Deutschland gewinnt Hallen-Länderkampf

Die deutsche Mannschaft konnte sich am Samstag beim Hallen-Länderkampf in Glasgow (Großbritannien) mit einer geschlossenen Mannschaftsleistung durchsetzen. 61 Punkte sammelte das DLV-Team in 17 Entscheidungen, auf den Plätzen folgten Gastgeber Großbritannien und die Commonwealth-Auswahl (jeweils 56).

Sechs Einzelsiege der deutschen Athletinnen und Athleten legten den Grundstein zu dem überraschenden Erfolg, der auf dem Weg zur Hallen-EM in Paris (Frankreich; 4. bis 6. März) für frühzeitigen Auftrieb sorgt. Ursprünglich war ein Platz unter den ersten Drei das Ziel für den Fünf-Länder-Vergleich auf der Insel.

Die EM-Dritte Lisa Ryzih feierte auf schottischem Boden einen Saisoneinstand nach Maß. Die Ludwigshafener Stabhochspringerin stieg bei 4,41 Metern erfolgreich ein, egalisierte dann ihre persönliche Hallen-Bestleistung von 4,55 Metern. An dem Versuch, ihren Freiluft-Hausrekord von 4,65 Metern zu verbessern, scheiterte die 22-Jährige allerdings noch. Im Kampf um die Hallen-EM-Tickets hat Lisa Ryzih damit bereits eine aussichtsreiche Position bezogen.

Nadja Käther mit Hallen-Bestleistung

Das gelang auch der Hamburger Weitspringerin Nadja Käther. Die Deutsche Juniorenmeisterin erzielte mit 6,58 Metern eine neue persönliche Hallen-Bestleistung und übertraf so auch die Hallen-EM-Norm um drei Zentimeter.

Der Wattenscheider Sebastian Ernst, der nach einem erfolgreichen Protest wieder in die Ergebnisliste einging (21,21 sec), und die Leverkusenerin Cathleen Tschirch (23,86 sec) hatten an diesem erfolgreichen Nachmittag für die ersten deutschen Siege gesorgt.

Erfolgreicher Protest

"Am Ende zählt: Sieg für Deutschland. Allerdings habe ich nach dem Rennen gesehen, wie schnell man von ganz oben nach ganz unten fallen kann", sagte Sebastian Ernst zu seiner zwischenzeitlichen Disqualifikation.

Die Leverkusenerin Wiebke Ullmann folgte später auf den 400 Metern und siegte dort in 54,41 Sekunden. Einen weiteren wichtigen „Fünfer“ verbuchte Thomas Schneider im Haben. Der Potsdamer, der bereits vor einer Woche mit seiner Normerfüllung Kurs auf die Hallen-EM genommen hatte, gewann das Männerrennen über die zwei Hallenrunden in 47,02 Sekunden.

Jana Hartmann schafft Hallen-EM-Norm

Die Wattenscheiderin Denise Krebs verkaufte auf den 1.500 Metern ihre Haut teuer. In einem taktischen Rennen musste sich die 23-Jährige mit 4:21,35 Minuten nur der Kenianerin Mercy Njoroge (4:20,93 min) geschlagen geben, nachdem sie in der Schlusskurve weit außen Boden gut gemacht hatte.

Der Leverkusener Robin Schembera konnte seinerseits auf den 800 Metern auch auf Platz zwei laufen, in 1:49,31 Minuten den Kenianer Boaz Lalang (1:49,16 Minuten) allerdings in der Schlussphase nicht niederringen. Weitere vier Punkte räumte die Deutsche Meisterin Jana Hartmann im Frauenrennen ab. Die Dortmunderin (2:02,48 min) musste nur die Britin Jenny Meadows (2:01,17 min) ziehen lassen. Damit konnte sie die Hallen-EM-Norm von 2:02,50 Minuten unterbieten.

Bestzeit von Steffen Uliczka

Der eigentliche Hindernisläufer Steffen Uliczka (SG TSV Kronshagen/Kieler TB) erreichte als Drittplatzierter über 3.000 Meter eine neue persönliche Hallen-Bestzeit (7:59,91 min) und trug damit nicht weniger ein Scherflein zum geschlossenen Mannschaftsergebnis bei.

Weitere dritte Plätze gab es aus deutscher Sicht durch den Dresdner Hochspringer Raúl Spank (2,22 m), die Kölnerin Leena Günther über 60 Meter (7,46 sec), Hürdensprinterin Nadine Hildebrand (LAZ Salamander Kornwestheim/Ludwigsburg; 8,21 sec) sowie in der allerletzten Entscheidung durch den Stuttgarter Sprinter Alexander Schaf (6,80 sec).

Für die beste Leistung im insgesamt enttäuschenden US-Team (Platz vier mit 52 Punkten) sorgte David Oliver. Der im letzten Jahr herausragende Hürdensprinter kam zu einer Zeit von 7,51 Sekunden. Der Olympia-Dritte feierte damit einen gelungenen Saisoneinstieg. Ohne Chance waren in Glasgow die Schweden, die nur 29 Zähler sammelten und damit eindeutig Schlusslicht des Länderkampfes waren.

 

DLV- Christian Fuchs

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