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06
11
2013

Bobingen: Männer-Spitze ©wus-media - Wilfried Raatz

Deutsche Langstreckenläufer auf Medaillenjagd – Melanie Albrecht U 20-Berglauf-Europameisterin – Florian Neuschwander Trail-Vizeweltmeister – Wilfried Raatz berichtet

By GRR 0

Vor fünfzig Jahren fand im schwäbischen Bobingen bei Augsburg der erste Volkslauf in Deutschland statt. Grund genug für den Deutsche Leichtathletik-Verband, mit den deutschen 10 km-Meisterschaften an die Geburtsstätte der einzigartigen Erfolgsstory im Laufsport zurückzukehren.

Nach spannendem Rennverlauf sicherte sich auf dem schnellen Rundkurs in Bobingen der Erfurter Rico Schwarz den Titel bei den Männern, während Sabrina Mockenhaupt praktisch im Alleingang zu ihrer 37. deutschen Meisterschaft kam. Mit der Tagung der DLV-Volkslaufwarte und des Bundesausschuss Laufen rundeten zwei Fachtagungen die Festivitäten zum Laufsport-Jubiläum vor den Toren Augsburg ab.

Während in Bobingen 50 Jahre Volkslauf in Deutschland gefeiert wurde, gab es in Berlin gleich zwei Jubiläen von Veranstaltungen zu feiern, die auf ihre Weise den nationalen und internationalen Laufsport nachhaltig prägen konnten. Unter der Federführung von Horst Milde wurde vor vierzig Jahren der erste Berlin-Marathon und sogar schon vor fünfzig Jahren der Berliner Crosslauf mit einer bis dahin hierzulande wenig geläufigen Streckenkonzeption durchgeführt.

Während der Berlin-Marathon mit seiner exzellente Organisation zum weltweiten Vorbild der Marathonszene und im letzten Jahrzehnt sogar zum Weltrekordparcours par Excellence wurde, blieb der Crosslauf in Deutschland praktisch in den Kinderschuhen stecken. Denn die Cross-Szene wird ganz im Gegensatz zur Straßenlaufszene in der Sport-Öffentlichkeit kaum wahrgenommen, obwohl sie nicht unerheblich zur Entwicklung der deutschen Laufszene beiträgt.

Vor allem die jungen deutschen Crossläufer können zumindest auf europäischem Terrain kräftig punkten. Bei den Europameisterschaften in Budapest holte sich ein Jahr nach Corinna Harrer mit Maya Rehberg erneut eine junge deutsche Läuferin eine Bronzemedaille. Zwei weitere Medaillen gab es bei den Mannschaften: Mit Maya Rehberg, Anna Gehring, Catharina Granz und Johanna Schulz wurden die U 20-Juniorinnen hinter Groß-Britannien Zweite, die U 23-Juniorinnen mit Corinna Harrer, Jana Sussmann, Melanie Stremper und Lisa Jäsert hinter Russland und Groß-Britannien Dritte.

Völlig überraschend gewann die 17jährige Melanie Albrecht bei den rein bergauf führenden Berglauf-Europameisterschafen in Borovets (Bulgarien) bei den U 20-Juniorinnen die Goldmedaille vor Cesminaz Yilmaz (Türkei) und Lea Einfalt (Slowenien). Mit dem fünften Platz rundeten die DLV-Männer (Benedikt Hoffmann, Timo Zeiler, Stefan Hubert) den guten Gesamteindruck in Bulgarien ab.

 

Eine überaus erfolgreiche Bilanz können die deutschen Ultraläufer ziehen.

 

Bei der IAU Trail World Challenge in Llanrwst/ Conwy (Groß-Britannien) wurde Florian Neuschwander auf der 75 km-Distanz hinter dem US-Läufer Rickey Lightfoot Zweiter und legte den Grundstein für die Bronzemedaille in der Mannschaftswertung, für die zudem noch Carsten Stegner und Rene Strosny gewertet wurden. Bei den 24-Stunden-IAU-Titelkämpfen in Steenbergen (Niederlande) wurden Welt- und Europameisterschaften zugleich ausgetragen. Hinter den beiden US-Läufern Jonathan Olsen und John Dennis wurde Florian Reus Dritter – und zugleich Europameister.

In der Mannschaftswertung wurde das DLV-Team hinter USA und Japan ebenfalls Dritter und auch hier bestes europäisches Team. Die Frauenmannschaft mit Heike Bergmann, Antje Krause und Marika Heinlein belegte in der WM-Wertung Rang fünf und holte in der Europawertung eine weitere Bronzemedaille.

Diese Leistungsbilanz der Saison 2013 bezieht sich auf die Titelkämpfe, die etwas abseits der in der Öffentlichkeit weitaus höher im Kurs stehenden Meisterschaften auf der Bahn, der Halle oder auf der Straße stattfanden.

Allerdings ist hier zu sehen, dass die internationalen Meisterschaften auf der Straße (Marathon, Halbmarathgon) weitgehend ohne deutsche Beteiligung stattfinden. Jüngster Beleg sind die Weltmeisterschaften in Moskau, die erfreulicher Weise in „voller Länge“ in ARD, ZDF und Eurosport in Deutschland zu sehen waren.

Auf StarterInnen mit dem deutschen Nationaltrikot suchte man allerdings vergebens….

 

Wilfried Raatz

 

    

 

 

 

 

 

 

 

  

author: GRR

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