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2008

* Lob für die *New York Road Runners* und *die Athleten*, die die bisher beste Marathon-Olympiaausscheidung produziert haben. Großartiger Schauplatz, großartiger Wettkampf, ausgiebige Berichterstattung. Bravo.

Die 10 besten Momente des US-Langstreckenlaufs im Jahr 2007 – Von Ryan Lamppa, Running USA

By GRR 0

German Road Races veröffentlicht hier eine Übersetzung zum Langstreckenlauf 2007 in den USA von Ryan Lamppa, Running USA, um zu demonstrieren, was alles im Laufsport möglich ist, wenn alle an "einem Strang ziehen". Die Amerikaner wähnten sich im Jahr 2000 im Laufen in der Erfolglosigkeit, weil ihre Läufer im Mittel- und Langstreckenbereich hinterher liefen – wie jetzt die deutschen Läufer. Im Jahr 2000 setzten sich die Verantwortlichen zusammen wie Trainer, Betreuer, Vereine, Veranstalter, Verband, Mediziner, die Wirtschaft u.a.m.), um aus dem Tal der "Tränen" wieder nach vorne zu kommen. Wir haben im Laufe der Jahre das couragierte Vorgehen hier oft publiziert, wie der US-Verband immer vollständige Teams zu den grossen IAAF-Meisterschaften schickte, während der DLV keine Teams – oder 1 – 3 Läufer/innen abordnete. Der jetztige Erfolg gab und gibt den Amerikanern mit ihren Maßnahmen recht – die Läufer/innen mischen vorne mit – und gewinnen sogar. Das sollte uns doch hier in Deutschland zu denken geben – und zum Nachmachen animieren.

Horst Milde

Was für einen Unterschied 7 Jahre machen können. Damals, zu den dunklen Zeiten des US-Langstreckenlaufs, so im Jahr 2000, gab es nicht viel zu bejubeln oder anzuerkennen.

Einfach ausgedrückt: Der US-Langstreckenlauf unterlag einem Fluch. Heute, kurze 7 Jahre später, gibt es, hauptsächlich dank der Trainingsgruppen, engagierter Athleten und Trainer, erhöhter finanzieller Unterstützung, und dank der verstärkten Förderung und größerer Erfolge (z.B. Meb & Deena), für die Vereinigten Staaten viel mehr zu bejubeln, und es gibt daraus resultierend auch mehr Inspiration und eine bessere Basis für aktuelle und zukünftige Stars.

Vor 7 Jahren gab es noch einen Mangel an Höhepunkten, während es 2007 eine große Auswahl davon gab. Im Folgenden sind die besten Momente des US-Langstreckenlaufs in 2007 aufgelistet:

#10
*Rupp läuft 27:33,48, neuer US-College Rekord*

Beim Cardinal Invitational am 29. April, führte der 20-jährige Galen Rupp von der University of Oregon seine positive Entwicklung über die 10,000 Meter fort und siegte mit einer soliden Rennaufteilung und einer schnelleren 2. Hälfte des Rennens gegen ein starkes Feld (15 Läufer blieben unter 28 Minuten), wobei er gleichzeitig mit der Zeit von 27:33,48 einen neuen US-College Rekord aufstellte. Dathan Ritzenhein aus Colorado hielt den alten Rekord (27:38,50), den er im April 2004 bei der gleichen Veranstaltung gelaufen war.

#9
*Team USA gewinnt die Silbermedaille beim Yokohama Int'l Women's Ekiden*

Bei der 25. Yokohama International Women's Ekiden Marathon-Straßenstaffel, Ende Februar, gewann Team USA, angeführt von der Bronzemedaillengewinnerin der Olympischen Spiele von 2004, Deena Kastor aus Mammoth Lakes, Kalifornien, die Silbermedaille in 2:16:04 und verwies dabei Gastgeber Japan auf den dritten Platz (2:16:07). Russland gewann den Wettbewerb in 2:14:48.

Mit ihrer Leistung liefen die US-Läuferinnen die schnellste jemals bei einem Marathon Ekiden von einem US-Frauenteam erreichte Zeit. Die alte Marke lag bei 2:17:09 und wurde 1998 in Chiba, Japan, aufgestellt, was damals auch den 2. Platz bedeutete. Die Mannschaft von 2007 – Jen Rhines, Deena Kastor, Carrie Tollefson, Amy Rudolph, Katie McGregor und Elva Dryer – haben damit auch erneut die zweitbeste Plazierung einer US-Mannschaft bei einem Frauen Ekiden Wettbewerb erreicht (Yokohama 1986 und Chiba 1988).

Team USA gewann 1989 den Kagome-Ekiden International für Frauen (2:19:22) in Barcelona, Spanien.

#8
*Tegenkamp bricht den US-Rekord über 2 Meilen bei den Pre*

Mit seinem 3. Platz beim 2 Meilen Rennen des Prefontaine Classic im Juni, stellte Matt Tegenkamp seinen ersten US-Rekord in 8:07,07 auf (inoffiziell, da die 2 Meilen keine offizielle USATF Rekorddistanz sind). Tegenkamp, der damit den Rekord von Alan Webb aus dem Jahr 2005 (8:11,48) brach, lief einen kontrollierten Lauf mit schnellerer 2. Hälfte (4:05/4:02).

#7
*Goucher schlägt Radcliffe, und läuft den schnellsten US-Halbmarathon beim Great North*

Beim BUPA Great North Run Ende September, schlug Kara Goucher die Marathongröße Paula Radcliffe in 1:06:57 gegenüber 1:07:53, und dabei lief die in Portland, Oregon, lebende Läuferin auf dem vom Punkt zu Punkt bergab verlaufenden Kurs die schnellste jemals von einer US-Läuferin erzielte Halbmarathon-Zeit.

#6
*Flanagan stellt einen neuen US-Rekord über die 5000m beim Mt. SAC Relays auf*

Freitag der 13. war für die Absolventin der University of North Carolina, Shalane
Flanagan, kein schlechtes Omen, als sie letzten April einen US-Rekord über die 5000m in 14:44,80 beim Mt. SAC Relays in Walnut, Kalifornien (nahe Los Angeles), aufstellte. Flanagan unterbot damit den alten Rekord von Regina Jacobs von 14:45,35, gelaufen bei der US-Olympiaauscheidung im Juli 2000 in Sacramento.

#5
*Hall pulverisiert den lange bestehenden US-Rekord beim Aramco Houston Halbmarathon*

Ryan Hall aus Big Bear Lake, Kalifornien, begann das Jahr mit einem Paukenschlag, als der Team Running USA-Athlet den lange bestehenden US-Halbmarathon Rekord am 14. Januar in der ausgezeichneten Zeit von 59:43 in Houston brach.
Hall's Zwischenzeiten: 5km – 14:05, 10km – 28:21, 15km – 42:21, 10
Meilen – 45:33 und 20km – 57:06

#4
*Hall läuft beim Flora London das schnellste Marathon Debut eines US-Läufers*

Am 22. April läuft Ryan Hall beim Flora London Marathon gegen ein internationales Top-Feld wie ein erfahrener Marathonläufer, um am Ende mit einem 7. Platz in beeindruckenden 2:08:24 das beste Marathon-Debut eines US-Läufers abzuliefern. Der alte Rekordmarke lag bei 2:09:41 von Alberto Salazar (New York City 1980) und Alan Culpepper
(Chicago 2002). Hall ist damit der zweitschnellste US-Marathonläufer aller Zeiten hinter Khalid Khannouchi.

#3
*Lagat schreibt mit der Doppelweltmeisterschaft über 1500m und 5000m Geschichte *

In Osaka, Japan, wurde Bernard Lagat der erste Läufer in der Geschichte, der eine Doppelweltmeisterschaft über die 1500m und die 5000m gewinnt und ist damit der dritte Läufer in der Geschichte überhaupt, der bei einer globalen Meisterschaft ein Double schafft – nach Hicham el Guerrouj in 2004 und Paavo Nurmi 1924, denen Olympische Double gelangen. Der 32-jährige Lagat, der schon für Kenia 2 olympische Medaillen über die 1500m gewinnen konnte, ist damit der erste US-Athlet, der Goldmedaillen über beide Strecken gewinnen konnte.

#1 – Unentschieden
*Goucher gewinnt die erste US-Medaille über 10,000m bei einer Weltmeisterschaft*

Bei den Weltmeisterschaften ende August in Osaka, Japan, lief die 29-jährige Kara Goucher ein kluges Rennen unter anspruchsvollen Bedingungen – warmes Wetter bei hoher Luftfeuchtigkeit und in einem dichten, drängelnden Feld – um damit die überraschende Bronzemedaille über 10.000m zu gewinnen. Über die letzten Runden kämpfte Goucher gegen die Britin Jo Pavey und Kim Smith aus Neuseeland. Die dreimalige NCAA-Meisterin aus Colorado konnte den besten Spurt hinlegen und gewann das begehrte Edelmetall und einen Platz auf dem Podium mit einem nur 2-sekündigen Vorsprung gegenüber Pavey, 32:02,05 zu 32:03,81. Goucher's Medaille war die Erste für die USA über diese Distanz seit 11 Weltmeisterschaften. Tirunesh Dibaba aus Äthiopien verteidigte ihren Titel in 31:55,41.

#1
*Hall stellt Rekord bei der US-Olympiaausscheidungen im Marathon für Peking auf*

Mit anscheinender Leichtigkeit schwebte der 25-jährige Ryan Hall über die 5 Runden des Central Park Rundkurses, um am 3. November die Marathon-Olympiaausscheidung zu gewinnen. Seine beeindruckenden 2:09:02 bedeuteten einen Ausscheidungs- und US-Meisterschaftsrekord, und sein Vorsprung in einem der besten US-Marathon Felder aller Zeiten war der größte jemals herausgelaufene bei einer Ausscheidung bei den Männern: 2 Minuten, 5 Sekunden.
Auf dem anspruchsvollen Kurs lief der Team Running USA-Athlet mit 3 Minuten und 32 Sekunden eine viel schnellere 2. Hälfte: 1:06:17 (1. Hälfte) zu 1:02:45 (2. Hälfte) und die erste Zeit unter 2:10 bei einer US-Ausscheidung oder Meisterschaft.

Ab Kilometer 5 bis 35km lief Hall alle folgenden 5km schneller als die vorherigen.
Seine Steigerung verlief wie folgt: 5km – 16:51, 10km – 15:35, 15km – 15:26, 20km – 15:12, 25km – 15:05, 30km – 14:48 and 35km – 14:28. Seine letzten 5km – auf denen er die letzten 400m zelebrierte – lief er in 14:57.

LOBENDE ANERKENNUNG

*Matt Tegenkamp* verpasst die Bronzemedaille über die 5000m bei den Weltmeisterschaften um nur 3 Sekunden.

* Bei den 15. Pan American Games gewannen *Ed Moran* und *Sara Slattery* nicht nur Goldmedaillen auf der 5000 bzw. 10,000m Strecke, sondern stellten dabei PAG-Rekorde mit 13:25,60 bzw. 32:54,41 auf.

* Obwohl offiziell keine Langstreckendistanz, sollte der US-Meilenrekord von *Alan Webb* nicht unerwähnt bleiben. Am Samstag, den 21. Juli, brach Webb, der ein 10.000m-Debut von 27:34,72 zu stehen hat, den 25-Jahre alten Rekord von Steve Scott von 3:47,69 in Brasschaat, Belgien, beim Low-key Flanders Cup mit erstaunlichen 3:46,91 (8. beste Zeit aller Zeiten).

* In Griechenland, bei sehr heißen Wetterbedingungen, verteidigte *Scott Jurek* seinen Spartathlon 246 km Titel, wobei er den 152,8-Meilen langen Kurs von Athen bis Sparta in 23 Stunden, 12 Minuten und 14 Sekunden bewältigte.

* Bei den Reebok Boston Indoor Games am 27. January lief *Shalane Flanagan* nach einer über 1-jährigen Pause, aufgrund einer Fußverletzung, 8:33,25 über die 3000m und schlug dabei den alten US-Rekord von Regina Jacobs aus dem Jahr 1999, der bei 8:39,14 lag.

*Abdi Abdirahman* lief im August beim NYC Halbmarathon 1:00:29. Abdi wurde Zweiter hinter dem großartigen Haile Gebrselassie und lief dabei die drittschnellste Zeit eines US-Amerikaners über diese Distanz auf einem Kurs ohne starkes Gefälle.

* Das *Women’s Teva US-Mountain Running Team* verteidigte seine Goldmedaille bei der World Mountain Running Trophy in der Schweiz im September, während *Laura Haefeli* mit ihrer Bronzemedaille die erste US-Einzelmedaille einer Frau gewann. Außerdem errang das US-Junior Team auch die erste Medaille mit Silber bei den Frauen.

* Das US-Männer Team – angeführt von *Howard Nippert*, der den 8. Platz belegte, gewann im September die Bronzemedaille beim IAU 100K World Cup in Winschoten, Niederlanden.

* *Khalid Khannouchi* belegte bei der Marathon-Olympiaausscheidung trotz eingeschränktem Trainingspensums, aufgrund einer Verletzung, den 4. Platz und *Jason Lehmkuhle* (5.) sowie *Nate Jenkins* (7.) gelang bei der gleichen Ausscheidung der Durchbruch.

* Lob für die *New York Road Runners* und *die Athleten*, die die bisher beste Marathon-Olympiaausscheidung produziert haben. Großartiger Schauplatz, großartiger Wettkampf, ausgiebige Berichterstattung. Bravo.

* Anerkennung für *"Chasing Glory"*, eine wundervolle und einnehmende 7-wöchige online
Video- und Text-Serie anlässlich der US-Marathon-Olympiaausscheidung der Männer, die alle Teilnehmer, deren Trainer und ihre Trainingsumfelder in Vorbereitung für die Ausscheidung potraitierte. Danke an den NYRR und Matt Taylor, Tessa Olson sowie Toni Reavis, die diese Serie zusammengestellt haben. Es lohnt sich sie nochmal anzusehen:
www.nyrr.org/races/pro/mens_trials/glory/index1.asp

Die schlimmsten Momente von 2007 waren die plötzlichen Tode von *Ryan Shay*
bei der Olympiaausscheidung und im Juli der von *Mike Long*, Professional Athlete Coordinator for Elite Racing. Worte können nicht annährend den Schock und die Traurigkeit beschreiben, die diese beiden Tode ausgelöst haben, aber die Erinnerung an sie und ihr Sportsgeist werden weiterleben.

Beide gaben das Beste für ihren Sport.

Source/Courtesy: Running USA – RunningUSA.org

Ryan Lamppa,
Running USA Media Director
(805) 696-6232
Ryan@RunningUSA.org |
www.RunningUSA.org

author: GRR

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