Blog
02
10
2008

Die deutschen Bergläufe – GRR stellt eine Auswahl deutscher Bergläufe vor – entnommen dem BERGLAUFJOURNAL 2008 von Wilfried Raatz – Folge IV Heute: Hohenneuffen-Berglauf / Beuren (D), Osterfelder Berglauf / Garmisch-Partenkirchen (D)

By admin 0

Die Berglaufszene boomt in Deutschland und international. Immer grössere Teilnehmerfelder melden die Veranstalter, sofern sie gute und vorzeigbare Läufe anbieten. Wilfried Raatz, Fachjournalist, gilt als Kenner der nationalen und internationalen Laufszene. Er ist Verfasser des anerkannten des jährlich neu erscheinenden BERGLAUF JOURNALS mit vielen Beiträgen aus der internationelen Berglaufszene, sowie mit Beschreibungen der einzelnen Läufe. Wir stellen in loser Reihenfolge eine Auswahl deutscher Bergläufe vor.

Hohenneuffen-Berglauf / Beuren (D)

Die Macher am Hohenneuffen sind vom Pech verfolgt. 2006 gab es bei der 18. Auflage mit den integrierten deutschen Seniorenmeisterschaften ein absolutes Teilnehmerhoch mit 725 Finishern. Im Vorjahr überschnitt sich der Termin in Beuren mit den Berglaufmeisterschaften der Aktiven in Müllheim, heuer werden es die Titelkämpfe der Senioren sein, die zeitparallel stattfinden. Die Melderesonanz ist das eine, die schnellsten Resultate auf dem 9,3 km langen Kurs zum Hohenneuffen das andere. Mit einem leistungsbezogenen Prämiensystem versuchen Frank Klaas und sein Team einige namhafte Läufer nach Beuren zu locken. Allerdings scheint schon heute klar zu sein, die Topzeiten von Gudrun de Pay (41:01) und Thomas Greger (34:49) aus dem DM-Jahr 1995 sind wie gemeißelt für die Ewigkeit. Davon kann selbst der zur Weltklasse gehörende Australier Ben du Bois ein Lied singen, der in zwei Versuchen auf 35:54 (2005) und 36:09 (2006) kam. Bei der 2007er Auflage dominierte Roman Skalsky mit 37:12 und zwei Minuten Vorsprung vor Markus Brucks, bei den Frauen setzte sich die Nürtingerin Annette Bendig nach 46:20 und einem dreiminütigem Vorsprung noch deutlicher durch.

Vom Bahnhof in Linsenhofen aus führt die 9,3 km lange Strecke über Balzholz in die steilen Abhänge der Schwäbischen Alb mit dem zarten Grün der Buchenwälder und den blühenden Streuobstwiesen. Der Zieleinlauf ist in der Burgruine Hohenneuffen, Namenspatron des populären Laufes im Kur- und Badeort Beuren. Asphaltpassagen werden auf dem abwechslungsreichen Kurs durch gut belaufbare Naturwege abgelöst, die wechselnden Steigungen und Gefällstrecken sind ideales Terrain für Einsteiger. Nach dem Wettkampf laden die Organisatoren zum (ermäßigten) Besuch der Panorama-Thermen ein, dessen unterschiedlich temperierte Becken für die rechte Regeneration alsbald sorgen. Selbst für die Zuschauer haben die Veranstalter vorgesorgt: Ein Busdienst bringt Schlachtenbummler zur Burgruine Hohenneuffen, zurück freilich auch ermüdete Läufer. Geschätzt sind in Beuren natürlich die Siegerehrung und die reichlich bestückte Tombolaverlosung, aber auch die Maultaschen in der Festhalle.

Strecke

Länge: 9,3 km

Höhendifferenz:

Start/Ziel 438 m (gesamt: 600 m)

Start: 9.30 Uhr

Erw. Wettkampfprogramm: Schüler (1,56-3,25 km),

Walking/ Nordic-Walking

(9,3 km/ HD 438 m)

Organisation

TSV Beuren

Postfach 1027

72660 Beuren

Fax: 07025-840 468

anmeldung@hohenneuffenberglauf.de

www.hohenneuffen-berglauf.de

Anreise

Von Norden über die A 8 bis

Ausfahrt Kirchheim/Teck, die

B 465 bis Owen und dann nach

Beuren; vom Südwesten über die

A 81 bis Ausfahrt Herrenberg,

die B 28 bis Tübingen, über

Reutlingen und Metzingen nach

Kohlberg, von dort über Neuffen

nach Beuren.

Osterfelder Berglauf / Garmisch-Partenkirchen (D)

Die Garmischer bezeichnen ihren traditionsreichen Berglauf zum 2050 m hohen Osterfelder Kopf als den „höchsten Berglauf Deutschlands“, auch wenn dieser Superlativ längst nicht mehr im eigentlichen Wortsinne stimmt. Mit 1300 Höhenmetern ist er aber zweifellos einer der schwersten Bergläufe hierzulande und unbestritten auch einer der schönsten. „160 Teilnehmer haben wir eigentlich immer, selbst bei grauslichstem Wetter“, sagt Organisator Wolfgang Plümpe mit Blick auf die nach oben offene Beliebtheitsskala. Durch die Einbeziehung der „Bayerischen“ wird der „Osterfelder“ in diesem Jahr besonders aufgewertet.

Trotz zunehmender Konkurrenz ist für den ausgewiesenen Fachmann Plümpe eines klar: „Der Trend geht zu hohen Bergläufen!“, und weiß sich damit in bester Gesellschaft…. Und die Schnellsten? Nach Rang zwei im Vorjahr konnte nun Andrew Syme nach 1:07:20 als Sieger ins Ziel einlaufen. Ein Novum dabei, Andrew Syme ist der Wirt der Gaststätte an der Osterfelder Bergstation und kennt natürlich jedes Wegstück an seinem „Hausberg“. Bei den Frauen zeigte sich einmal mehr Ellen Clemens in 1:21:04 klar überlegen.

Von der Talstation aus führt zunächst ein kurzes Asphaltstück, dann gut ausgebaute Forstwege zur Tonihütte, nun auf schmalen Waldwegen in steilen Serpentinen über den Tröglhang und das Kreuzeck zur Hochalm. Eine 800 m lange Flachstrecke an der Bergwachthütte gewährt den Bergspezialisten eine kurze Verschnaufpause, bevor es auf alpinen Pfaden erst richtig zur Sache geht. Nach einem markanten Felseinschnitt ist bereits das Ziel an der Bergstation der Osterfelder Bahnen in Sicht, doch bis dahin ist es freilich noch ein hartes Stück. Nach vollbrachter Arbeit lohnt ein weitschweifender Blick über die Gipfel der Alpspitz- und Zugspitzregion. Im Restaurant der Alpspitzbahn schmeckt nach einem ersten Elektrolytschub der Kaffee oder eine bayerische Vesper besonders gut. Sehenswert ist die rustikale Siegerehrung auf der „Hochalm“.

Strecke

Länge: 11,92 km

Höhendifferenz: 1297 m

Start: 10.00 Uhr

Organisation

LAG Garmisch-Partenkirchen

Wolfgang Plümpe

Am Weidlegraben 36

82467 Garmisch-Partenkirchen

Tel.: d) 08821-4044

p) 08821-50238

Fax: 08821-4046

www.osterfelderberglauf.de

wolfgangpluempe@hotmail.com

Anreise

Aus Richtung München A 95 bis

Garmisch, vom Bodensee über

Kempten, Marktoberdorf und

Schongau B 23 bis Oberau und

weiter nach Garmisch

author: admin

Comment
0

Leave a reply