Deutscher Schulpreis 2015 vergeben – Bezüge zum sportlichen Profil – Prof. Detlef Kuhlmann berichtet

Bundeskanzlerin Angela Merkel hat den mit 100.000 Euro dotierten Deutschen Schulpreis 2015 zum Ende des Schuljahres 2014/2015 in der Heilig-Kreuz-Kirche in Berlin an Schülerinnen und Schüler, Schulleitung und Lehrkräfte der Gesamtschule Barmen in Wuppertal verliehen.

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Fünf weitere Preise für hervorragende pädagogische Leistungen gingen an Schulen in Bremen, Hamburg, Rostock, Flensburg und Würzburg. Unter dem Motto „Dem Lernen Flügel verleihen!“ wurde der Deutsche Schulpreis im Jahre 2006 von der Robert Bosch Stiftung und der Heidehof Stiftung ins Leben gerufen.

Begleitet wird er seitdem von den Medienpartnern stern und ARD. Grundlage des Wettbewerbs sind die folgenden sechs Qualitätsbereiche: Leistung, Umgang mit Vielfalt, Unterrichtsqualität, Verantwortung, Schulleben und Schule als lernende Institution, wozu jeweils erfolgreiche Praxisbeispiele mit ihrer Vorbildwirkung von einer zwölfköpfigen Jury bei den Bewerberschulen inspiziert werden.

Obwohl die Schulen dabei ausdrücklich nicht für besondere Leistungen in einzelnen Schulfächern ausgezeichnet werden, lassen sich allein anhand der Schulporträts bzw. die Internetauftritte der Schulen sowie der Laudationes, die bei der Preisverleihung in Berlin gehalten wurden, schnell Bezüge zum sportlichen Profil der Schulen entdecken, worin sich die besonderen Aktivitäten im Sportunterricht, im außerunterrichtlichen Schulsport und im sportiven Schulleben insgesamt widerspiegeln.

Über die Siegerschule in Wuppertal beispielsweise erfahren wir, dass die Schülerinnen und Schüler aus zahlreichen Angeboten zur Förderung frei wählen können. Diese Lernangebote klingen nicht nach „lästigem“ Förder-Unterricht, sondern lauten vielmehr einladend und geradezu erfolgversprechend für die Fünftklässler: „Fehlerteufel“ (Rechtschreibung), „Fit im Rechnen“ oder eben „Bewegung macht Spaß“ als Kurs zur motorischen Grundlagenförderung.

Das erklärte Ziel dabei ist, selbstgesteckte Ziele zu erreichen. Die Schule hat dafür einen eigenen Leistungsbegriff geprägt: „Leistung zeigt sich nach unserem Verständnis in vielen Bereichen menschlichen Lebens und Zusammenlebens, wo sich Schüler für ihre Mitschüler einsetzen, wo sie Verantwortung übernehmen, und zwar sowohl für sich selbst als auch für die anderen“. Bewegung, Spiel und Sport bieten sich für diesen Leistungsbegriff geradezu selbstverständlich als eine weite Projektionsfläche an.

Die Grundschule am Buntensteinweg in Bremen als eine weitere ausgezeichnete Schule beispielsweise wirbt auf ihrer Homepage mit zahlreichen Arbeitsgemeinschaften, darunter auch etliche im Sport – nämlich: Gerätturnen, Fußball, Tanz, Ballspiele, Zumba und Zirkus-Akrobatik.

Im schuleigenen Terminkalender wird sogar das „Sportfest auf dem Sportplatz des ATS Buntentor“ für Dienstag, den 16. Juni 2015 angekündigt, während sich auf der Homepage in der Rubrik „Wir suchen“ allerdings auch der Hinweis findet, dass eine Lehrkraft mit den Fächern Mathematik und Sport an der Schule dringend benötigt wird – wer kennt jemanden, der/die Interesse hat?

Ein Blick auf die verschiedenen Projekte, die derzeit beispielsweise an der Waldschule, einer Grundschule in der Stadt Flensburg laufen, lässt ebenfalls deutliche Schwerpunkte im Sport neben einem Flohmarkt und einer Autorenlesung erkennen.

Die Kinder können hier u.a. mitmachen: bei einem Basketballprojekttag mit dem TSB Flensburg, einer handballorientierten Ballgewöhnung beim „Get in touch“ mit „richtigen“ Flensburger Handballtrainern … und dann waren da noch der Leichtathletik-Kinderzehnkampf und das Tanzprojekt „Jumotis“.

Während der „Lauftag und Helgolandmarathon“ Anfang Juni schon zurückliegt, steht der „Staffeltag im Stadion“ einen Tag vor der Zeugnisausgabe am 16. Juli 2015 noch bevor.

Mehr zu den Preisträgerschulen und zum Deutschen Schulpreis 2015 sowie den Verleihungen der Vorjahre im Internet unter: www.schulpreis.bosch-stiftung.de.

Prof. Detlef Kuhlmann

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