Deutsche Laufveranstalter verabschieden Fragenkatalog zur Gesundheit

Die deutschen Laufveranstalter haben auf der Jahrestagung von German Road Races (GRR) in Palma de Mallorca (1./ 2. Dezember) einstimmig einen „Fragenkatalog zur Gesundheit“ verabschiedet. Vor dem Hintergrund einiger Todesfälle bei Laufveranstaltungen in Deutschland haben die in der Interessengemeinschaft der großen deutschen Laufveranstalter zusammengeschlossenen Mitglieder ihre Bedenken um die Fitness und die Gesundheit der Läufer zum Ausdruck gebracht.

Gestützt durch die vorherrschenden Auffassungen führender Mediziner und sportmedizinischer Institute in Deutschland ist ein Fragenkatalog entstanden, der bei den großen Laufveranstaltungen in Deutschland Bestandteil der Teilnahmebedingungen werden soll. Darüber hinaus haben sich die GRR-Mitglieder für ein Medizinisches Kompetenzteam ausgesprochen, das von dem Münsteraner Dr. Ralph Schomaker zusammengestellt wird.
Der Marathon-Rennarzt des Münster-Marathons hatte bei der GRR-Jahrestagung vor den Vertretern von 31 Laufveranstaltungen zum Thema „Herztod – Prävention beim Marathon“ referiert.

Die GRR-Empfehlung sieht nicht nur einen „Gesundheits-Check“ vor, der im Zweifel die potentiellen Teilnehmer an Lauf-Veranstaltungen, ungeachtet der Streckenlänge, zu einer sportmedizinisch-kardiologischen Untersuchung auffordert, sondern auch an die Eigenverantwortung der Läufer appelliert und auch ein ausreichendes Ausdauertraining einfordert. Die GRR-Veranstalter sehen in ihrer Empfehlung für Neueinsteiger auf der Marathondistanz mindestens eine Vorbereitungszeit von eineinhalb bis zwei Jahren vor und warnen ausdrücklich vor so genannten Schnellschüssen.
Der GRR-Fragenkatalog ist auf der Internetseite unter www.germanroadraces.de einzusehen.
GRR Fragenkatalog zur Gesundheit

Bereits zum vierten Mal hat German Road Races den GRR-Nachwuchs-Förderpreis vergeben. Als Preisträger 2007 wurden dabei die 18jährige Katharina Heinig (LG Eintracht Frankfurt), die die deutsche Saisonbestenliste 2007 auf den Strecken 3000 m, 5000 m und 10 km mit zumeist großem Vorsprung anführt und Mitglied der DLV-Nationalmannschaft für die in Toro/ Spanien am 9. Dezember stattfindenden Cross-Europameisterschaften ist, und der 19jährige Junioren-Europameisterschaftszweite im 10 000 m-Lauf Matti Markowski (OSC Berlin).

Der GRR-Trainerpreis für verdiente Trainer und Übungsleiter geht in diesem Jahr an Heiner Weber, den langjährigen Trainer von Sabrina Mockenhaupt, der die Siegerländerin von der Jugendklasse an betreute und in die europäische Spitzenklasse auf Strecken zwischen 5000 m und der Marathondistanz sowie im Cross führte.

Auf großes Interesse stößt nach Auffassung der GRR-Sprecher Horst Milde (Berlin), Wilfried Raatz (Darmstadt/ Mannheim), Derk Kogelheide (Berlin), Bernd Düngen (Duisburg) und Sascha Wiczynski (Paderborn) die neu gestaltete Homepage, die sich mehr und mehr zu einer informativen und höchst aktuellen Läuferplattform entwickelt sowie die Mitte Dezember in Zusammenarbeit mit dem Deutschen Sportverlag (Köln) herausgegebene Sonderausgabe von „Aktiv Laufen“, bei der sich alles um das Thema Straßenläufe dreht und den GRR-Veranstalter eine große Präsentationsfläche bietet.

Ihren Unmut äußerten allerdings die GRR-Vertreter bei der Jahrestagung, die vom GRR-Mitglied TUI Marathon Palma de Mallorca zu aller Zufriedenzeit organisiert wurde, auch über die Vergabepolitik der deutschen Straßenlauf-Meisterschaften. Hier wäre nach den deutschen Laufveranstaltern ein deutliches Augenmerk auf die Integrierung der Titelkämpfe in bestehende, vor allem attraktive Veranstaltungen unter Berücksichtigung der bei GRR-Läufen eingehaltenen Qualitätskriterien erforderlich.

Die Jahrestagung der Interessensgemeinschaft der deutschen Laufveranstalter mit aktuell 49 Mitgliedern findet 2008 in Rostock statt.

Wilfried Raatz
GRR-Pressesprecher