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07
02
2009

„Wenn man vorne läuft, muss man einfach Gas geben!“ entschuldigte sich eher aus Spaß Steffen Uliczka für seinen souveränen Durchmarsch von der Startlinie aus.

Deutscher Cross-Cup 2009/ Energie-Cross Neukirchen: Steffen Uliczka souveräner Sieger Starker Auftritt von Mareike Schrulle und Mira Glocker im Frauenrennen – Wilfried Raatz berichtet

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Auch wenn die Grippewelle so manche Lücke in die prominent besetzte Startliste gerissen hat, die Qualität der beiden Hauptkonkurrenzen beim Energie Cross Neukirchen konnte dies nur geringfügig beeinträchtigen. Für den erkrankten Vorjahressieger und deutschen Crossmeister Stephan Hohl sprang mit einem souveränen Start-Ziel-Sieg Hindernismeister Steffen Uliczka (TSV Kronshagen/ Kieler TB) erfolgreich in die Bresche und sorgte für einen deutschen Tagessieg und die maximale Punktzahl beim ersten Wertungslauf des Deutschen Cross-Cup 2009.

Bei den Frauen setzte sich die Belgierin Barbara Maveau in einem spannenden Finale gegen die beiden jungen deutschen Läuferinnen Mareike Schrulle (LAC Veltins Hochsauerland) und Mira Glocker (LAV asics Tübingen) durch.

„Wenn man vorne läuft, muss man einfach Gas geben!“ entschuldigte sich eher aus Spaß Steffen Uliczka für seinen souveränen Durchmarsch von der Startlinie aus. „Ich habe natürlich schon gerechnet, dass die Verfolger die Lücke wieder schließen würden, deshalb habe ich immer wieder auf das Tempo gedrückt!“ Der Hindernisspezialist setzte mit dem starken Auftritt in Neukirchen seine guten Trainingsresultate im DLV-Trainingslager im spanischen Chiglana mit Erfolg um und lief nach 28:45 Minuten für die 8500 m lange Distanz über die Ziellinie auf dem Sportgelände der SG Neukirchen-Hülchrath.

Der Mut des 20jährigen Thorsten Baumeisters (Post Telekom Trier) wurde hingegen nicht belohnt, der bis in die schlussrunde die Verfolgergruppe angeführt hatte, aber letztlich mit Rang vier in 29:00 Minuten hinter dem Belgier Dries Busselot (28:53) und dem Serben Mirko Petrovic (28:57) zufrieden sein musste.

Lange Zeit blieb der U 20-Europameisterschaftsvierte Alexander Hahn (TSV Bayer Leverkusen) in der Verfolgergruppe, ehe er in der hektischen Schlussphase doch einige Sekunden verlor und in seinem ersten Start in der U 23-Juniorenklasse hinter seinem DLV-Teamkollegen Thorsten Baumeister mit 11 Sekunden Rückstand auf Rang zwei einlief. Pech hatte der deutsche Berglaufmeister Timo Zeiler (LG Eintracht Frankfurt), der bereits in der ersten Kurve nach dem beengten Startareal einen Spikeschuh verlor und das Rennen schon nach 100 Metern beenden musste. Mit Frust ging der Vorjahresdritte im „Offenen Lauf“ über 6 800 m an den Start, um dort mit einem Vorsprung von siebzig Sekunden bei einer Endzeit von 24:36 Minuten mit der Erkenntnis, wenigstens „gut trainiert“ zu haben, einsam seine Runden drehte.  

Fast wäre der 19jährigen Mareike Schrulle auf der 5 100 m langen Frauenstrecke ein ähnlicher Coup wie im Vorjahr der Dortmunderin Heike Bienstein gelungen, als diese aus der Verfolgung heraus zum Sieg laufen konnte. Doch die zeitweise mit einem großen Vorsprung führende Barbara Maveau mobilisierte auf der Zielgeraden noch einmal die letzten Kräfte, um in 19:06 Minuten zum Sieg zu kommen. Vier Sekunden später kam Mareike Schrulle ins Ziel und setzte sich im deutschen Duell gegen ihre ein Jahr jüngere Konkurrentin Mira Glocker, die mit 19:13 Minuten die U 20-Wertung für sich entscheiden konnte, durch.  

„Es geht wieder aufwärts“, freute sich Ulrike Maisch (1. LAV Rostock) über Rang vier im Ziel. Die Marathon-Europameisterin haderte nach den eher enttäuschend verlaufenen Starts im Winter über ihre schwache Form trotz umfangreicher Trainingsbelastungen. „Es ist zwar nur der vierte Platz, aber ich habe heute endlich wieder einmal die Kraft und das Stehvermögen gehabt, das Tempo mitzuhalten!“ Im Frauenfeld machten sich die kurzfristigen Absagen der im Vorjahr so stark auftrumpfenden Heike Bienstein (LGO Dortmund), Julia Viellehner (LG Passau) und Ingalena Heuck (LG Stadtwerke München) stark bemerkbar, auch wenn sich die starken Juniorinnen von ihrer besten Seite zeigten.  

Bei der gleichzeitig durchgeführten Team-Challenge holten sich die deutschen Nachwuchsläufer drei von vier möglichen Siegen. Bei den U 23-Junioren setzten sich die DLV-Läuferinnen mit 28 Punkten vor der Schweiz (108) ebenso deutlich durch wie die männlichen Kollegen, die mit 61 Punkten nicht minder klar die Schweiz (122) und Norwegen (123) auf Distanz halten konnten. Sieg Nummer drei sicherten sich die U 20-Junioren mit 98 Punkten vor Schweiz (189) und Südengland (240).

Einzig die deutschen U 20-Mädchen mussten sich mit 83 Punkten den Belgierinnen um einen Punkt geschlagen mit Rang zwei zufrieden geben.    

Wilfried Raatz

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