Blog
13
12
2009

Die Erarbeitung des DTB-Bildungsberichtes ist als eine Gemeinschaftsaufgabe von einer Vielzahl an Funktionsträgerinnen und Funktionsträgern im DTB anzusehen, und zwar unter der Federführung von Prof. Dr. Hajo Schulke (Hamburg)

Deutscher Turner-Bund legt erstmals Bildungsbericht vor – „Bildkorrekturen“ – Zeitschrift „Sport und Gesellschaft“ – Prof. Dr. Detlef Kuhlmann stellt vor

By GRR 0

Deutscher Turner-Bund legt erstmals Bildungsbericht vor
Der Deutsche Turner-Bund hat – vermutlich als erste Mitgliedsorganisation des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB) überhaupt – jetzt einen umfassenden Bildungsbericht vorgelegt.

Das 99-seitige Werk wurde anlässlich des Deutschen Turntages in Koblenz vorgestellt, der genau passend dazu unter dem Motto „Dienstleister für Vereinsentwicklung“ stand und diesen verbandlichen Aufgabenbereich im Dienste der Vereinsentwicklung verdeutlichen konnte. Die Erarbeitung des DTB-Bildungsberichtes ist als eine Gemeinschaftsaufgabe von einer Vielzahl an Funktionsträgerinnen und Funktionsträgern im DTB anzusehen, und zwar unter der Federführung von Prof. Dr. Hajo Schulke (Hamburg) als alter und neuer Vizepräsident für Bildung und Verbandsentwicklung des DTB, ebenfalls Vorsitzender einer siebenköpfigen Präsidialkommission Bildung im DTB, die für die Konzeption des Bildungsberichtes verantwortlich zeichnet.

Wie muss man sich den Bericht im Einzelnen vorstellen? Der gebundene Band besteht aus sechs großen inhaltlichen Kapiteln und einem umfangreichen Anhang u. a. mit der Auflistung aller durchgeführten Bildungsmaßnahmen und einer aktuellen Lizenzstatistik für den Bereich des DTB. In den thematischen Abschnitten geht es beispielsweise auch um die Ziele und die Notwendigkeit für eine kontinuierliche Bildungsberichterstattung im Verband sowie um eine aktuelle Bestandsaufnahme aller Ordnungen und Organe im bestehenden Bildungssystem des DTB.

Der Bildungsbericht schließt mit Überlegungen zur weiteren Entwicklung bzw. den Perspektiven der Bildungsarbeit im DTB, die auch eine stärkere Koordination und Zusammenarbeit mit anderen Bildungsträgern im Sport explizit vorsieht. In diesem Zusammenhang kann darauf verwiesen werden, dass der Präsident des Deutschen Fußball-Bundes (DTB), Dr. Theo Zwanziger mit seinem Gastvortrag beim Deutschen Turntag bereits „ein historisches Angebot“ zur zukünftigen Zusammenarbeit zwischen DFB und DTB auf dem Bildungssektor signalisiert hat.

Im Vorwort zum DTB-Bildungsbericht, der von einem Team u. a. mit Prof. Dr. Hans-Jürgen Schulke, Prof. Dr. Herbert Hartmann, Marcus Trienen und Pia Pauly verfasst wurde, benennt der Präsident des DTB, Rainer Brechtken, die Erhöhung der Zahl der lizenzierten Lehrkräfte in den bedeutsamen Feldern Kinderturnen und Fitness sowie Gesundheitssport als eine der wichtigsten Aufgaben der gegenwärtigen Bildungsarbeit im DTB und seinen Landesverbänden einschließlich der Turngaue – mehr noch: „Der vorliegende Bildungsbericht wird auch dazu beitragen, Qualität und Umfang der formalen Bildungsarbeit des organisierten Sports in der bundesdeutschen Bildungslandschaft sichtbarer zu machen“.

Dieses Ziel verfolgt seit geraumer Zeit auch der DOSB, der vor kurzem erstmals eine Übersicht mit den für das Jahr 2007 ausgegebenen Lizenzen als Bestandserhebung in einer Broschüre herausgegeben hat. Der DTB möchte hier weiterhin auch insofern eine Vorreiterrolle einnehmen, als er auf der Basis des jetzt vorgelegten Bildungsberichtes andere verbandliche Organisationen mit ins Boot zu nehmen beabsichtigt für eine umfassende Dokumentation von Bildungsaktivitäten bzw. für die Abschätzung des Bedarfs zukünftiger Bildungsmaßnahmen: „Der DOSB wird von uns alle Unterstützung erhalten in seinen Bemühungen, die Bildungsberichterstattung des Vereinssports zu einer dauerhaften Aufgabe aller Verbände zu machen“, bietet DTB-Vizepräsident Prof. Dr. Hajo Schulke ein verbandsübergreifende Zusammenarbeit an.

Vielleicht gelingt es sogar in absehbarer Zeit, ein engmaschiges Netzwerk zur Bildungsberichterstattung im verbandlichen Sport zu etablieren – denn schließlich gilt der DOSB mit seinen rund 90.000 Sportvereinen als der größte nichtstaatliche Bildungsträger überhaupt: Keinem anderen Bildungsanbieter gelingt es, Jahr für Jahr so viele Menschen – gleich welchen Alters oder Geschlechts und mit so unterschiedlichen Bildungs- und Bewegungsbiografien – für Maßnahmen der Aus-, Fort- und Weiterbildung zu gewinnen.

Nun kommt es darauf an, die Ressource Bildung weiterhin wahrnehmbar zu positionieren und deren Wirksamkeit, aber auch möglicherweise noch bestehende Defizite in einer permanenten Bildungsberichterstattung zu dokumentieren.

Der DTB hat es vorgemacht. Andere können ihm zeitig folgen. 

„Bildkorrekturen“ – Dokumentation erschienen

Unter dem Titel „Bildkorrekturen. Sport, Entwicklung und Medien“ ist jetzt eine 60-seitige Dokumentation erschienen über das gleichnamige Journalistenseminar im November letzten Jahres im Bildungszentrum für Internationale Weiterbildung und Entwicklung (InWEnt) in Feldafing am Starnberger See. Die Broschüre widmet sich in rund zwei Dutzend Beiträgen (u. a. von Willi Lemke als Sportsonderbeauftragter des UN-Generalsekretärs und dem Sportsoziologen Prof. Dr. Gunter A. Pilz) den Themenbereichen Olympia in Peking und der Fußball-WM in Südafrika.

Ferner werden unter dem Motto „Sport kann verbinden“ Einblicke in konkrete Projekte (z.B. über das Engagement des FC Bayern München in Asien) gegeben. Im Editorial schreibt Dr. F. Kayode Salau, der Projektleiter für entwicklungsbezogene Bildung: „Das Heft versucht auch Antworten auf die Fragen zu geben, ob der Sport sich als Transmissionsriemen für entwicklungspolitische Belange eignet und welches politische Umfeld Sportprojekte brauchen, damit Sport sein positives Poten-zial entfalten und beispielsweise zu nationaler Identitätsbildung und friedlichem Zusammenleben beitragen kann“.

Die Dokumentation kann bezogen werden über die Abteilung Regionales Zentrum Bayern der inWEnt gGmbH, Friedrich-Ebert-Allee 40, 53113 Bonn; mehr dazu auch im Internet unter www.inwent.org.

Neues Heft der Zeitschrift „Sport und Gesellschaft“ erschienen

Das dritte und letzte Heft im laufenden Jahr 2009 der Zeitschrift „Sport und Gesellschaft“ ist erschienen. Das Organ der Sektion Sportsoziologie der Deutschen Vereinigung für Sportwissenschaft, für das Prof. Dr. Klaus Cachay (Universität Bielefeld) als Geschäftsführender Herausgeber verantwortlich zeichnet, enthält drei Originalbeiträge, darunter einen „Zum Zusammenhang von Sozialisation und ehrenamtlichter Mitarbeit in Sportvereinen – Erste Überlegungen unter Anwendung der Rational-Choice-Theorie.

Demnach müssen sich Nutzenorientierung und ehrenamtliches Engagement nicht grundsätzlich ausschließen, auch wenn dieses keine direkten materiellen Vorteile mit sich bringt – vielmehr geht es auch um „die Anreize für den Tausch von Produktivkraft gegen Anerkennung“.

Im Besprechungsteil werden drei neuere Dissertationen (u. a. von Dr. Carmen Borggrefe und Dr. Valerie Kastrup von der Universität Bielefeld) kritisch gewürdigt; die dritte Buchbesprechung ist von einem Bielefelder Sportsoziologen (Dr. Lars Riedl) verfasst worden.

Die Zeitschrift „Sport und Gesellschaft, die hauptsächlich Beiträge aus Sportsoziologie, Sportphilosophie, Sportökonomie und Sportgeschichte veröffentlicht, erscheint im sechsten Jahrgang. Neben den sechs Herausgebern wird sie von einem internationalen 25-köpfigen Wissenschaftlichen Beirat betreut.

Im aktuellen Heft sind auch die Namen von 39 Gutachtern und drei Gutachterinnen des laufenden Jahres aufgeführt, darunter rund ein Dutzend Wissenschaftler von der Universität Bielefeld. Die Redaktionsleitung liegt bei Dr. Carmen Borggrefe, Universität Bielefeld, Fakultät für Psychologie und Sportwissenschaft, Universi-tätsstraße 25, 33615 Bielefeld, Tel. 0521-1062009; E-Mail: carmen.borggrefe@uni-bielefeld.de.
 

Prof. Dr. Detlef Kuhlmann – Sportwissenschaftler an der Leibniz Universität Hannover

author: GRR

Comment
0

Leave a reply