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27
01
2009

Mittlerweile ist die 24-Jährige aus Nordhausen eine der weltbesten Hochspringerinnen und gehörte sowohl bei den Hallen-Weltmeisterschaften in Valencia und bei den Olympischen Spielen in Peking zu den Medaillenkandidatinnen.

Deutschlands Hochsprung-Königin Ariane Friedrich – Höhenflüge mit Sonnenbrille – BW-Bank-Meeting am 15. Februar 2009

By GRR 0

Mit Ariane Friedrich hat die deutsche Leichtathletik endlich wieder eine Zwei-Meter-Springerin. Zum ersten Mal in ihre Laufbahn übersprang die Frau, die 2008 eine regelrechte Leistungsexplosion erlebte, die Zwei-Meter-Marke und steigerte ihre Bestleistung sowohl in der Halle (2,02 m) als auch im Freien (2,03 m) deutlich.

Das Talent hatte sie schon immer, aber seit sie auch die Trainingsarbeit ernst nimmt, stellten sich zunehmend die großen Höhen ein. „Hochsprung ist Kopfsache", sagte Friedrich, deren Markenzeichen die Sonnenbrille ist, nach dem Europacup im französischen Annecy, bei dem sie erstmals über 2,03 Meter sprang. In den letzten Jahren sei sie nicht diszipliniert genug gewesen und habe den Hochsprung nicht ausreichend ernst genommen. Jahrelang war ihre Höchstmarke bei 1,95 Metern wie festgenagelt.

Erst als vor zwei Jahren ihr Trainer die Zusammenarbeit aufkündigen wollte, hat sich das grundlegend geändert. Seitdem trainiert sie intensiver und konzentrierter. „Ich bin erwachsener und verant-wortungsbewusster geworden und lebe momentan für den Sport. Ich habe mein gesamtes Leben optimiert. Außerdem achte ich auf eine bewusste Ernährung, um meine körperlichen Reserven noch mehr auszunutzen“, so Friedrich zu den Gründen ihrer Leistungssteigerung.

Mittlerweile ist die 24-Jährige aus Nordhausen eine der weltbesten Hochspringerinnen und gehörte sowohl bei den Hallen-Weltmeisterschaften in Valencia und bei den Olympischen Spielen in Peking zu den Medaillenkandidatinnen. Beide Male konnte sie aber die hohen Erwartungen nicht ganz erfüllen. Sowohl in Valencia (Platz acht) als auch in Peking (Platz sieben) blieb sie unter ihren Möglichkeiten. Bei Olympia verhinderte ein verhärteter  Gesäßmuskel  eine  bessere Leistung. Friedrich aber steckte den Frust schnell weg: Beim Golden-League-Finale in Brüssel revanchierte sie sich eindrucksvoll, als sie nur 13 Tage nach der Olympia-Enttäuschung den größten Sieg ihrer Karriere feierte.

Mit übersprungenen zwei Metern bezwang sie sowohl Weltmeisterin Blanka Vlasic (Kroatien) als auch Olympiasiegerin Tia Hellebaut (Belgien/beide ebenfalls 2,00 Meter). „Auf dieses Ausrufezeichen habe ich gehofft. Es ist toll, zum ersten Mal im Regen zwei Meter gesprungen zu sein”, sagte die 2009 für Eintracht Frankfurt startende Athletin danach. Der Triumph Friedrichs kostete Vlasic übrigens 500.000 Dollar. Denn durch diese Niederlage verlor sie ihren Anteil am Golden-League-Jackpot. „Blanka wird mich jetzt nicht lieben, aber so ist der Sport”, meinte Friedrich dazu, die Vlasic zum ersten Mal bei nun 15 Aufeinandertreffen den Sieg.

Beim BW-Bank-Meeting am 15. Februar 2009 will die dann 25-Jährige an ihre guten Ergebnisse der Vorsaison anknüpfen. Dass die Europahalle für hohe Sprünge gut ist, weiß man spätestens seit 1992, als die ehemalige Hochsprung-Olympiasiegerin Heike Henkel dort zunächst den noch heute gültigen Meeting-Rekord von 2,04 Meter sprang und kurz darauf bei den Deutschen Meisterschaften – erneut in der Europahalle – mit 2,07 Metern einen Hallen-Weltrekord aufstellte. Der wurde erst 14 Jahre später von der Schwedin Kajsa Bergqvist um einen Zentimeter überboten.

 

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