346 Bergen/Chiemgau

Tel.: 08662-83 02

Fax: 08662-54 15

SC-Bergen@gmx.de

www.hochfellnberglauf.de

Quartierwünsche über

Verkehrsamt Bergen

Tel.: 08662-8321/Fax: -5855

www.bergen-chiemgau.de

Verkehrsamt-Bergen@t-online.de

Anreise

A 8 in Richung Salzburg,

Ausfahrt Bergen/Hochfelln

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