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08
07
2015

Die Bundesjugendspiele und der Schulsport ©M.Schneider

Die Bundesjugendspiele und der Schulsport – Schulsport ist Teil der Bildung und ein Schlüssel für die Gesundheit aller – Ein Kommentar zur Diskussion von Lothar Pöhlitz

By GRR 0

Die Meinungen wie Kinder im Vorschulalter und Schüler auf die Zukunft vorbereitet werden sollen sind vielfältig und gehen auch schon einmal weit auseinander.

 

Online-Petition "Stoppt die DLV-Laufmaut"

 

Glücklicherweise ist aktuell die Diskussion um die Belastung von Kids in und außerhalb der Schule wieder einmal öffentlich geworden. Viele Schulstunden, dazu oft noch reichlich Hausaufgaben und wenig Sport! Eine Mutter wollte ihre Kinder nun auch noch vor den Bundesjugendspielen schützen!

Deshalb geht es neben der Verantwortung der Eltern für die Erziehung ihrer Kinder auch um den Anteil des Schulsports an der Bildung der jungen Generation und in diesem Zusammenhang auch um die Bedeutung und Rolle der Bundesjugendspiele.

Da kann man der DLV-Vizepräsidentin Jugend Esther Fittko nur zustimmen die im  leichtathletik.de – Interview vom 29.6.2015 nicht nur den Erhalt der Bundes-jugendspiele forderte sondern gleichzeitig eine notwendige Offensive für den Schulsport anmahnte. Sie nahm zur aktuellen Diskussion um die Online-Petition einer Mutter aus Konstanz Stellung die die Abschaffung der Bundesjugendspiele forderte und den Teilnahmezwang für die Kinder als demotivierend bezeichnete.

Sie gehört sicher zu denjenigen die ihre Kinder wohlbehütet mit nicht besonderem Leistungsanspruch ins Leben schicken wollen, denen nicht bewusst ist dass eine ganzheitliche Entwicklung der Kinder – die Verbindung von Bildung & Sport – mehr Bewegung für ihre Gesundheit und die Entwicklung auch ihres Gehirns und ihrer Intelligenz eine ganz besondere Rolle spielen.

Am, in den letzten Jahren von den Landesregierungen und den Kultusministern, vernachlässigten Schulsport wird in diesem Rahmen deutlich das die Entwicklung dieser im Leben benötigten vielfältigen Fähigkeiten derzeit kein gesellschaftliches Anliegen ist. Geld, Milliarden für………, aber nicht für den Schulsport. Wissen sie nicht das nur durch regelmäßiges Üben Kinder lernen mit ihrem Körper immer besser umzugehen?

Die in der Regel 2 ½ Stunden Schulsport können der Forderung vieler Ärzte nach mehr Bewegung nicht gerecht werden
weil:

*    die dicken Kinder und Jugendlichen immer mehr und immer dicker werden
*    die Herz-Kreislauferkrankungen von Kindern jährlich immer mehr zunehmen
*    die Kinder – Diabetes beträchtlich gestiegen ist
*    Bewegungsmangel zu Haltungsschäden, Übergewicht und zu ungenügender   Sauerstoffversorgung (auch des Gehirns) führt
*    die Koordinationsfähigkeit, Beweglichkeit, Aktivität spürbar abnimmt
*    die körperliche und geistige Belastbarkeit abnimmt
*    unserem Gesundheitssystem schon beträchtliche Mehrkosten entstanden sind (die Folgen des Übergewichts sollen den Krankenkassen bereits etwa 20 Milliarden kosten!!!)
*    das derzeitige Schulsportsystem und der am Boden liegende außerschulische Sport keinen Beitrag zur Abhilfe schaffen können 

Bundesjugendspiele sind in unserer bewegungsarmen Gesellschaft ein guter Anlaß Schüler mehr zu bewegen, ein Anreiz sie durch einen veränderten pädagogisch sinnvollen Anspruch an den Schulsport besser darauf vorzubereiten, Ziele zu verfolgen, mit allen inhaltlich-methodischen Möglichkeiten, wie Frau Fittko formulierte.

In einer Stellungnahme des DOSB vom 30.6.2015 zu dieser Problematik unterstrichen Manuela Schwesig (Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend), Brunhild Kurth (Präsidentin der Konferenz der  Kultusminister der Länder) und DOSB-Präsident Alfons Hörmann u.a. den Wert der Bundesjugendspiele für die Entwicklung der jungen Persönlichkeit:

"Die Erfahrung der eigenen Leistung, das Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten ebenso wie die Selbsteinschätzung der eigenen Möglichkeiten – all dies sind wichtige Lernschritte auf dem Weg zu einer erwachsenen Persönlichkeit. Genauso wichtig ist es, mit den unterschiedlichen Begabungen in der Gruppe fair umgehen zu lernen"

Der tägliche Sport in der Schule würde die Bundesjugendspiele unverzichtbar machen, den Schülern Ziele geben, den Zulauf zum außerschulischen Sport in den Vereinen wieder vergrößern, Talente entdecken helfen und unsere Kinder mit mehr Bewegung durch auch anspruchsvollen Sport besser auf das Leben vorbereiten, zum Wohle Deutschlands Zukunft.

Vielleicht hilft Frau Prof. Dr. Johanna Wanka – Bundesministerin für Bildung und Forschung – mit ihren jahrzehntelangen Vor Ort – Erfahrungen zum damaligen Schulsport in der ehemaligen DDR.

Jedwede Form der Bewegung hilft also der Gesundheit. Für eine sich vielleicht anschließende Diskussions-Offensive für mehr und besseren Schulsport, bessere Schulsportbedingungen, Schul-Sportstätten und qualifizierte Sportlehrer sollte sich auch unsere Regierung interessieren. Es ist zu wenig Interesse für den Sport außerhalb des Fußballs und die "zukünftige Leistungsfähigkeit der Nation" auch wenn Bundeskanzlerin Merkel die Fußball-Nationalmannschaft in der Kabine besucht oder Fußball-Bundestrainerin Neid bei der WM anruft!

Früh- und Spätentwickler ……..

……machen in gemeinsamen Trainingsgruppen nicht selten Probleme. Körperliche oder und geistige Vor- und Nachteile gegenüber Gleichaltrigen wie sie im Sport oder in jeder Schulklasse präsent sind trennt in gute erfolgreiche und weniger gute Verlierer, in scheinbare Talente die weniger Aufwand für Erfolge brauchen und die „dünnen“ die unter Wachstumsstagnation und weniger Kraft „leiden“.

Damit zeigen sie beispielsweise im Training oft defensiv weniger Entschlossenheit.  Die Erfahrung aber zeigt dass beide Kategorien später gleicherfolgreich sein können, die Spätentwickler holen auf, haben gelernt mit Niederlagen umzugehen und stärker gegen ihre Defizite anzugehen, vorausgesetzt sie haben geübt.
 
Ich würde mir die tägliche Sportstunde wünschen (Heike Drechsler in TLZ.de 22.3.2015)  

"Entscheidend sind natürlich die Eltern, die vorbildhaft für ihre Kinder da sind, auch bei der Körpererziehung. Sie sollten den Kindern beibringen, dass man nicht nur vor dem Fernseher oder vor dem Computer sitzt, sondern sich bewegt, weil das wichtig für ihre Entwicklung ist.
In den Schulen würde ich mir wünschen, dass es die tägliche Sportstunde gibt. Man müsste aber qualitativ hochwertige Fachkräfte einsetzen, was  nicht immer der Fall ist.

Manchmal wird von Lehrern aus fremden Fächern unterrichtet. Viele denken dass jeder Sport unterrichten kann. Im Altersbereich wo die Kinder die Methodik lernen müssten sollten die Besten Trainer sein".

Lothar Pöhlitz

Leichtathletik Coaching-Academy

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Online-Petition "Stoppt die DLV-Laufmaut"

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