Die aktuelle Ausgabe der Zeitschrift „Leistungssport“ erscheint ©DOSB
Die aktuelle Ausgabe der Zeitschrift „Leistungssport“ erscheint
Die aktuelle Ausgabe der DOSB-Zeitschrift Leistungssport erscheint in dieser Woche. Ein Themenschwerpunkt ist dem Krafttraining im Nachwuchsleistungssport gewidmet.
In dem einleitenden Beitrag aber stand für unsere Rubrik Trainerforum Jürgen Wagner, der Er-folgstrainer der Beachvolleyball-Goldmedaillengewinnerinnen von Rio de Janeiro Laura Ludwig/ Kira Walkenhorst (und der Olympiasieger Brink/Reckermann von London), für ein Interview zur Verfügung.
Einblicke in den Trainings- und Wettkampfalltag seiner Athletinnen münden in sein Credo: „Mich interessieren nicht die Ergebnisse, es geht um Handlungsorientierung!“.
In der Leistungssport-Ausgabe 2/2015 befassten wir uns erstmals mit der sogenannten KINGS-(Krafttraining im Nachwuchsleistungssport)-Studie. Mit der aktuellen Ausgabe knüpfen wir daran an. Der Wissenschaftliche Gesamtleiter Urs Granacher präsentiert mit seinen wissenschaftlichen Projektpartnern eine Halbzeitbilanz über die ersten praxisrelevanten Untersuchungsergebnisse zu einem neuen, differenzierten Verständnis von Krafttraining zur Leistungsentwicklung einerseits und zum Schutz und zur Förderung der Gesundheit und der angemessenen Entwicklung bei Kindern und Jugendlichen andererseits.
Über folgende Einzelaspekte wird berichtet:
Der Beitrag Krafttraining im Nachwuchsleistungssport: Wirkungen und Einsatz im lang-fristigen Leistungsaufbau (Melanie Lesinski u.a.) informiert über die generellen sowie alters-, geschlechts- und trainingsformspezifischen Wirkungen von Krafttraining auf die Maximal-/Schnellkraft, die Kraftausdauer sowie auf sportartspezifische Leistungen von Nachwuchsathleten.
Zudem wird ein konzeptionelles Modell zur Implementierung verschiedener Krafttrainings-formen in den langfristigen Leistungsaufbau vorgestellt.
In dem Beitrag Immun-Score (Christian Puta u.a.) wird ein benutzerfreundliches Instrument zur standarisierten Erfassung von Symptomen für die Differenzierung von belastungsinduzierter und infektbasierter Stressreaktion im Nachwuchsleistungssport präsentiert und mit ersten praxis-relevanten Ergebnissen untersetzt.
Der Beitrag Dysbalancen der Muskel- und Sehnenadaptation: Notwendigkeit eines spezifischen Sehnentrainings im (Nachwuchs-)Leistungssport (Falk Mersmann u.a.) fasst den gegenwärtigen Kenntnisstand zum Anpassungsverhalten von Muskel und Sehne mit Schwerpunkt auf eigenen Forschungsergebnissen zu Dysbalancen bei jugendlichen Athleten sowie zur trainingsinduzierten Adaptation der Sehne zusammen.
Daraus werden praktische Folgerungen abgeleitet, wie Dysbalancen in der Entwicklung von Sehnen und Muskeln vorgebeugt werden kann.
N. Brown u.a. informieren über Automatisiertes Krafttrainingsmonitoring: Möglichkeiten zur objektiven Protokollierung und Steuerung von Belastung und Beanspruchung. Mit einer speziellen App können neben Belastungs- auch Beanspruchungsparameter protokolliert werden, womit eine umfassende Quantifizierung des Trainings ermöglicht wird.
Über Reaktivkrafttraining im Nachwuchsleistungsleistungssport berichten Dirk Büsch u.a. Reaktivkrafttraining stellt eine besonders effektive Trainingsform dar, um sportartspezifische Leistungen zu verbessern, Sportverletzungen zu vermeiden oder nach einer Sportverletzung möglichst schnell wieder einsatzfähig zu sein. Die Belastungsgrößen und ergänzenden Trai-ningsmaßnahmen für ein effektives und verletzungsvorbeugendes Reaktivkrafttraining werden beschrieben und kursorisch begründet.
Über den praktischen Nutzen und Einsatzmöglichkeiten für die Individuelle Entwicklungs-dokumentation informieren Antje Hoffmann u.a. Die Datenbank IED (individuelle Entwicklungs-datenbank) wurde weiterentwickelt, wodurch für den Athleten die komplexe Analyse von Leis-tungs-, Trainings- und Wettkampfdaten seiner sportlichen Entwicklung vom Talent bis zur Spitze ermöglicht wird.
Gelenkinstabilität und Optionen zur Stabilisierung des Kniegelenks durch Training lautet das Thema von H. Boeth u.a. Kniegelenksverletzungen und Überlastungsschäden nehmen im Nachwuchsleistungssport deutlich zu. Ausgehend von einer Erfassung der individuellen Gelenk-stabilität wurde eine individuell angepasste Trainingsintervention entwickelt mit dem Ziel, musku-läre Dysbalancen zu kompensieren und die Kniegelenkstabilität zu erhöhen.
In dem abschießenden Fazit und Ausblick des Themenschwerpunkts berichten Holger Gabriel/ Christian Puta/Adamantios Arampatzis/Urs Granacher über die Potenziale des Nachwuchs-leistungssports für junge Menschen.
In diesem Fazit wird – im Gegensatz zu den anderen Beiträgen der KINGS-Studie in dieser Ausgabe – der Fokus auf die subjektive Perspektive des Sportlers gelegt. Denn ein Trainingsprozess wird nur dann erfolgreich gelingen, wenn die objek-tive Perspektive des Trainers mit der subjektiven des Athleten zusammentrifft.
Der die Leistungssport-Ausgabe abschließende Beitrag „Der Bundestrainer kann mir nicht weiterhelfen!“ – Strukturelle Probleme der Bundestrainerrolle von Carmen Borggrefe u.a. bildet den finalen Teil einer Serie von sechs Aufsätzen, in denen ausgewählte Forschungsergebnisse zu den Problemen der Trainer-Athlet-Kommunikation im Spitzensport vorgestellt werden.
Ausgehend von der wohl begründeten Auffassung, dass es sich bei der Trainer-Athlet-Kommunikation um einen zentralen Faktor sportlicher Leistungserstellung handelt, bieten die Autoren Trainern wertvolle Anregungen zur Optimierung ihres Arbeitsalltags.
Quelle: DOSB